Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Erstmals Europa-GP in Valencia: Zahlen und Fakten

Von Nora Lantschner
Der Circuit Ricardo Tormo erlebt 2020 eine Premiere

Der Circuit Ricardo Tormo erlebt 2020 eine Premiere

Nach Jarama und Montmeló wird der Circuit Ricardo Tormo von Valencia an diesem Wochenende zur dritten Rennstecke, die in der Motorrad-WM einen Großer Preis von Europa erlebt. Die Ausgangslage verspricht Spannung pur.

Nach Jerez, Spielberg, Misano und Aragón ist der 4,005 km lange Circuit Ricardo Tormo in Cheste der fünfte Schauplatz im Notfall-Kalender dieser Corona-Saison, auf dem gleich zwei Grand Prix in Folge über die Bühne gehen.

Der erste Part des letzten Doppel-Events des Jahres nennt sich offiziell «Gran Premio de Europa». Somit wird Valencia von Freitag bis Sonntag zum dritten Austragungsort der Motorrad-WM, wo ein Großer Preis von Europa über die Bühne geht. Erstmals war das 1991 der Fall, als die spanische Rennstrecke Jarama für den Jugoslawien-GP einsprang, der aufgrund der unsicheren politischen Lage gestrichen werden musste. Von 1992 bis 1994 fand der Europa-GP dann auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya statt.

Noch eine Besonderheit brachte der Corona-bedingt völlig umgekrempelte Kalender 2020 mit sich: Erstmals in der MotoGP-Ära geht die Saison nicht auf dem Circuit Ricardo Tormo zu Ende. Denn das Saisonfinale ist erst am 22. November in Portimão (Portugal) geplant.

Zuletzt stand Valencia, wo die Motorrad-WM 1999 zum ersten Mal Halt machte, übrigens 2001 nicht als letzte, sondern als zwölfte Station im Kalender.

Die Ausgangslage im MotoGP-Titelkampf ist unterdessen spannend wie selten zuvor: Mathematisch gesehen sind drei Grand Prix vor Schluss sogar noch 14 Fahrer im Rennen. Das gab es noch nie, seit das aktuelle Punktesystem 1993 eingeführt wurde. Dass zu diesem Zeitpunkt der Saison nur 32 Punkte zwischen dem WM-Leader und dem Gesamtsechsten liegen, ist ebenfalls ein Novum. Das hat wohl auch mit der Tatsache zu tun, dass Spitzenreiter Joan Mir in elf Rennen nur 137 Punkte sammelte – der niedrigste Wert seit 1993.

Zum Vergleich: Wäre ein MotoGP-Fahrer in allen elf bisher gefahrenen Saisonrennen auf Platz 4 gelandet, würde er die WM-Tabelle jetzt mit 143 Punkten anführen.

Die beste Bilanz in Valencia weist Honda mit zehn MotoGP-Siegen auf, allerdings fehlen dem ersten Honda-Piloten im WM-Klassement, Takaaki Nakagami, nach dem frühen Aus im Teruel-GP schon 45 Punkte auf WM-Leader Mir, der noch immer seinen ersten MotoGP-Sieg jagt. Der bisher einzige Suzuki-Sieg auf dem Circuit Ricardo Tormo allerdings jedoch eine ganze Weile zurück: Sete Gibernau 2001.

Yamaha errang immerhin schon sieben Valencia-Siege, allerdings zuletzt mit Jorge Lorenzo 2016. Als Ersatz für Valentino Rossi steht aber nicht der Edeltester, sondern Superbike-WM-Pilot Garrett Gerloff bereit.

Ducati hält bei drei Erfolgen, zuletzt mit Andrea Dovizioso im Regenrennen von 2018.

Stand Fahrer-WM nach 11 von 14 Rennen:

1. Mir, 137 Punkte. 2. Quartararo 123. 3. Viñales 118. 4. Morbidelli 112. 5. Dovizioso 109. 6. Rins 105. 7. Nakagami 92. 8. Pol Espargaró 90. 9. Miller 82. 10. Oliveira 79. 11. Petrucci 71. 12. Binder 67. 13. Alex Márquez 67. 14. Zarco 64. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 12. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 208 Punkte. 2. Ducati 171. 3. Suzuki 163. 4. KTM 143. 5. Honda 117. 6. Aprilia 36.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar, 242 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 235. 3. Ducati Team 180. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 176. 5. Red Bull KTM Factory Racing 157. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 118. 8. Red Bull KTM Tech3, 106. 9. Repsol Honda Team 79. 10. Esponsorama Racing 74. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.

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