Maverick Viñales (Yamaha): «Ich konnte nichts tun»
Yamaha-Star Maverick Viñales erlebte auf dem Red Bull Ring innerhalb von acht Tagen den zweiten Schockmoment, als er vor Kurve 1 bei mehr als 200 km/h von seiner M1 abspringen musste.
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Als die M1 von Maverick Viñales in der 17. Runde ungebremst in die Airfences in Turn 1 krachte und in Flammen aufging, musste in Spielberg nur eine Woche nach dem Horror-Crash zwischen Johann Zarco und Franco Morbidelli auch der Steiermark-GP abgebrochen werden. Der Yamaha-Werksfahrer blieb nach dem offensichtlichen Bremsversagen glücklicherweise unverletzt, weil er rechtzeitig abgesprungen war.
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Dabei hatte das Rennen für Viñales noch gut begonnen: "Ich bin recht gut gestartet und war ziemlich schnell, das Motorrad hat sich fantastisch angefühlt in den ersten Runden. Ich habe Dovi unter Druck gesetzt, aber weil uns der Top-Speed fehlt, konnte ich nicht überholen. Ich habe es einmal geschafft und dachte, jetzt könne ich nach vorne, aber dann hat er mich auf der Geraden wieder ganz einfach eingeholt. Ich konnte gar nichts machen. Danach habe ich einfach abgewartet, um den Rhythmus zu finden – aber dann fing ich an, weniger Druck an der Vorderbremse zu spüren. Ich habe es weiter versucht, bin einmal weit gegangen und habe dann drei sehr langsame Runden in 1:26 min gedreht. Dann konnte ich wieder pushen und 1:24 min fahren – bis der Bremsdruck wieder nachließ. Da haben mich Quartararo, Valentino und Petrucci überholt. Plötzlich funktionierte die Bremse aber wieder gut und ich konnte somit wieder 1:24er-Zeiten fahren und so auf Valentino und Fabio aufholen. Aber dann versagte die Bremse dann auf einmal in Kurve 1. Es war unmöglich, noch etwas zu tun." Markenkollege Fabio Quartararo klagte schon nach dem Österreich-GP vor einer Woche über Bremssorgen. Kannte auch Viñales das Problem schon? "Nein, so etwas hatte ich in meiner gesamten MotoGP-Karriere noch nie", entgegnete er entschieden. "Vielleicht ließ der Druck mal ein bisschen nach, aber dann habe ich etwas mit dem Hebel gespielt. Heute war ich in jeder Runde Kurve für Kurve damit beschäftigt, es einzustellen. Ich konnte nichts tun. Das Motorrad war unmöglich zu stoppen, also bin ich abgesprungen."
Wohlgemerkt bei mehr als 200 km/h. "Was soll ich tun, ich werde nicht auf dem Bike sitzen bleiben, ich bin gesprungen", meinte der Spanier dazu. "Ich habe sehr gut verstanden, dass die Bremse kaputt gegangen war oder etwas passiert ist. Also habe ich entschieden, zu springen. Das war’s. Wir verlieren und gewinnen zusammen und wir werden versuchen, stärker zurückzukommen."
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Im Nachhinein gab der 25-jährige Yamaha-Werksfahrer aber auch zu: "Ich hatte das Problem mit der Vorderbremse noch nie, ganz ehrlich. Ich hatte es nur hier. Ich hätte stehen bleiben sollen, aber das wollte ich nicht. Ich wollte ins Ziel kommen, selbst um nur einen Punkt zu holen. Ich gebe immer mein Maximum und bin deshalb auf der Strecke geblieben."
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In der WM-Tabelle ist Viñales durch den Ausfall auf Platz 5 abgerutscht. Die Devise lautet daher: "Nun müssen wir diese zwei Rennen in Österreich vergessen. Es waren sicher die zwei schlechtesten Rennen, seit ich in der MotoGP bin. Wir verdienen aber mehr, wir haben das ganze Wochenende über hart gearbeitet. Aber wenn dir die Power fehlt, dann ist es normal, dann kannst du nicht überholen. Ich hing hinter Dovi fest, meine Pace wäre aber viel schneller gewesen als das, was ich gezeigt habe."
Nachdem sich Maverick vor einer Woche noch sichtlich frustriert gezeigt hatte, gab er sich in der heutigen Zoom-Medienrunde betont gelassen. Zumindest ein Problem habe man gelöst: "Ich bin happy, dass das Set-up, das wir verwendet haben, auch im Rennen gut war. Das war positiv. Ich hatte ein unglaubliches Feeling mit dem Bike, bis der Bremsdruck nachließ – also in der dritten oder vierten Runde. Ich habe aber immer weiter gepusht, das ist das Wichtigste." Vor allem die Aussicht auf ein weiteres Doppel-Event in Misano (13. und 20. September) und einen Grand Prix in Barcelona (27. September) stimmt den Yamaha-Star zuversichtlich: "Wir müssen positiv denken, denn jetzt kommen Rennen, wo wir und ich sehr stark sind. Wir dürfen den Fokus nicht verlieren, denn vor einer Woche stand ich auf der Pole-Position, an diesem Wochenende war ich immer an der Spitze dabei. Ich weiß nicht… Wir geben 100 Prozent, das ist das, was wir haben. Mehr können wir nicht tun. Man sieht es auch an den anderen Yamaha-Piloten, die große Mühe haben. Wir hatten heute aber eine viel bessere Pace als die anderen Yamahas, aber was soll’s. Ich versuche mein Bestes."
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