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Jorge Lorenzo über Rossi: «Wir sind alle Killer»

Von Simon Patterson
Jorge Lorenzo nahm in Sepang seine Arbeit als Yamaha-Testfahrer auf – auf Rossi spendete Beifall

Jorge Lorenzo nahm in Sepang seine Arbeit als Yamaha-Testfahrer auf – auf Rossi spendete Beifall

«Je weiter wir voneinander weg sind, desto besser wird unser Verhältnis», beschrieb Jorge Lorenzo früher seine gepflegte Feindschaft mit Valentino Rossi. Bei Yamaha ziehen sie nun an einem Strang.

In ihrer gemeinsamen Yamaha-Zeit waren Jorge Lorenzo und Valentino Rossi mehr Feinde als Teamkollegen. Die Rivalität erreichte im erbitterten Titelkampf 2015, der sich zu Gunsten des Mallorquiners entschied, ihren Höhepunkt.

Fünf Jahre später unterhielten sich Lorenzo und Rossi beim Sepang-Test in der Yamaha-Box angeregt. Als neuer Edeltester verkündete der 32-jährige Spanier sogar, dass er wirklich wollte, dass «Valentino, Maverick oder Fabio gewinnen».

Seit der fünffache Weltmeister seinen Rücktritt als Rennfahrer verkündete, zeigt er sich von einer neuen Seite, die auch bei den MotoGP-Fans – nicht nur auf den sozialen Netzwerken – positiv ankommt.

Jorge, du warst immer ein umstrittener Charakter, aber in den vergangenen Monaten scheint sich das etwas verändert zu haben.

Ich glaube, der Hauptgrund dafür, dass ich mir immer schlechte Kommentare anhören musste, war, dass ich gegen Valentino Rennen gefahren bin, vor allem nach der Polemik von Malaysia 2015. Aber die Zeit heilt alle Wunden; die Menschen vergessen Positives und Negatives sehr schnell – und mit der Zeit fangen die Fans vielleicht an, mich ein bisschen besser zu verstehen – oder ich habe mich als Person verändert. Ich glaube, dass einige auch von meiner Pressekonferenz in Valencia im Vorjahr berührt waren, die Rückmeldung war groß.

Jetzt bin ich nicht mehr so sehr abhängig davon, ein Werksfahrer zu sein und mit Sponsoren zu arbeiten, und kann auch auf den sozialen Netzwerken zeigen, was immer ich will. Ich kann das wahre Leben zeigen, das ich lebe.

Die Leute scheinen es zu mögen, auch wenn einige etwas dagegen haben, weil mein echtes Leben jetzt aus vielen Reisen besteht und ich es genieße. Manche sind ein bisschen neidisch, aber ich glaube, sie werden sich daran gewöhnen, weil es das ist, wie man Leben sein wird, zumindest für den Moment. Alle Menschen sind ein bisschen «Hater», denn der Neid ist menschlich – man muss damit leben.

Wie ist dein Verhältnis zu Valentino jetzt?

Es ist sehr schwierig freundlich zu seinem direkten Gegner zu sein, vor allem weil wir in der MotoGP alle Killer sind. Marc ist ein Killer, Valentino ist ein Killer, ich bin ein Killer; wir wollen alle gewinnen und wollen den anderen nichts überlassen. Dadurch wird es hart zu kommunizieren, zusammen Zeit zu verbringen, Empathie zu empfinden. Du hasst sie nicht, aber du willst, dass sie so langsam wie möglich sind und du sie jedes Mal schlagen kannst.

Wenn etwas so Emotionales wie in Sepang 2015 passiert, wird die Spannung zu einem Feuer und das Verhältnis verschlechtert sich noch mehr.

Ich habe zum Thema Valentino immer gesagt, je weiter wir voneinander weg sind, desto besser wird unser Verhältnis – zumindest bis jetzt! Das beste Verhältnis hatten wir in der Vergangenheit, wenn er oder ich bei Ducati waren. Aber jetzt sind wir enger als je zuvor, vielleicht weil uns das gemeinsame Interesse verbindet, Yamaha siegen sehen zu wollen.

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