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Cal Crutchlow (17.): «Ich werde mit Champager feiern»

Von Isabella Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

Nach dem hoffnungslosen 17. Platz beim Steiermark-GP flüchtete sich LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow in Galgenhumor.

Trotz des punktelosen Ergebnisses und Rang 17 machte der LCR-Honda-Fahrer Cal Crutchlow am Sonntagnachmittag Witze: «Mein Tag war fantastisch. Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat und kann es kaum erwarten, mit Champagner anzustoßen.» Danach wurde der LCR-Honda-Pilot ernst. «Das Rennen lief genau so mies wie die letzten sechs Tage hier. Ich habe alles gegeben und Rang 17 ist das Resultat», klagte der Brite. «Ich bin im Rennen lange hinter Alex Marquez gefahren und habe gesehen, wo sein Bike besser funktioniert als unseres. Diese Infos habe ich an Honda weitergegeben. Auch während dem Rest des Wochenendes habe ich darauf geachtet, wo die anderen Hondas besser funktionieren als meine. Mit diesen Informationen müssen wir jetzt arbeiten und ich hoffe, dass es auf einer anderen Rennstrecke besser läuft.»

Cal Crutchlow startete im Steiermark-GP vom 18. Platz. Sein schlechtester Startplatz seit 2012.

«Meine Pace heute war konstant, aber nicht schnell genug», überlegte Crutchlow. «Beim zweiten Start des Rennens bin ich super losgefahren, aber dann sind alle an mir vorbeigezogen und ich schaffe es einfach nicht, andere Fahrer zu überholen. Das ist nicht ideal.»

Beim Bremsen hatte Cal ein gutes Gefühl, aber es hat nicht gereicht, um Plätze gutzumachen. «Ich bin auf einer Position steckengeblieben und es sieht danach aus, als ob das bei Honda im Moment Standard sei. Mit der 2020-Maschine kann man nicht überholen. Ich bin enttäuscht vom heutigen Resultat.»

Obwohl Crutchlow beide Rennen auf dem Red Bull Ring in Österreich zu Ende fahren konnte, hatte er an beiden Wochenenden grosse Mühe. Beim ersten GP in Spielberg musste er das Rennen beinahe frühzeitig beenden, weil ihm ein Fehler beim Gangwechsel passierte, beim zweiten lagen keine Punkte drin.

«Ich bin froh, jetzt von dieser Strecke wegfahren zu können», meinte Crutchlow. «Die Vorfälle in den letzten beiden Wochen waren krass. Das Problem hier ist, dass wir beim Bremsen ans Limit kommen. Dass die Bremsen nicht richtig mitspielen, haben wir heute bei Maverick Viñales gesehen. Ich habe keine Ahnung, was man da machen kann, aber es ist eine wichtige Sicherheitsfrage.»

«Zur Verteidigung der Strecke in Spielberg muss ich festhalten», erklärte er, «dass die Organisatoren während der letzten paar Jahre bereits Anpassungen gemacht haben. Es könnte also noch schlimmer sein. Aber wir müssen mit den Teams und den Fahrern sprechen, wie es hier weitergehen soll.»

In drei Wochen steht das nächste MotoGP-Rennen in Misano (13.9.) auf dem Programm. Crutchlow freut sich auf Italien. «Auch wenn es momentan nicht so gut läuft für mich, bin ich genauso motiviert wie immer. Ich möchte so schnell sein wie möglich.»

Was der Honda-Pilot bei der Verfolgung seines Kollegen Alex Márquez beobachtet hat: Dass Alex mehr Grip beim Hinausfahren aus den Kurven hat und besser beschleunigen kann. «Das müssen wir studieren und die Hilfe von Honda verlangen», sagte Crutchlow. «Sie müssen uns dabei helfen, die Probleme zu verstehen. Ich hoffe, dass wir bis zum nächsten Rennen einen Schritt nach vorne machen mit dem Motorrad. Aber das liegt nicht an mir.»

Auch den Fahrstil von Alex Márquez konnte Crutchlow bewundern, während er hinter dem Moto2-Weltmeister herfuhr. «Er fährt sehr gut für einen Rookie auf einer Honda, noch dazu einer 2020er. Alex kämpft gegen die Anderen, das ist schön zu sehen. Er ist noch dabei, das Motorrad kennenzulernen und in den Kurven hat er dieselben Probleme wie ich beim Stoppen und auch beim Überholen. Er wird in Zukunft schnell sein, schliesslich ist er ein zweifacher Weltmeister.»

MotoGP-Ergebnisse Steiermark-GP:

1. Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden, 16:56,015
2. Jack Miller, Ducati, +0,316
3. Pol Espargaro, KTM, + 0,540
4. Joan Mir, Suzuki, + 0,641
5. Andrea Dovizioso, Ducati, + 1,414
6. Alex Rins, Suzuki, + 1,450
7. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,864
8. Brad Binder, KTM, + 4,150
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 4,517
10. Iker Lecuona, KTM, + 5,068
11. Danilo Petrucci, Ducati, + 5,918
12. Aleix Espargaró, KTM, + 6,411
13. Fabio Quartararo, Yamaha, + 7,406
14. Johann Zarco, Ducati, 7,454
15. Franco Morbidelli, Yamaha, + 10,191
16. Alex Márquez, Honda, + 10,524
17. Cal Crutchlow, Honda, + 11,447
18. Stefan Bradl, Honda, + 11,943
19. Bradley Smith, Aprilia, + 12,732
20. Michele Pirro, Ducati, + 14,349
21. Tito Rabat, Ducati, + 14,458

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 5 von 14 Rennen:

1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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