Joan Mir (Suzuki): «Ich bin ein Perfektionist»

Von Maximilian Wendl
Inzwischen Dauergast auf dem Podest: Joan Mir

Inzwischen Dauergast auf dem Podest: Joan Mir

Vier Podestplätze in den vergangenen fünf Rennen sprechen eine eindeutige Sprache: Suzuki-Pilot Joan Mir gehört zum engen Kreis der Titelaspiranten in der MotoGP-Klasse. Hier spricht er über seine Stärken und Schwächen.

Dank seiner herausragenden Leistungen in den vergangenen Wochen gehört Joan Mir inzwischen zum engen Kreis der Titelaspiranten in der MotoGP-Klasse. Der Suzuki-Pilot imponiert mit starken Auftritten im Rennen und hat sich im Vergleich zum Vorjahr in vielen Bereichen gesteigert.

Angesprochen auf seine Stärken sagt der Spanier: «Ich bin aggressiv auf der Strecke, wenn ich es sein muss und habe inzwischen auch verstanden, wenn ich sanfter fahren muss. Es ist ein Mix.» Und wo gibt es noch Nachholbedarf? Mir antwortet: «Mir fehlt noch ein wenig die Erfahrung und ich muss an meinem Fahrstil weiter arbeiten. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass ich mich in einem speziellen Punkt steigern muss. Es ist eher so, dass ich mich in vielen Bereichen ein bisschen steigern muss.»

Aber auch abseits des Asphalts hat Mir in seinem ersten zweiten Jahr in der Königsklasse einen Schritt nach vorne gemacht. Er sagt: «In der Garage bin ich ein Perfektionist. Ich möchte, dass alles perfekt läuft und ich denke, dass das auch ein Vorteil ist. Ich habe gerne alles unter Kontrolle und möchte alles verstehen und nachvollziehen können.»

Die Puzzleteile passen jedoch nicht nur bei ihm, sondern auch beim gesamten Suzuki Ecstar Team in dieser Saison sehr gut zusammen. Das haben das erste Doppel-Podium in dieser Saison und das erste Doppel-Podium seit 13 Jahren beim Catalunya-GP gezeigt. In Montmeló fuhr Mir auf P2 und direkt dahinter landete Alex Rins, der zu Saisonbeginn noch mit seiner Schulterverletzung zu kämpfen hatte.

Die GSX-RR funktionierte aber nicht nur in Katalonien, sondern auch in Misano und Spielberg. Die Bilanz zeigt: Mir stand in den vergangenen fünf Rennen vier Mal auf dem Treppchen. «Unser Motorrad ist sehr balanciert. Es ist nicht in einem Bereich besonders gut. Das Level ist auf jeder Strecke mehr oder weniger gut.»

Bleibt nur ein Problem: Die Schwäche in der Qualifikation. Erst einmal stand er in der ersten Reihe. Wenn dieses Manko noch behoben wird, dann ist Mir wohl Anwärter Nummer 1 auf den Titel.

Einen Anteil an der erfolgversprechenden Entwicklung der Blau-Silbernen hat Testfahrer Sylvain Guintoli, der im Sommer intensiv mit den Ingenieuren an der Maschine gearbeitet hat. Mir lobt: «Die Konstanz ist viel besser. Unser Motorrad ist sehr ähnlich zu einer Yamaha. Eine KTM ähnelt eher einer Ducati. Sie fahren auch eine ganz andere Linie.»

Im Teamduell mit Rins hat er 2020 die Nase vorn. Das war im Vorjahr noch anders. Da hat der ältere Rins das WM-Duell mit 205:92 Punkten für sich entschieden. Jetzt träumt Mir als aktuell WM-Zweiter vom Titel: «Natürlich habe ich das Gefühl, dass ich um den Titel kämpfen kann. Ich denke aber nicht allzu viel an die WM, denn es sind noch viele Rennen zu fahren. Wir stehen gerade einmal bei Saisonhalbzeit und alle Spitzenfahrer haben in etwa gleich viele Punkte. Es ist also fast so, als würden wir wieder bei Null beginnen.» Bedeutet: Die kurze Ruhephase nutzen, um dann am 11. Oktober in Le Mans wieder anzugreifen.

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