Suzuki befürchtet Quarantäne für Nicht-Europäer

Von Mario Furli
Davide Brivio stellt sich für den Neustart im Juli auf einen neuen MotoGP-Alltag ein. Der Suzuki-Teammanager sagt auch: «Meiner Meinung nach ist es unmöglich, das Risiko auf null zu senken.»

«Ich glaube, dass ein Team eine Art von Familie werden muss. Wie jetzt, wo wir alle zu Hause sind und nur Kontakt zu unserer Familie haben», blickt Davide Brivio auf den neuen Alltag im MotoGP-Fahrerlager voraus, wenn am 19. Juli in Jerez die Saison unter strengen Auflagen fortgesetzt werden soll. «Denn innerhalb des Teams wird es schwierig sein, sich an das ‚Social Distancing‘ zu halten.»

«Es ist schwierig, zwischen den Mechanikern zwei Meter Abstand zu haben oder den Fahrer zwei Meter von seinem Ingenieur fern zu halten», gab der Suzuki-Ecstar-Teammanager zu bedenken. «Ich kann vielleicht zwei Meter von den Mechanikern wegbleiben und dann schreien, wenn ich mit ihnen rede. Aber wenn die Mechaniker am Motorrad arbeiten, dann ist das Motorrad klein.»

Deshalb warten alle Beteiligten neben der Antwort der Gesundheitsbehörden der spanischen Zentralregierung auch das «closed doors protocol» ab. Für den Neustart der Saison muss WM-Promoter Dorna die Anzahl der Paddock-Insassen auf 1100 bis 1300 reduzieren. Deshalb werden keine Zuschauertickets verkauft und keine Teamgäste und nur eine Handvoll Fotografen zugelassen, bisher sind keine Journalisten vorgesehen.

So viel steht fest: «Es wird nicht wie vorher sein, als man im Paddock herumspazieren und sich unterhalten konnte und dann am Abend gemeinsam mit Freunden entspannte. Das wird voraussichtlich in diesem Jahr nicht mehr so sein», wird Brivio von «Crash.net» zitiert. Der Italiener geht davon aus, dass sich das Team vor allem in der eigenen Box aufhält und sich nur abends in Richtung Hotel bewegt – obwohl alle vor der Anreise einen negativen Coronavirus-Test vorweisen müssen.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen stellte Brivio auch klar: «Meiner Meinung nach ist es unmöglich, das Risiko auf null zu senken. Das Protokoll wird versuchen, Risiken zu vermeiden. Aber wenn wir null Risiko wollen, dann müssten wir im Lockdown bleiben, bis wir wahrscheinlich in 18 Monaten einen Impfstoff bekommen.»

Erschwert wird der Neustart dadurch, dass im Fahrerlager verschiedene Nationen aufeinandertreffen. Der Teammanager rechnete vor, dass der Großteil der Suzuki-Mannschaft in Italien beheimatet ist, aber unter den 40 Mann, die ein MotoGP-Werksteam noch maximal ins Fahrerlager mitbringen darf, auch Spanier, Engländer, Franzosen und «sechs oder sieben» Staff-Mitglieder aus Japan zu finden seien.

Wie sich die Einreisebestimmungen bis Juli entwickeln, ist noch unklar. «Wahrscheinlich müssen die japanischen Crew-Mitglieder aber früher nach Europa kommen, die Quarantäne aussitzen und dann nach Jerez reisen. Oder vielleicht nach Jerez fahren, sich dort in Quarantäne begeben und dann erst vom Hotel an die Strecke kommen», befürchtet Brivio.

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