Hört der verletzte Dani Pedrosa auf? Honda dementiert

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosa

Dani Pedrosa

Das Repsol-Honda-Team hofft auf ein baldiges Comeback von Dani Pedrosa, obwohl dessen rechten Schlüsselbein eine Problemzone bleibt.

Die SPEEDWEEK.com-Meldung vom Donnerstagabend, wonach Dani Pedrosa über einen Rücktritt nachdenke und Repsol-Honda deshalb an einem Notfallplan arbeite, wird von Honda – wie erwartet – dementiert.

Unseren Informationen zufolge wird jedoch überlegt, im Falle eines tatsächlichen Pedrosa-Rücktritts Cal Crutchlow 2017 auf die Repsol-Honda zu setzen und den 24-jährigen Japaner Takaaki Nakagami (zehn Moto2-Podestplätze, ein Sieg) aus dem Idemitsu Honda Asia-Moto2-Team von Tadayuki Okada als Rookie ins LCR-Honda-Team zu transferieren.

Carlo Fiorani, von Honda Motor in diesem Jahr zum «Motorcycle Racing Communications Director» bestellt, kann sich dieses Szenario nicht vorstellen. «Giovanni Zamagni von der Gazzetta dello Sport hat mich auch schon gefragt, ob es stimmt, dass Dani Pedrosa aufhört», erzählte Fiorani Freitagmittag in Sepang. «Aber da steckt nichts dahinter. Dani hat einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag bis Ende 2018 unterschrieben. Er ist immer noch schnell und konzentriert sich jetzt darauf, möglichst bald wieder fit zu werden. Aus Honda-Sicht können wir diese Gerüchte nur dementieren.»

Fiorani meinte, es sei vielleicht Wunschdenken mancher britischer GP-Berichterstatter, dass Cal Crutchlow als Fahrer auf der Kunden-Honda des LCR-Teams nach zwei MotoGP-Siegen in Brünn und Phillip Island eher ins Honda-Werksteam gehöre als Pedrosa.

Aber diese Story ist noch nicht zu Ende. Dani Pedrosa schilderte in seinem Blog, er freue sich drauf, in Valencia sein Team und seine Fans wiederzusehen. Von einer GP-Teilnahme erwähnte er freilich nichts. «Wir hoffen, dass Dani wenigstens den Valencia-Test mit dem 2017-Prototyp bestreiten kann», meinte heute ein Repsol-Honda-Techniker.

Mysteriös ist jedenfalls, warum nach dem Motegi-Crash die Details seiner Verletzungen nur scheibchenweise durchsickerten. Zuerst war nur von einem Schlüsselbeinbruch rechts die Rede. Drei Tage später kam der Bruch des rechten Wadenbeins ans Tageslicht. Und jetzt hat sich herausgestellt, dass auch der vierte Mittelfussknochen links gebrochen ist.

Cal Crutchlow hat bei LCR-Honda einen Vertrag für 2017 unterschrieben. Aber er macht kein Geheimnis daraus, dass er nach der Trennung vom Ducati-Werksteam Ende 2014 so bald wie möglich wieder in einem Werksteam fahren möchte. Er war stinksauer, als seine Management-Firma Wassermann Group zwar Landsmann Bradley Smith einen Werksvertrag bei KTM vermittelte, er aber leer ausging.

Deshalb hat sich Crutchlow von Wassermann getrennt und seine Dienste im Mai und Juni bei den Werksteams von Suzuki und Aprilia für 2017 angeboten. Doch dort blitzte er ab – wegen der fünf Rennstürze bis Ende Juni 2016 in Assen, die ihn auf den 18. WM-Rang zurückwarfen.

«Aprilia-Renndirektor Albesiano hat sich die Chance entgehen lassen, 2017 mit einem MotoGP-Sieger anzutreten», ätzte Cal am Donnerstag in Sepang.

Was sagt LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello? «Ich bin bisher von Honda zu diesem Thema nicht angefragt worden. Ich weiß, dass Dani Pedrosa dort einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat. Und ich habe einen Vertrag mit Cal für 2017», erklärte der LCR-Teamchef.

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