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Alex Rins: «Auf der Strecke gibt es keine Freunde»

Von Sharleena Wirsing
In der ersten Hälfte der Saison 2013 verpasste Alex Rins nur einmal die Top-3 und gewann zwei Rennen. Im Interview blickt der Moto3-Pilot auf die bisherige Saison zurück und verrät seine neuen Ziele.

Alex Rins aus dem Team Repsol Estrella Galicia 0,0 liegt derzeit auf Rang 3 der WM-Tabelle und siegte in Austin und auf dem Sachsenring. Lediglich in Jerez landete der Spanier nicht auf dem Podest. Vor dem nächsten Rennwochenende, das von 16. bis 18. August in Indianapolis stattfindet, testete Rins mit seiner KTM zwei Tage auf dem Slovakiaring.

Alex, wie bewertest du die erste Saisonhälfte?

«Sie war sehr positiv. Wir haben nicht erwartet, dass wir uns so weit oben einreihen und in jedem Rennen um einen Podiumsplatz kämpfen. Der Sturz in Jerez ist eine Schande, weil wir ansonsten einen großartigen Start in die Saison hatten.»

Du warst in jedem Rennen, das du beendet hast, auf dem Podium. Hast du die Ziele vom Jahresbeginn erfüllt?

«Ja, wir müssen unsere Ziele für die nächsten Rennen sogar überdenken. Anfangs waren die Punkteränge unser Ziel und die Vermeidung von Stürzen. Nachdem wir gesehen haben, wie gut es lief, haben wir neue Herausforderungen geschaffen und das fühlt sich sehr gut an. Wir wollen in jedem Rennen um den Sieg kämpfen.»

Hast du dich seit deinem WM-Einstieg 2012 deutlich verändert?

«Ja, ich habe mich auf und auch abseits der Strecke zum Besseren entwickelt. Ich habe mehr Erfahrung, ich unterhalte mich länger mit den Technikern und analysiere intensiver. Auf der Strecke bin ich aggressiver und weiß zu jeder Zeit, was ich tun muss. Trotzdem ist es noch immer etwas schwierig.»

Was ist an deinen Rivalen Salom und Viñales besonders?

«Salom kann die letzten Runden eines Rennens sehr gut einschätzen und Viñales findet sehr schnell seine Pace.»

Was ist die beste Strategie, wenn in der Schlussphase der Rennen viele Fahrer nahe beieinander liegen?

«Man muss Glück haben, die Situation analysieren und wissen, wann man pushen muss.»

Es gibt zwei Personen mit denen du in deinem Rennalltag ständig zusammenarbeitest, Teamchef Emilio Alzamora und dein Teamkollege Alex Márquez. Was ist an ihnen besonders?

«Emilio hat viel Vertrauen in mich und hilft mir zusammen mit dem Teamkoordinator Jose Luis Carrion sehr viel. Ich bin ihm sehr dankbar. Alex ist mein Teamkollege und abseits der Strecke kommen wir gut miteinander aus, aber auf der Strecke gibt es keine Freunde.»

Welche Fahrer aus der Moto2- und MotoGP-Klasse bewunderst du?

«In der Moto2-Klasse mag ich besonders Pol Espargaró und Scott Redding, weil sie beide sehr aggressiv fahren und die Meisterschaft anführen. In der MotoGP-Klasse beobachte ich alle Fahrer. Die Fahrer an der Spitze sind sehr gut, wie Jorge Lorenzo, Valentino Rossi, Marc Márquez, Dani Pedrosa und Cal Crutchlow.»

Denkst du bereits an die Moto2-Klasse?

«Nein, ich konzentriere mich in dieser Saison völlig auf die Moto3-Klasse und gehe Rennen für Rennen vor. Nun muss ich nur darüber nachdenken und die Moto2-Klasse kommt später.»

In diesem Jahr schläfst du direkt an den Rennstrecken. Wie ist das Leben dort, wenn die Sonne untergegangen ist?

«Ich musste mich zuerst daran gewöhnen, nicht in meinem Bett oder in einem Hotel zu schlafen und den Lärm und die Aufregung der Leute an der Strecke auszublenden. In Jerez schlief ich zum ersten Mal an der Strecke. Ich kam Mittwoch an und verschlief am Donnerstagmorgen, weil ich den Wecker nicht hörte. Seitdem fühle ich mich unsicher und lasse mich immer von jemandem wecken.»

Wirst du dich in diesem Sommer am Strand oder in den Bergen aufhalten?

«Beides, denn ich liebe es, in den Bergen zu trainieren. Ich jogge und fahre Fahrrad. Der Strand dient mehr dem Abschalten.»

Wie viele Kilometer wirst du in diesem Sommer mit deinem Fahrrad abspulen? Und wie viele bist du bereits gefahren?

«Vielleicht 400. Wenn ich fahre, sind es jedes Mal etwa 60 bis 70 Kilometer. Seit Februar habe ich etwa 700 Kilometer zurückgelegt.»

Welches Training gefällt dir am besten und welches magst du am wenigsten?

«Ich bin beim Training nicht gerne allein. Ich mag es jeden Tag besser zu werden und Herausforderungen zu meistern. Mein Couch und ich führen immer kleine Wettstreite, wie auf kraftraubenden Strecken. Wer schneller ist, gewinnt. Jeder Sieg bringt Punkte und wer am Ende die Meisterschaft verliert, muss dem anderen etwas kaufen.»

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