Wolkenbruch in Sepang: Grand Prix erst am Montag?

Von Günther Wiesinger
Heftiger Regen in Sepang: Wie geht es weiter?

Heftiger Regen in Sepang: Wie geht es weiter?

Beim Silverstone-GP im August 2018 fielen alle drei WM-Rennen ins Wasser. In Malaysia soll notfalls am Montag oder Dienstag gefahren werden, wenn am Sonntag kein Rennen möglich ist. Der Zeitplan wurde geändert.

Seit der Ankunft des GP-Trosses in Kuala Lumpur/Malaysia war jeden Tag am Nachmittag und manchmal auch in der Nacht ein ausführlicher Wolkenbruch mit tropischem Gewitter, Blitz und Donner zu erleben, die Straßen stehen dann im Handumdrehen unter Wasser.

Auf dem Sepang International Circuit wurde zwar die Entwässerung nach der Aufbringung des neuen Fahrbahnbelags aufwändig verbessert, aber während des Qualifying 1 waren die Bedingungen eher für ein Motorbootrennen brauchbar.

Gestern um 18.30 Uhr beim Meeting der Safety Commission plädierten die MotoGP-Fahrer auf ein Vorziehen der Startzeit am Sonntag von 15 auf 14 Uhr Ortszeit, das wäre 7 Uhr früh in Europa. Aber Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta lehnte dieses Ansinnen ab – wegen der fix gebuchten TV-Live-Übertragungen.

Aber die Piloten stellten sich auf den Standpunkt: Wenn um 14 Uhr gestartet wird und ein Wolkenbruch kommt, haben wir mehr zeitlichen Spielraum für Verschiebungen.

Doch die Dorna hat nach dem Silverstone-Regen-Schlamassel am 26. August beschlossen, in solchen Fällen das oder die Rennen notfalls am Montag auszutragen. Ezpeleta: «Wir können im ‚worst case’ hier auch bis Dienstag warten.»

Fakt ist: Die 100.000 Zuschauer werden dann ihr Geld zurückfordern, der Grand Prix ist ausverkauft, am Dienstag ist ein normaler Arbeitstag. In England wäre der Montag ein Feiertag gewesen («August bank holiday»).

Schon 2009 in Katar musste das MotoGP-Rennen von Sonntag auf Montag verschoben werden, weil stundenlanger Regen ein Rennen unmöglich machte – und Bridgestone gar keine Regenreifen in die Wüste mitgebracht hatte.

Übrigens: Gestern setzte ein ähnlicher Regen wie jetzt im Q1 um 17.30 Uhr ein, er dauerte mehr als drei Stunden lang.

Wenn das auch jetzt passiert, ist es bis zum Q1 und Q2 stockdunkel. Jetzt fällt der Dorna auf den Kopf, dass sie wegen der besseren TV-Zeiten das MotoGP-Training ausnahmsweise (wie in Katar, Argentinien und Australien) nach dem Moto2-Training ansetzte. Die Moto2-Klasse hat bei einwandfreiem Wetter ihr Quali abspulen können.

In Japan 2013 konnte am Samstag wegen eines Unwetters auch nicht gefahren werden. Das MotoGP-Quali wurde damals statt des Warm-ups am Sonntag ausgetragen. Das könnte auch hier gemacht werden. Aber: Für morgen Nachittag sind ähnliche Regengüsse angesagt.

Übrigens: Seit dem Sommer ist der Sepang Circuit mit einer Flutlichtanlage ausgestattet. Aber diese Lichtquellen sind eher für ein Langstrecken-Rennen vorgesehen, bei denen die Rennfahrzeuge mit Lichtquellen ausgestattet sind. Sie würden für einen Grand Prix mit Prototypen-Bikes ohne nicht nicht ausreichen.

Den Teams wurde hier bereits am Freitagabend an Herz gelegt, dass sie sich für einen Grand Prix am Montag oder Dienstag vorbereiten sollten.

Der neue Zeitplan:

00.40 bis 01.00 Uhr: Warum-up Moto3
01.10 bis 01.30 Uhr: Warm-up Moto2
01.40 bis 02.00 Uhr: Warm-up MotoGP

Rennen
03.00 Uhr: Start Moto3, 17 Runden
04.20 Uhr: Start Moto2, 18 Runden
06.00 Uhr: Start MotoGP, 20 Runden

Das heißt: Alle Rennen finden am Sonntag zwei Stunden früher als geplant statt. Das Warm-up für die Moto3 beginnt bereits um 7.40 Uhr Ortszeit – quasi im Morgengrauen.

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