KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Johan Stigefelt (Yamaha): «Mehr war nicht möglich»

Von Maximilian Wendl
Johan Stigefelt (links) und Razlan Razali freuen sich, dass die Pause bald ein Ende hat

Johan Stigefelt (links) und Razlan Razali freuen sich, dass die Pause bald ein Ende hat

Die Vorfreude steigt. MotoGP-Renndirektor Johan Stigefelt von Petronas Yamaha SRT blickt gespannt auf die verkürzte Saison. Aufgrund der neuen Umstände hat der Schwede aber auch Sorgenfalten auf der Stirn.

Der neue Kalender sei anspruchsvoll, aber wohl das Maximum, was unter den gegebenen Umständen noch herauszholen war. So sieht es Johan Stigefelt. Der Teamdirekter des Petronas Yamaha SRT-Teams sagt in einer Pressemitteilung des Rennstalls: «Mehr als die 13 Rennen in Europa waren wohl nicht möglich. Es wird hart, aber wir werden es angehen. Schließlich sitzen wir alle in einem Boot.»

Natürlich hofft der Schwede, dass das Heimrennen des malaysischen Rennstalls am Ende der Saison doch noch ausgetragen kann. «Die Saison wäre zwar noch intensiver, wenn wir auch noch drei Rennen in Übersee austragen würden, aber es wäre eine großartige Belohnung, wenn wir in Sepang fahren könnten.»

Durch den veränderten Plan ergeben sich automatisch auch neue Bedingungen auf den jeweiligen Strecken. Der Auftakt im spanischen Jerez wird im Sommer am 19. Juli stattfinden. Das bedeutet: Es wird heißer als beim ursprünglich geplanten Termin. Stigefelt: «Die hohen Asphalttemperaturen werden uns alles abverlangen. Dazu kommt der stressige Kalender. Aber ich denke, die Fahrer sind gut vorbereitet. Sie sind fit und wollen einfach nur noch fahren. Wir wollen keine Verletzungen bei den Piloten, denn dadurch könnten sie in der kurzen Zeit zwei oder sogar drei Rennen verpassen. Es geht darum clever und sicher zu fahren.“ Die Krux: Gleichzeitig muss es auch schnell sein, um in der Weltmeisterschaft eine gute Rolle zu spielen.

Stigefelt hat dabei einen Blick auf alle drei Klassen. Neben den MotoGP-Fahrern Fabio Quartararo und Franco Morbidelli gehören auch Xavi Vierge, Jake Dixon (beide Moto2-WM), John McPhee und Khairul Idham Pawi (jeweils Moto3-Serie) zum Aufgebot.

In der Zwangspause tauschten sich Team Principal Razlan Razali und Stigefelt sehr häufig mit der Vermarktungsgesellschaft Dorna und der Teamvereinigung IRTA aus. «Das Verhältnis ist super», sagt Stigefelt. «Wir haben viele Dinge mit den anderen Teams diskutiert. Für alle ist die Situation schwierig, aber die Unterstützung der Dorna und der IRTA war großartig. Ich denke, dass es ohne sie unmöglich gewesen wäre, die Zeit zu überstehen. Ohne sie hätten wir drastische Veränderungen einleiten müssen und das möchte niemand.» Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, hat die Dorna im April, Mai und Juni monatliche Vorauszahlungen in nicht genannter Höhe geleistet.

Mit der Bekanntgabe des Kalenders ist inzwischen eine wichtige Hürde genommen. Die Grand-Prix-Wochenenden werden sich ohne Zuschauer aber ganz sicher verändern. Aber Stigefelt weiß, dass die Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind: «Es ist wichtig, den Restriktionen zu folgen. Es gibt sie aus gutem Grund. Natürlich schmerzt es, denn die Fans und die Medien helfen uns, die Weltmeisterschaft mit Leben zu füllen. Aber wir müssen das Beste aus der Situation machen und versuchen, eine gute Show auf der Strecke abzuliefern.» 

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