Joan Mir: «Kümmere mich weniger um die WM als andere»
Joan Mir (23) übernahm in Aragón die Führung in der MotoGP-WM. Trotzdem beteuert der Suzuki-Werksfahrer vier Rennen vor Schluss: «Ich werde meine Herangehensweise nicht ändern.» Bleibt das so?
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Ohne Marc Márquez und Valentino Rossi stand am vergangenen Sonntag in Aragón erstmals seit Rio 1999 kein "premier class"-Champion in der Startaufstellung. Fakt ist: Zumindest der Weltmeister von 2020 war dabei, allerdings rechnen sich aktuell noch mehrere Kandidaten Chancen auf den Titel aus, immerhin trennen die Top-4 nur 15 Punkte.
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Vier Grand Prix stehen in dieser verkürzten und verrückten Corona-Saison noch aus – und obwohl es in den ersten zehn Rennen acht unterschiedliche Sieger gab (ein Novum in der Geschichte der "premier class"), führt ausgerechnet ein Fahrer die WM-Tabelle an, der noch kein MotoGP-Rennen für sich entschieden hat: Joan Mir löste Fabio Quartararo nach dem ersten Aragón-Wochenende als WM-Leader ab. Damit ist der 23-Jährige aus Palma übrigens der erste Suzuki-Pilot seit Kenny Roberts jr. im Jahr 2000, der die Gesamtwertung der Königsklasse anführt. Mit fünf Podestplätzen in den jüngsten sieben Rennen mauserte sich Mir langsam aber sicher zum Topfavoriten. Was sagt er selbst dazu? "Es stimmt, dass wir eine ernstzunehmende Konstanz an den Tag legen. Das ist wahrscheinlich der schwierigste Part dieser Weltmeisterschaft, immer auf dem Podium zu sein, auch mit ein paar Problemen. Es ist einfacher, wenn das Motorrad und alles perfekt laufen. Aber das Wichtige ist, auch dann gute Ergebnisse einzufahren, wenn du Mühe hast. Das ist der Grund, warum ich im Moment führe. Ich glaube, das war der Schlüssel in den Rennen bisher. Und auch meine Herangehensweise an die WM: Ich gehe Rennen für Rennen an, ich kümmere mich nicht so sehr um die Weltmeisterschaft. Aber natürlich, mit jedem Rennen wird es mehr", gab er mit einem Schmunzeln dann doch zu. "Aber ich beschäftige mich wahrscheinlich nicht so viel wie andere Fahrer damit. Ich will den Titel genauso wie sie, aber ich ziele mehr auf den Sieg ab."
Der Spanier stellte außerdem klar: "Ich werde meine Herangehensweise an die Rennen nicht ändern, ich werde so weitermachen und versuchen, einen Sieg zu holen. Und dann werde ich anfangen, an die WM zu denken, wenn ich genug Punkte dafür habe."
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Traut sich der Moto3-Weltmeister von 2017 zu, die Spitzenposition in der Königsklasse bis zum Schluss zu verteidigen? "Ich glaube, dass wir im Moment am konstantesten sind. Deshalb habe ich schon das Gefühl, dass wir es schaffen können, diese Führung zu verteidigen. Aber ich werde jetzt nicht zum nächsten Rennen kommen und nur daran denken, mich im Hinblick auf den WM-Titel zu verteidigen. Das wäre ein großer Fehler. Ich werde einfach Rennen für Rennen gehen, versuchen Rennen zu gewinnen und Podestplätze einzufahren. In den letzten zwei Rennen werde ich dann schauen, wo wir stehen, und anfangen, einen Plan zu machen."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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