Valentino Rossi (Defekt): «Ich musste lachen»

Von Nora Lantschner
So endete der Europa-GP von Valentino Rossi

So endete der Europa-GP von Valentino Rossi

2020 wird Valentino Rossi nicht als sein bestes Jahr in Erinnerung behalten. Beim Comeback in Valencia musste er seine Yamaha schon nach fünf Runden abstellen: «Das Problem ist seit 12 Jahren nicht mehr vorgekommen.»

Pleiten, Pech und Pannen – Yamaha ist im Moment wahrlich nicht zu beneiden: Zur misslichen Motorensituation und den Punktabzügen kamen mehrere Covid-19-Fälle im Team, unter anderen verpasste Valentino Rossi das Aragón-Doppel. Auch bei seinem Comeback-Rennen war der 41-jährige Superstar vom Pech verfolgt: Er fiel im Europa-GP mit einem technischen Defekt schon in der fünften Runde aus. Zu seiner virtuellen Presserunde traf er dann erst mit einer halben Stunde Verspätung ein, weil sich das Meeting mit den japanischen Ingenieuren in die Länge gezogen hatte.

Den Humor hat «Vale» trotzdem nicht verloren, obwohl er jetzt sechs Nuller in Serie in der Tabelle stehen hat. «Als heute der Motor ausging, wurde ich nicht einmal wütend, ich musste eher lachen», gestand er angesichts der Pechsträhne schmunzelnd. Was ist genau passiert? «Der Motor ist nicht kaputt gegangen, es war ein Elektronik-Problem. Ich musste aber trotzdem aufgeben. Mir wurde gesagt, dass es sich um ein Problem handelt, das seit zwölf Jahren nicht mehr vorgekommen ist.»

Nach der Corona-bedingten Zwangspause (Vale fehlte zweimal in Aragón) schmerzte der Ausfall den Yamaha-Werksfahrer besonders: «Es ist jammerschade. Ich wollte einfach nur das Rennen machen. Ich bin ganz ruhig losgefahren, wollte einfach nur ins Ziel kommen und Kilometer abspulen. Ich brauchte einfach wieder ein Rennen, um mich auf nächste Woche vorzubereiten. Aber daraus wurde nichts», seufzte der «Dottore».

So kamen nur drei Yamaha M1 ins Ziel – auf den Rängen 11, 13 und 14. «Die Situation ist nicht einfach. Es sieht danach aus, als würden wir etwas an den Reifen nicht verstehen. Es ist unglaublich, wenn man daran denkt, dass Yamaha vor zwei Wochen mit Franco noch gewonnen hat – und hier in Valencia haben wir wirklich große Probleme mit dem Grip. Es ist schwierig, auch im Hinblick auf die Motoren, weil wir mit der Zuverlässigkeit Probleme haben», zählte Rossi auf. «Tja, es war kein großartiges Wochenende. Wir müssen versuchen, uns zu verbessern.»

Was aber muss Yamaha tun, um wieder auf das Niveau vom Saisonauftakt zurückzufinden? «Für mich ist das nicht der Punkt», entgegnete Vale. «Es stimmt schon, dass es oft passiert, dass wir zum Beginn der Saison bereit und schnell sind. Die anderen Hersteller scheinen viele neue Dinge zu bringen, so brauchen sie ein paar Rennen, um alles hinzubekommen. Danach sind sie aber gegen Ende der Saison sehr stark. Dann ändert es sich auch von Rennen zu Rennen, denn Franco hat vor zwei Wochen gewonnen. Hier in Valencia ist es dagegen für alle Yamaha schwierig gewesen.»

Das Hauptproblem hat der 115-fache GP-Sieger längst ausgemacht: «Ich glaube und ich habe immer gesagt, dass der Motor ein großes Problem für uns ist. Denn wir sind immer die Langsamsten auf den Geraden, aber gleichzeitig haben wir auch mit der Zuverlässigkeit Probleme und große Mühe, mit fünf Triebwerken durch die Saison zu kommen. Uns fehlt die Performance und gleichzeitig die Kilometer. Dazu kommt: Der Charakter des Motors war lange eine Stärke von Yamaha. Aber jetzt scheinen auch die anderen einen sanften Motor in der Beschleunigung zu haben. Wenn man all dies zusammennimmt, ist das der Punkt.»

Dass die Motorenentwicklung aus Gründen der Kosteneinsparung für nächstes Jahr eingefroren wurde, hilft Yamaha nicht. Rossi aber betont: «Die Motorenentwicklung ist eingefroren. Aber in der MotoGP ist das keine Entschuldigung. Du kannst rund um den Motor viele Dinge machen, um die Performance zu verbessern, von der Elektronik bis zum Auspuff. Es gibt viele unterschiedliche Dinge, die man verbessern kann, auch wenn man den Motor nicht anrühren darf. Wenn Yamaha in die richtige Richtung geht, können wir uns verbessern.»

MotoGP-Ergebnis Europa-GP, Valencia (8.11.):

1. Mir, Suzuki, 41:37,297 min
2. Rins, Suzuki, + 1,203 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 1,203
4. Nakagami, Honda, + 2,194
5. Oliveira, KTM, + 8,046
6. Miller, Ducati, + 8,755
7. Binder, KTM, + 10,137
8. Dovizioso, Ducati, + 10,801
9. Zarco, Ducati, + 11,550
10. Petrucci, Ducati, + 16,803
11. Morbidelli, Yamaha, + 17,617
12. Bradl, Honda, + 24,350
13. Viñales, Yamaha, + 25,403
14. Quartararo, Yamaha, + 39,639

Stand Fahrer-WM nach 12 von 14 Rennen:

1. Mir, 162 Punkte. 2. Quartararo 125. 3. Rins 125. 4. Viñales 121. 5. Morbidelli 117. 6. Dovizioso 117. 7. Pol Espargaró 106. 8. Nakagami 105. 9. Miller 92. 10. Oliveira 90. 11. Petrucci 77. 12. Binder 76. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 16. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 12 von 14 Rennen:

1. Suzuki 188. 2. Ducati 181 Punkte. 3. Yamaha 163. 4. KTM 159. 5. Honda 130. 6. Aprilia 36.

Team-WM nach 12 von 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar, 287 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 205. 3. Ducati Team 194. 4. Red Bull KTM Factory Racing 182. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 159. 6. Pramac Racing 138. 7. LCR Honda 131. 8. Red Bull KTM Tech3, 117. 9. Repsol Honda Team 83. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.

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