Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Repsol-Honda: Kein Ende der Zusammenarbeit

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez gewann sechs der 15 WM-Titel für Repsol-Honda

Marc Márquez gewann sechs der 15 WM-Titel für Repsol-Honda

Der lukrative Sponsorship-Deal zwischen Repsol und Honda geht nächstes Jahr in die 27. Saison. Das kolportierte Ende der Zusammenarbeit findet nicht statt, trotz der verpatzten Saison 2020.

Seit 1995 ist der spanische Mineralölkonzern Repsol Hauptsponsor des Honda-Werksteams in der Königsklasse, bis Ende 2001 in der 500-ccm-Weltmeisterschaft, danach in der neuen 990-ccm-Viertakt-Kategorie, die von 2007 bis 2011 auf 800 ccm beschränkt wurde und seit 2012 mit 1000 ccm antritt. Vor einem Jahr wurde aus Spanien berichtet, Honda wolle den Ende 2020 auslaufenden Vertrag nicht erneuern, weil die Partnerschaft (bisher 15 WM-Titelgewinne) schon so lange währt, die Marketing-Experten keinen Neuigkeitswert mehr erkennen und solche Kooperationen schon nach sechs bis acht Jahren von den Geschäftsleuten eher als Gewohnheitsrecht statt als betriebswirtschaftlich vernünftige Maßnahme betrachtet und mit der Zeit oft gar nicht mehr kritisch hinterfragt werden.

Repsol lässt sich den Honda-Deal zwischen 12 und 15 Millionen Euro pro Jahr kosten. Aber seit Beginn der Zusammenarbeit existieren bei manchen namhaften Honda-Landesimporteuren Bedenken, weil sie eigene Partnerschaften mit Mineralölfirmen haben, zum Beispiel mit elf, Shell oder Castrol, und deshalb ungern Poster mit Repsol-Werbung in ihren Betrieben platzieren. Doch inzwischen forscht Repsol in den Laboren in Spanien auch nach den besten Ölen und Treibstoffen für Honda-Fahrzeuge, zumindest wird das von Repsol so dargestellt.

In den letzten Wochen wurde in spanischen und italienischen Medien spekuliert, Repsol könne die verpatzte Honda-MotoGP-Saison (null Punkte für Marc Márquez, Platz 11 in der Team-WM, Platz 5 in der Marken-WM, bisher kein Podestplatz) zum Anlass für den Ausstieg aus der MotoGP nehmen – per Saisonende 2020.
Dass SPEEDWEEK.com vor zehn Tagen den Ausstieg von Red Bull beim Tech3-KTM nach zwei Jahren kundtat, nährte den Verdacht, der österreichische Energy-Drink-Konzern könne bei Honda den Platz von Repsol übernehmen. Red Bull bezahlt bereits jetzt für 30 Prozent der Werbefläche an den HRC-Werksmaschinen von Marc und Alex Márquez.

Doch in Wirklichkeit steht schon seit Wochen fest: Repsol wird der Vertrag mit HRC verlängern, geplant sind zwei weitere Jahre, denn Marc Márquez hat bis Ende 2024 unterschrieben, was in Spanien enorme mediale Aufmerksamkeit garantiert, und mit Pol Espargaró wird auch die Nummer 2 im Team für zwei Jahre ein Spanier sein.

Repsol und HRC vereint die langfristigste und erfolgreichste Partnerschaft, die es in der MotoGP-WM je gegeben hat. Mick Doohan gewann 1994 seinen ersten WM-Titel in HRC-Farben, die restlichen vier mit Repsol. Insgesamt wurden von Repsol-Honda bis heute in der «premier class» 180 GP-Siege und 445 Podestplätze errungen.

Die 15 WM-Titelgewinne von Repsol-Honda

Mick Doohan: 1995, 1996, 1997, 1998
Alex Crivillé: 1999
Valentino Rossi: 2002, 2003
Nick Hayden: 2006
Casey Stoner: 2011
Marc Márquez: 2013, 2014, 2016, 2017, 2018, 2019

Ergebnisse MotoGP Catalunya/E:

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 24 Runden in 40:33,176 min
2. Joan Mir (E), Suzuki, +0,928 sec
3. Alex Rins (E), Suzuki, +1,898
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,846
5. Jack Miller (AUS), Ducati, +3,391
6. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +3,518
7. Takaaki Nakagami (J), Honda, 3,671
8. Danilo Petrucci (I), Ducati, +6,117
9. Maverick Vinales (E), Yamaha, +13,607
10. Cal Crutchlow (GB), Honda, +14,483
11. Brad Binder (ZA), KTM, +14,927
12. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +15,647
13. Alex Marquez (E), Honda, +17,327
14. Iker Lecuona (E), KTM, +27,066
15. Tito Rabat (E), Ducati, +27,282
16. Bradley Smith (GB), Aprilia, +28,736
17. Stefan Bradl (D), Honda, +32,643
– Miguel Oliveira (P), KTM
– Valentino Rossi (I), Yamaha
– Pol Espargaro (E), KTM
– Johann Zarco (F), Ducati
– Andrea Dovizioso (I), Ducati

Fahrer-WM nach 8 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 108 Punkte. 2. Mir 100. 3. Viñales 90. 4. Dovizioso 84. 5. Morbidelli 77. 6. Miller 75. 7. Nakagami 72. 8. Rins 60. 9. Oliveira 59. 10. Binder 58. 11. Rossi 58. 12. Pol Espargaró 57. 13. Bagnaia 39. 14. Petrucci 39. 15. Zarco 36. 16. Alex Márquez 27. 17. Aleix Espargaró 22. 18. Lecuona 17. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Rabat 8. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 163 Punkte. 2. Ducati 126. 3. Suzuki 113. 4. KTM 109. 5. Honda 72. 6. Aprilia 30.

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