Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Andrea Dovizioso (10.): «Noch nicht auf einem Level»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso ist noch nicht zufrieden

Andrea Dovizioso ist noch nicht zufrieden

Ducati-Star Andrea Dovizioso konzentrierte sich am Freitag in Jerez mehr auf «die Details, die im Rennen den Unterschied machen können», als seinen zehnten Platz in der kombinierten Zeitenliste.

Auch wenn Andrea Dovizioso in Jerez am Sonntag erstmals auf dem Podest stand, ist der nach Ángel Nieto benannte Circuit im Vergleich zu Brünn und Spielberg keine Ducati-Strecke. «Es ist sicher nicht unsere beste Strecke, aber wenn du nicht gut fährst, dann ist es auch auf den Strecken, wo du konkurrenzfähig sein kannst, nicht genug – weil das Level der Gegner zu hoch ist. Deshalb konzentrieren wir uns darauf, was wir machen können, um das Beste aus unserem Paket herauszuholen. Denn das machen wir im Moment nicht, ob der Spielraum für Verbesserungen dann 5 Prozent beträgt oder 60, wissen wir nicht. Wir sind darauf fokussiert und wir haben mehrere schnelle Ducati-Piloten, die auch unterschiedliche Fahrweisen haben – und das ist positiv, denn auch wenn am Ende zählt, was du am Sonntag zusammenbringst, gibt es immer Aspekte, wo andere Fahrer etwas besser machen als du.»

Im Fokus stand in der Ducati-Box am Freitag das Set-up: «Mit den Informationen aus dem Rennen haben wir andere Abstimmungsvarianten versucht, dazu sind wir gezwungen, die heutige MotoGP ist so – und noch mehr nach einer viermonatigen Pause: Alle müssen versuchen, sich so schnell wie möglich zu verbessern», erklärte «Dovi». «Wir standen auf dem Podest, aber wir waren nicht schnell genug, um auch um den Sieg zu kämpfen. Wenn wir also um den Titel kämpfen wollen, müssen wir unseren Speed verbessern. Wir können nicht stillstehen, auch wenn man bei gleichen Bedingungen auf der gleichen Strecke fährt.»

Die vorgenommenen Änderungen seien zwar positiv, ganz zufrieden ist der 34-jährige Tüftler aber noch nicht: «Ich fühle mich viel besser in der finalen Bremsphase und im Kurveneingang. Ich fange an, besser zu fahren – aber die Kurve ist noch nicht komplett. Es sind Fortschritte, aber wenn man sich auch die Pace der Gegner ansieht, dann haben wir es noch nicht geschafft, auf dasselbe Level zu kommen. Dann sieht man, dass in einer Session Zarco starke Zeiten fährt, manchmal Bagnaia und manchmal Jack – die Situation ist noch nicht stabil.»

«Ich fühle mich nicht so wohl, dass ich um die Platzierungen kämpfen könnte, die zählen», fasste der 14-fache MotoGP-Sieger zusammen. «Deshalb konzentrieren wir uns auf die Details. Es ist nicht einfach in den Sessions, weil es am Ende 20 Runden sind. In den Tests könnte man anders arbeiten, aber in diesem Jahr ist es so und wir müssen an den Rennwochenenden eine Lösung finden.»

Zwei aufeinanderfolgende Grand Prix auf ein und derselben Strecke kommen dem Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre bei dieser Arbeit entgegen. Wird er am Sonntag anders fahren als noch vor einer Woche? «Ich hoffe es, weil es bedeuten würde, dass wir stärker werden», erwiderte er schmunzelnd. «Ich hoffe es wirklich, weil wir auf der Suche nach den Details sind, die im Rennen den Unterschied machen können. Wir arbeiten viel und müssen noch einiges in Ordnung bringen, daher war ich eigentlich der Meinung, dass es keine großartige Sache wäre, zweimal hintereinander auf derselben Strecke zu fahren. Stattdessen muss ich sagen, dass es gut ist. Man hat schon alles unter Kontrolle und kann an gewissen Details arbeiten, mit dem Ziel, sich zu verbessern. Und es ist auch schon alles recht klar, denn die Bedingungen sind zwar extrem hier in Jerez, aber auch immer gleich. Also hilft das, wenn man eine bestimmte Art von Arbeit macht.»

Das Format hat aber auch seinen Nachteil: «Wie es auch in den Wintertests passiert: Je mehr man auf einer Strecke fährt, umso schneller werden alle. Das ist nicht wirklich eine gute Sache für uns», gab Dovi lachend zu. «Wir müssen noch Schritte machen. Der Samstag wird heiß, alle werden am Vormittag sehr schnell sein und in den ersten zwei Reihen zu starten macht hier in Jerez einen großen Unterschied.»

Ergebnisse MotoGP Jerez, 24. Juli, kombinierte Zeitenliste:

1. Viñales, Yamaha, 1:37,063 min
2. Rossi, Yamaha, 1:37,205, + 0,142 sec
3. Binder KTM, 1:37,370 min, + 0,307 sec
4. Morbidelli, Yamaha, + 0,353
5. Pol Espargaró, KTM, + 0,379
6. Oliveira, KTM, + 0,429
7. Miller, Ducati, + 0,503
8. Nakagami, Honda, + 0,529
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,672
10. Dovizioso, Ducati, + 0,676
11. Mir, Suzuki, + 0,686
12. Lecuona, KTM, + 0,769
13. Zarco, Ducati, + 0,807
14. Quartararo, Yamaha, + 0,829
15. Alex Márquez, Honda, + 0,894
16. Petrucci, Ducati, + 0,934
17. Bagnaia, Ducati, + 1,246
18. Rabat, Ducati, + 1,330
19. Smith, Aprilia, + 1,629
20. Crutchlow, Honda, + 1,784
21. Rins, Suzuki, + 2,038

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