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Fahrermarkt: Ciabatti verteidigt Ducati-Strategie

Von Nora Lantschner
Paolo Ciabatti mit Ducati-MotoGP-Teammanager Davide Tardozzi

Paolo Ciabatti mit Ducati-MotoGP-Teammanager Davide Tardozzi

Die Verhandlungen mit Andrea Dovizioso ziehen sich in die Länge, bestätigte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. Zum Vier-Jahres-Vertrag von Marc Márquez (Honda) meinte er: «Wenn es nicht 20 Mio pro Jahr sind, dann 15.»

Während Jack Miller (25) seinen Platz im Ducati-Werksteam für 2021 bereits sicher hat und der Weg von Danilo Petrucci (29) Richtung KTM führt, wirft die Vertragsverlängerung von Andrea Dovizioso (34) noch Fragen auf. Zuletzt erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti, dass die Gespräche noch in einer Anfangsphase seien. Nun ließ er im Gespräch mit den Kollegen von «GPOne.com» durchklingen, dass eine endgültige Entscheidung erst nach den ersten fünf Grand Prix und damit nach dem 23. August fallen könnte.

Eines aber wollte Ciabatti betonen: «Es stimmt nicht, dass Dovizioso ans Aufhören denkt. Das sagt Pernat», reagierte der 62-jährige Italiener auf die Aussagen seines Landsmannes.

Macht der MotoGP-Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre weiter, dann bleiben ihm neben seinem aktuellen Arbeitgeber Ducati aber kaum Alternativen – mit Ausnahme von Aprilia, wo auf die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs CAS im Fall Iannone gewartet wird, sind die Werksteams für die kommende Saison bereits besetzt. Auf der anderen Seite wird es auch für den Hersteller aus Borgo Panigale schwierig, einen vergleichbaren Ersatz für den 14-fachen MotoGP-Sieger aufzubieten. Zum Thema Lorenzo beteuerte Ciabatti: «Ich weiß von nichts.»

Wer sitzt bei den Verhandlungen zwischen Ducati und Dovizioso-Manager Simone Battistella also am längeren Hebel? «Mir gefällt es nicht, von einem längeren Hebel zu sprechen», schickte Ciabatti voraus. «Aber in Wahrheit sitzt der dort, der eines der besten Motorräder hat. Und das trifft auf uns zu. Ich müsste auch dazu sagen, dass Dovi – wenn es einen Márquez nicht geben würde – drei Titel gewonnen hätte. Aber natürlich ist das kein Thema.»

Dass Ducati auf dem Transfermarkt zu zaghaft agiert habe, wies der Sportdirektor zurück: «Wir glauben, dass Miller, der jede Menge Talent hat, den nächsten Sprung machen kann. Dann hoffen wir, dass Bagnaia zeigt, was in ihm steckt. Und Zarco gibt es auch noch», zählte Ciabatti auf. Über den designierten Miller-Ersatz Jorge Martin, Moto3-Weltmeister von 2018, wird offiziell natürlich noch keine Silbe verloren.

Shootingstar Fabio Quartararo (21), der schon seit Januar als zukünftiger Yamaha-Werksfahrer feststeht, war dagegen nie eine konkrete Option, bestätigte der Ducati-Sportdirektor: «Für ihn hatte es Priorität, auf dem Motorrad zu bleiben, mit dem er ein großartiges und unerwartetes Debüt in der MotoGP hingelegt hat. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir von einem 20-jährigen Kerl sprechen. In drei Jahren ist er erst 24, dann kann er immer noch Motorrad wechseln… In der Zwischenzeit kann er ganz gelassen fahren, was bei einem neuen Projekt nicht so gewesen wäre.»

Yamaha-Werksfahrer Maverick Viñales (25) wurde am Ende des Vorjahres zwar mit Ducati in Verbindung gebracht, entschied sich dann aber zum Verbleib auf der M1 – ein Angebot als Projekt-Leader, nach vielen Jahren im Schatten von Rossi, habe ihn wohl überzeugt, vermutete Ciabatti.

Und Marc Márquez (27)? Mittlerweile ist der sechsfache MotoGP-Weltmeister bekanntlich bis Ende 2024 an Repsol Honda gebunden. «Es stimmt nicht, dass wir ihn nicht kontaktiert hatten», meinte Ciabatti dazu. «Die Wahrheit ist, dass er uns sofort gesagt hat, dass seine Priorität ein Verbleib bei Honda war. Und die Japaner haben ihn abgesichert – wenn nicht mit 20 Millionen pro Jahr, dann 15. Aus finanzieller Sicht kann man gegen sie wenig ausrichten.»

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