Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Franco Morbidelli (1.): «Erinnere mich nicht daran»

Von Nora Lantschner
Franco Morbidelli hatte seine liebe Mühe, um Jack Miller hinter sich zu halten

Franco Morbidelli hatte seine liebe Mühe, um Jack Miller hinter sich zu halten

Franco Morbidelli setzte sich in einem spannenden Zweikampf in der letzten Runde gegen Jack Miller durch. Zum entscheidenden Manöver konnte der Petronas-Yamaha-Pilot in der ganzen Euphorie aber nicht viel sagen.

«Ich bin so froh, es war ein unglaublicher Sieg», schwärmte Franco Morbidelli nach seinem dritten Saisonsieg in Valencia. «Ich habe das ganze Rennen über alles gegeben. Und ich musste dann noch tiefer graben, um in der letzten Runde noch etwas mehr herauszuholen. Jack war da, er konnte aufschließen gegen Ende. Ich musste also dieses Extra finden. Zum Glück habe ich das auch und zum Glück hatte ich noch genug Reifen übrig, um zu kämpfen. Auch das Team hat einen wundervollen Job gemacht.»

Für seinen Kontrahenten Jack Miller fand der 25-jährige Italiener ebenfalls lobende Worte: «Es ist immer schön, mit Jack zu kämpfen. Ich habe den Kampf genossen. Mein Glückwunsch an ihn, er war genauso gut wie ich.»

In der letzten Runde lieferten sich die beiden kurz zuvor einen atemberaubenden Fight: Nach der ersten Attacke ging der Pramac-Ducati-Pilot in Kurve 1 noch etwas weit, Morbidelli schob sich so wieder vorbei. In Kurve 4 folgte der nächste Angriff von Miller, aber «Franky» konterte erneut. Wie sah er das rennentscheidende Manöver in Kurve 5? «Ich erinnere mich nicht einmal daran. Ich muss es mir noch einmal ansehen», winkte der Italiener mit brasilianischen Wurzeln ab. «Ich erinnere mich nicht an die letzte Runde – ganz ehrlich, es tut mir leid.»

Obwohl Joan Mir der Titel schon sicher ist, gehört Morbidelli zu den Aufsteigern der Saison. Vor dem Finale liegt er sogar auf WM-Rang 2: «Ich habe ein großartiges Gefühl, dieses Jahr war großartig. Ich freue mich auf die Party heute – und dann auf Portimão», schmunzelte der Moto2-Weltmeister von 2017. «Wir müssen sehen, wie es 2021 laufen wird. Aber 2020 war großartig. Ich genieße das Jetzt und dann werden wir sehen, was wir im nächsten Jahr zeigen können, ob die anderen Hersteller einen Schritt machen… Aber lasst uns den Moment genießen.»

MotoGP-Ergebnis, Valencia-GP (15.11.):

1. Morbidelli, Yamaha, 41:22,478 min
2. Miller, Ducati, + 0,093 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 3,006
4. Rins, Suzuki, + 3,697
5. Binder, KTM, + 4,127
6. Oliveira, KTM, + 7,272
7. Mir, Suzuki, + 8,703
8. Dovizioso, Ducati, + 8,729
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,512
10. Viñales, Yamaha, + 19,043
11. Bagnaia, Ducati, + 19,456
12. Rossi, Yamaha, + 19,717
13. Crutchlow, Honda, + 23,802
14. Bradl, Honda, + 27,430
15. Petrucci, Ducati, + 30,619
16. Alex Márquez, Honda, + 30,619
17. Rabat, Ducati, + 42,365
18. Savadori, Aprilia, + 46,472

Stand Fahrer-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Mir, 171 Punkte (Weltmeister). 2. Morbidelli 142. 3. Rins 138. 4. Viñales 127. 5. Quartararo 125. 6. Dovizioso 125. 7. Pol Espargaró 122. 8. Miller 112. 9. Nakagami 105. 10. Oliveira 100. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 62. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 34. 18. Crutchlow 29. 19. Lecuona 27. 20. Bradl 18. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Suzuki, 201 Punkte. 2. Ducati 201. 3. Yamaha 188. 4. KTM 175. 5. Honda 133. 6. Aprilia 43.

Team-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar, 309 Punkte (Weltmeister). 2. Petronas Yamaha SRT 230. 3. Red Bull KTM Factory Racing 209. 4. Ducati Team 203. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 169. 6. Pramac Racing 163. 7. LCR Honda 134. 8. Red Bull KTM Tech3 127. 9. Repsol Honda Team 85. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 46.

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