Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Valentino Rossi: «Reihenmotor gehört zur Yamaha-DNA»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Trotz Platz 5 beim Sepang-Test will Valentino Rossi nichts überstürzen. «Ich überlege in Ruhe, ob ich 2021 weiterfahre.» An der neuen M1 erkennt er Fortschritte, aber sie sind ihm nicht groß genug.

Valentino Rossi beendete den Sepang-Test an fünfter Position, er verlor nur 0,192 Sekunden auf den französischen Zauberlehrling Fabio Quartararo. Bei so einer Performance wird sich der bald 42-jährige Italiener bald zum Weitermachen entschließen, darf spekuliert werden. Yamaha Motor Racing hat ihm einen Platz im Petronas STR-Team angeboten, denn im Werksteam werden 2021 und 2022 Quartararo und Viñales fahren. «Ich bin erleichtert. Ich mag diesen fünften Platz, er bedurfte einer großen Anstrengung, das ist klar. Aber ich war hier konkurrenzfähig…»

Wirst du dich jetzt rasch zum Weitermachen entscheiden? Rossi: «Nein, eigentlich nicht. Es sieht so aus, als hätte ich jetzt mehr Zeit. Ich bin nicht in Eile. Ich kann mir alles in Ruhe überlegen und eine sinnvolle Entscheidung treffen.»

«Wir sind happy mit diesen drei Testtagen. Der Sonntag war ein guter Tag, denn mir ist in der ‚time attack‘ eine sehr gute Rundenzeit gelungen», stellte Valentino fest. «Ich bin hier zum ersten Mal 1:58 min gefahren. Das ist positiv, denn wir sind Fünfter und sehr dicht an der Spitze dran. Wir haben viel probiert und haben uns auch um die Rennpace gekümmert. Manche Dinge sind gut, manche weniger gut. Wir müssen uns weiter steigern, weil alle Gegner so schnell sind.»

Rossi probierte am Sonntag auch die neue Startvorrichtung von Yamaha, den «holeshot device» aus, aber dieses System muss noch weiterentwickelt werden. «Wir müssen noch daran arbeiten, bevor wir es einsetzen können.»

«Wir haben uns gegenüber 2019 sicher verbessert», ist Rossi überzeugt. «Es ist unbestritten, dass alle Gegner stark sind und alle ihre bisherigen Zeiten unterboten haben. Außerdem liegen die Zeit dicht beisammen. Die ersten 18 Fahren sind nur durch 0,8 Sekunden getrennt. Aber wir haben Grip gewonnen und haben die Lebenszeit des Hinterreifens verlängert. das war unser Hauptproblem. Aber bisher gelten diese Erkenntnisse nur für Sepang. Wir müssen sie in Doha und auf anderen Pisten bestätigen. Das Motorrad ist anders und neu, deshalb schöpfen wir noch nicht das ganze Potenzial aus. Auch die Motorbremse wird in der modernen MotoGP-Klasse immer wichtiger. Bisher hatten wir da leichte Nachteile. Aber dank unserer Elektronik-Ingenieure haben wir Verbesserungen erzielt.»

«Beim Top-Speed haben wir uns gesteigert, aber es besteht immer noch ein Abstand zu den V4-Maschinen. Wir sind auf den Geraden schneller, aber die Gegner sind ja auch nicht stehen geblieben. Jetzt müssen wir abwarten, ob wir wenigstens im Windschatten mithalten können. Sehr positiv ist, dass wir mit den neuen Reifen bei der Zeitenjagd sehr viel Grip haben. Das wird uns im Qualifying helfen. Aber bisher wissen wir nicht, ob wir auch auf anderen Pisten am Ende der Renndistanz eine bessere Pace haben als 2019.»

Wie klappt die Zusammenarbeit mit dem neuen Crew-Chief David Munoz? «Ich arbeite sehr gern mit Davide. Die Atmosphäre in der Box ist ausgezeichnet. Auch unsere Elektroniker haben wertvolle Hilfe geleistet. In diesem Punkt bin ich sehr happy.»

Suzuki und Yamaha verfügen über Reihen-Vierzylinder, Honda, Ducati, Aprilia und KTM setzen auf V4-Triebwerke. Jedes Jahr stellt sich die Frage, ob der Yamaha-Reihenmotor noch wirklich siegfähig ist. «Der Reihenmotor ist leichter zu fahren, aber dafür etwas langsamer», sagt Rossi. «Die V4 sind auf den Geraden überlegen, und was sie dort rausholen, ist kostenlos, gratis, wie wir sagen, das bedarf keiner Anstrengung. Unser Bike verhält sich in den Kurven besser, aber um diesen Vorteil auszuspielen, musst du wirklich viel riskieren. Unsere Aufgabe ist nicht einfach. Aber der Reihenmotor ist unsere DNA. Yamaha vertraut auf den Inline-4, daran wird sich nie etwas ändern.»

MotoGP-IRTA-Test Sepang, Sonntag, 9. Februar:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min
2. Cal Crutchlow, Honda, 1:58,431 min, + 0,082 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,450, + 0,101
4. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,502, + 0,153
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:58,541, + 0,192
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,606, + 0,257
7. Pol Espargaró, KTM, 1:58,610, + 0,261
8. Jack Miller, Ducati, 1:58,616, + 0,267
9. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,694, + 0,345
10. Joan Mir, Suzuki, 1:58,736, + 0,387
11. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,764, + 0,415
12. Marc Márquez, Honda, 1:58,772, + 0,423
13. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,838, + 0,489
14. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:58,859, + 0,510
15. Johann Zarco, Ducati, 1:58,951, + 0,602
16. Alex Márquez, Honda, 1:59,042, + 0,693
17. Brad Binder, KTM, 1:59,104, + 0,755
18. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,169, + 0,820
19. Tito Rabat, Ducati, 1:59,549, + 1,200
20. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,697, + 1,348
21. Bradley Smith, Aprilia, 1:59,841, + 1,492
22. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,860, + 1,511
23. Iker Lecuona, KTM, 1:59,898, + 1,549
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,100, + 1,751
25. Mika Kallio, KTM, 2:00,148, + 1,799

MotoGP-IRTA-Test Sepang, kombinierte Zeitenliste:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min
2. Cal Crutchlow, Honda, 1:58,431 min, + 0,082 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,450, + 0,101
4. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,502, + 0,153
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:58,541, + 0,192
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,606, + 0,257
7. Pol Espargaró, KTM, 1:58,610, + 0,261
8. Jack Miller, Ducati, 1:58,616, + 0,267
9. Dani Pedrosa, KTM, 1:58,662, + 0,313
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,694, + 0,345
11. Joan Mir, Suzuki, 1:58,731, + 0,382
12. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,764, + 0,415
13. Marc Márquez, Honda, 1:58,772, + 0,423
14. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,831, + 0,482
15. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:58,859, + 0,510
16. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,893, + 0,544
17. Johann Zarco, Ducati, 1:58,951, + 0,602
18. Alex Márquez, Honda, 1:59,042, + 0,693
19. Brad Binder, KTM, 1:59,104, + 0,755
20. Tito Rabat, Ducati, 1:59,549, + 1,200
21. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,697, + 1,348
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:59,841, + 1,492
23. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,860, + 1,511
24. Iker Lecuona, KTM, 1:59,898, + 1,549
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,100, + 1,751
26. Mika Kallio, KTM, 2:00,148, + 1,751
27. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:03,150, + 4,801
28. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:03,674, + 5,325

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