Max Biaggi in Sepang: «Bin leider immer noch schnell»

Von Günther Wiesinger
Max Biaggi demonstrierte in Sepang drei Tage lang seinen Speed – mit der 225 PS starken Aprilia RSV4 X. Der 48-jährige Römer beobachtet auch die MotoGP-Situation bei Aprilia. Möchte er das MotoGP-Bike testen?

Max Biaggi ist nicht nur Mitbesitzer des Moto3-Rennstalls Max Racing Team, der in diesem Jahr das offizielle Husqvarna-Werksteam mit dem elffachen GP-Sieger Romano Fenati und Alonso Lopez bildet. Der sechsfache Weltmeister, der 1998 in Suzuka auf der Marlboro-Kanemoto-Honda NSR 500 gleich bei seinen ersten Halbliter-GP einen Sieg davontrug, treibt sich immer noch gern auf der Rennstrecke herum.

Deshalb nahm er als Botschafter von Aprilia die Einladung gerne an, die neue Aprilia RSV4 X Limited Edition auf dem Sepang International Circuit zu präsentieren. «Ich bin drei Tage lang im Rahmen von Track Days rumgefahren. Die neue Aprilia sollte in Malaysia und in den restlichen Ländern Südostasiens zur Schau gestellt werden. Es befanden sich sehr viele Fahrer auf der Strecke, es war stellenweise schwierig und gefährlich, weil nur Amateure unterwegs waren», schilderte Max Biaggi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe einen Top-Speed von 290 km/h erreicht. In Mugello haben wir mit der X sogar 305 geschafft.»

Der 48-jährige Römer umrundete die Piste mit der 225 PS starken Aprilia rund zehn Sekunden schneller als die besten heimischen Hobbyrennfahrer.

«Ich bin leider immer noch schnell», seufzte Max Biaggi nach dem Sepang-Gastspiel.

Der Italiener hat 2010 und 2012 für Aprilia die Superbike-WM gewonnen und ist nach seinem Rücktritt noch einmal rückfällig geworden. Er trat 2015 auf der Werks-Aprilia mit einer SBK-Wildcard in Sepang und Misano an – und fuhr in Malaysia aufs Podest.

Aprilia hat im April 2019 die neue Aprilia RSV4 X Limited Edition präsentiert, von der nur zehn Exemplare zum Preis von 39.000 Euro feilgeboten werden. Dieses Superbike ist eine Mega-Version der neuen 1100-ccm-RSV4 Factory, es leistet 225 PS bei 165 kg. Der 48-jährige Max Biaggi hat im September kurz vor der Auslieferung der stärksten käuflichen Aprilia die letzten Abstimmungsarbeiten in Mugello erledigt. Übrigens: 225 PS – das waren vor nicht allzu langer Zeit noch MotoGP-PS-Zahlen. Zum Beispiel bei den Claiming-Rule- und Open-Class-Bikes 2012 bis 2015.

Ist das Modell «X Limited Edition» das stärkste Superbike, das Max Biaggi je pilotiert hat? «Von der Motorleistung her, ja, die Power ist sehr ähnlich zur Werksmaschine, die ich 2015 gefahren habe», versichert Max. «Man darf nicht vergessen, dass der Motor einen Hubraum von 1100 ccm hat. Die Elektronik ist sehr ähnlich zum Werksbike von 2015. Auch das Verhalten des Motorrads ist vergleichbar, das Handling ist völlig identisch. Man fährt also ein reinrassiges Renn-Superbike.»

Max Biaggi: «Mamma mia»

Max Biaggi, der in der MotoGP-WM als Werksfahrer bei Yamaha und Honda agierte und als Rossi-Erzrivale 13 GP-Siege feierte, beobachtet die Situation bei Aprilia mit dem mutmaßlichen Dopingfall Andrea Iannone sehr aufmerksam. Aber er will sich zu diesem Schlamassel nicht äußern.

Bei der Frage, ob er die neue Aprilia RS-GP20 gern testen würde, wenn das Werksteam Bedarf hätte, weil Testfahrer Bradley Smith zum Stammfahrer befördert wird, ist ein Interesse des Superstars herauszuhören.

«Ein MotoGP-Testfahrer muss nicht nur Speed haben, sondern auch eine klare Idee davon, welchen Technik-Input er den Ingenieuren zu liefern hat», hält Biaggi fest.

Die Frage, ob Superbike-Fahrer Lorenzo Savadori ein geeigneter MotoGP-Testfahrer sein könnte, beantwortet Biaggi mit betretenem Schweigen. Begeisterte Zustimmung war nicht zu erkennen.

Aber unbrauchbare, langsame MotoGP-Testfahrer haben bei Aprilia Racing längst Tradition. Mike Di Meglio und sein Nachfolger Matteo Baiocco umkreisten die Rennstrecken meist vier Sekunden langsamer als die Werksfahrer. Ihre Aussagen waren nutzlos.

«Mamma mia», entfährt es Biaggi.

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