Pecco Bagnaia (Defekt): «Ich kann nicht wütend sein»

Von Nora Lantschner
So endete der Andalusien-GP für Pecco Bagnaia

So endete der Andalusien-GP für Pecco Bagnaia

Auf dem Weg zu seinem ersten Podestplatz in der MotoGP-Klasse wurde Pecco Bagnaia in Jerez von seinem Motor im Stich gelassen. Beim Pramac-Ducati-Piloten überwog wenig später aber schon wieder das Positive.

«Ich kann nicht wütend sein, nach so einem Wochenende», stellte Francesco «Pecco» Bagnaia fest, nachdem er seine Ducati sechs Runden vor Schluss auf Platz 2 liegend am Streckenrand abstellen musste, weil sein Motor qualmte und er auf dem Dashboard die schwarz-orange Flagge gezeigt bekam. «Natürlich ist die Enttäuschung da, aber unser Ziel ist in diesem Jahr nicht die WM zu gewinnen, sondern Erfahrung zu sammeln. Denn im Vorjahr hat uns genau das gefehlt. Mit dem Wochenende und dem Fortschritt, den wir auch im Vergleich zum letzten Wochenende gemacht haben, muss ich sagen, dass ich sehr glücklich bin, wo wir stehen.»

Wie war das Gefühl im Rennen? Immerhin war der 23-jährige Italiener bis zum Defekt bester Ducati-Pilot – und vor seinem Mentor und neunfachen Weltmeister Valentino Rossi. «Ich fühlte mich sehr gut. Leider habe ich beim Start nicht gerade gezaubert und habe einige Plätze verloren. Ich konnte aber sehen, dass ich schneller als die Fahrer vor mir war. Meine Pace war ähnlicher zu der von Fabio», verwies Pecco auf den WM-Leader Fabio Quartararo. «Ich habe gleich versucht, an Jack [Miller] vorbei zu gehen, aber ich wäre fast gestürzt und bin es dann etwas ruhiger angegangen. Als ich dann gesehen haben, dass sie Mühe bekamen und ich noch mehr übrig hatte, habe ich versucht einen nach dem anderen zu überholen. Als ich dann vor Vale war, habe ich gesehen, dass ich – ohne noch mehr zu tun – wegfahren konnte. Leider habe ich dann gemerkt, dass das Motorrad nicht mehr so zog – und nach drei oder vier Runden war es dann ganz vorbei. Es ist schade, dass es so gelaufen ist, aber das Wichtige ist, dass wir wirklich schnell waren an diesem Wochenende.»

Hätte sich der Moto2-Weltmeister von 2018 mit einem besseren Start zugetraut, auch am späteren Sieger Quartararo dran zu bleiben? «Die Pace war sehr ähnlich. Wenn wir ziemlich gepusht hätten, glaube ich, dass wir hätten dran sein können», grübelte er. «Aber natürlich muss man auch sehen, wie sehr er gepusht hat. Ich muss aber sagen, dass unsere Pace viel stärker war als die der anderen zwei Yamaha-Piloten. Also ja, ich denke schon, dass wir hätten mitfahren können.»

Dabei meinte beispielsweise Andrea Dovizioso noch am Samstag, dass die Pace von Bagnaia zwar auf einer Runde, nicht aber in Sachen Pace schneller sei als die der anderen Ducati-Piloten. «Ich muss dazu sagen, dass wir am Freitag auf Platz 17 waren, aber wir haben im FP1 auch gar keine Zeitattacke versucht. Wir haben sehr viel an der Rennpace gearbeitet, weil mir am vergangenen Sonntag eine halbe Distanz gefehlt hat. Im FP2 und FP4 haben wir auf gebrauchten Reifen wirklich gut gearbeitet, wir waren immer schnell und konstant», entgegnete Pecco. «Ich glaube, dass wir im Vergleich zur Vorwoche einen schönen Schritt nach vorne gemacht haben. Vor allem in der Bremsphase, ich konnte noch besser stoppen als noch vor einer Woche. Da lag der Unterschied. Und unsere Pace war heute wirklich stark.»

Zum noch zu vergebenen Platz im Ducati-Werksteam für 2021 wollte der Pramac-Fahrer nicht viel sagen: «Wir konzentrieren uns im Moment darauf, stark zu sein. Zu wissen, dass ich das ganze Wochenende über die erste Ducati war, hat mich motiviert, aber wir konzentrieren uns auf die Arbeit», bekräftigte er. «Klar, wenn sich die Gelegenheit auftun sollte, wäre ich sehr glücklich. Aber im Moment will ich nicht zu sehr daran denken. Das Schöne an diesem Wochenende war, dass ich mich voll und ganz als MotoGP-Pilot gefühlt habe – einer von den wirklich schnellen noch dazu.»

Ergebnisse MotoGP Jerez/E:

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 41:22,666 min
2. Maverick Vinales (E), Yamaha, +4,495 sec
3. Valentino Rossi (I), Yamaha, +5,546
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +6,113
5. Joan Mir (E), Suzuki, +7,693
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +12,554
7. Pol Espargaro (E), KTM, +17,488
8. Alex Marquez (E), Honda, +19,357
9. Johann Zarco (F), Ducati, +23,523
10. Alex Rins (E), Suzuki, +27,091
11. Tito Rabat (E), Ducati, +33,628
12. Bradley Smith (GB), Aprilia, +36,306
13. Cal Crutchlow (GB), Honda, +45,683

WM-Stand nach 2 von 13 Rennen: 1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19. 5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.

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