Cal Crutchlow: Zu streng für Nachwuchsarbeit

Von Frank Aday
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow erklärte kürzlich, dass er sich einen Rücktritt Ende 2020 vorstellen kann. «Ich bin der älteste britische MotoGP-Fahrer und bekomme einen Vertrag», schoss er gegen Smith und Redding.

Während Cal Crutchlow seinen Vertrag mit HRC und dem LCR-Team bis Ende 2020 verlängerte, werden Bradley Smith und Scott Redding wohl keinen MotoGP-Fahrervertrag mehr bekommen. Sie werden die Königsklasse Ende 2018 verlassen, was Crutchlow zum einzigen Briten in der MotoGP-Kategorie macht.

Wenn das, wie du gesagt hast, dein letzter MotoGP-Vertrag war, ist ungewiss, ob 2021 ein Brite in der MotoGP-Klasse zu sehen sein wird.

Ich bin nicht überrascht. Nicht im Geringsten überrascht. Es ist schön zu wissen, dass ich der älteste britische MotoGP-Fahrer bin und trotzdem noch einen Vertrag bekomme. Ich glaube, dass ich Bradley stark unterstützt habe. Er macht einen guten Job in der MotoGP-Klasse, aber leider war er in zwei oder drei Rennen nicht schnell genug, als er es hätte sein müssen. Aber er ist eigentlich schnell genug. Es ist schwierig in der MotoGP-Klasse, wenn du nicht zum richtigen Zeitpunkt schnell bist. Es ging um zwei oder drei Rennen. Der Wettbewerb ist unglaublich.

Ich denke nicht, dass ein anderer Brite so schnell ist, wie die Jungs, die schon hier fahren. Natürlich würde ich gerne sehen, dass Sam Lowes seine Form wiederfindet und zurück in die MotoGP-Klasse kommt. Doch es ist schwierig, jemand anderen zu sehen, der in zwei Jahren aufsteigen könnte. Wir haben nicht einmal jemanden in der Moto3-Klasse, bei dem du sagen kannst: ‹Okay, er ist fantastisch und in der Lage, in die MotoGP-Klasse zu kommen und konkurrenzfähig zu sein.› Wenn man aufsteigt und nicht konkurrenzfähig ist, bleibt man ohnehin nur für ein Jahr.

Ich unterstütze junge Fahrer schon immer. Wie die im British Talent Cup. Ich versuche, ihnen zu helfen und so das Level der Fahrer in Großbritannien anzuheben. Aber ich weiß nicht, wie der Mangel an starken Fahrern zustandekommt. Wenn ich es wüsste, würde ich versuchen, das Problem zu beheben. Ich habe das Geld und die Ressourcen, um es zu lösen, wenn das nötig ist. Wir arbeiten schon mit Honda und der Dorna daran, damit es diese Jungs nach oben schaffen. Es war gut, dass in Silverstone Wildcard-Piloten dabei waren. Doch hätten sie bei einem Sieg einen Vertrag für das nächste Jahr bekommen? Ich weiß es nicht. Der Wettbewerb ist so hart. Ich hoffe, dass es ein Brite in die MotoGP-Klasse schafft. Aber im Moment sehe ich keinen, der das schafft.

Wie könnte deine Zukunft nach der MotoGP-Karriere aussehen? Nachwuchsarbeit?

Ja, aber um ganz ehrlich zu sein, bräuchte man dafür ein ganzes Team. Ich würde nämlich viel zu hart mit ihnen umgehen. Ich weiß, dass ich das würde, denn ich weiß, wie intensiv ich arbeite. Wenn sie das nicht tun würden, dann würde ich sie vor die Tür setzen. Das ist der falsche Weg, aber so bin ich leider. Ich denke nicht, dass ich die beste Person dafür wäre. Ich versuche immer zu helfen und unterstütze sie, aber ich will sie intensiv arbeiten sehen. Weil ich es auch muss. Vielleicht muss das jemand mit mehr Talent nicht, aber ich zwinge ihnen auf, dass sie so intensiv wie möglich arbeiten müssen. Das ist wahrscheinlich nicht der richtige Weg. Ich habe Jack als Mitstreiter. Ich trete ihm in die Eier. Jack Miller hat das Talent, um in den nächsten drei Jahren Weltmeister zu werden, aber er arbeitet nicht hart genug. Das denke ich. Ich werde immer helfen, wo ich kann. Aber ich denke nicht, dass ich eine Fahrerakademie gründe. Aber auch das kann sich ändern.

Zurück zum Silverstone-GP: War der Zustand der Strecke in Silverstone bei deinem Test im Frühjahr besser?

Ja, leider. Denn ich bin ein großer Unterstützer von Silverstone. Ich liebe diesen Grand Prix. Im letzten Jahr sagte ich, dass ich gerne ein Rennen in Donignton gefahren wäre, weil es etwas Anderes ist. Aber sie machen einen großartigen Job mit diesem Event. Sie versuchen, die Zuschauer sehr gut einzubeziehen. Ich denke, ihre Öffentlichkeitsarbeit funktioniert gut. Ich mag diese Strecke und erreichte dort schon gute Resultate. Als ich vor ein paar Monaten dort fuhr, war der Asphalt unglaublich. Es gab nur zwei Bodenwellen auf der gesamten Strecke. Beim GP war es unwirklich. Die Formel 1 war nicht schuld, aber sie machte es auch nicht besser. Ich bin mir sicher, sie machte es schlimmer. Ich weiß von den Formel 1-Jungs, dass die Strecke schon an ihrem ersten Tag hier wellig war. Wir haben aber nun zumindest überall denselben Asphalt. Trotzdem gibt es sehr viele Bodenwellen.

Erinnerst du dich noch an deine erste Fahrt in Silverstone?

Ich weiß, dass es nicht auf dieser Strecke war, sondern auf der mittleren Strecke. Es war ein Junior Superstock-Event. Also muss das 15 Jahre her sein. Eine lange Zeit.

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