Eigene Schuld: Joan Mir bekam es mit der Angst zu tun

Von Ivo Schützbach
Joan Mir war nach dem Rennen niedergeschlagen

Joan Mir war nach dem Rennen niedergeschlagen

Drittletzter im Qualifying, Unglück im Rennen: Das MotoGP-Finale in Portimao hätte für Weltmeister Joan Mir aus dem Team Suzuki Ecstar kaum mieser laufen können.

Überraschungs-Weltmeister Joan Mir, der den Titel in der Königsklasse dieses Jahr mit nur einem Sieg einfahren konnte, ist froh, dass die Entscheidung bereits beim vorletzten Event in Valencia fiel. Denn im Autodromo Internacional do Algarve nahe Portimao kam der 23-Jährige das ganze Wochenende nicht in Schwung.

Experten wie Superbike-Weltmeister Jonathan Rea gingen davon aus, dass die leicht zu handhabende Suzuki wie gemacht sei für die anspruchsvolle Berg-und-Tal-Strecke und technisch hervorragende Fahrer wie Mir und dessen Teamkollege Alex Rins.

Doch dann qualifizierte sich der Weltmeister nur als Drittletzter für Startplatz 20, Rins stand zehn Plätze weiter vorne. Mir klagte anschließend über Elektronikprobleme an seiner GSX-RR. Ebensolche zwangen ihn im Rennen zur Aufgabe, die Ursachen waren jedoch andere.

In der ersten Runde verbesserte sich Mir bis auf Platz 11, in der zweiten fuhr er Johann Zarco aufs Hinterrad, musste die Suzuki in der Kurve aufrichten und fiel bis auf Platz 19 zurück. Mit Pecco Bagnaia kollidierte er ebenfalls, der Italiener verletzte sich dabei an der rechten Schulter und musste aufgeben. Bis zur 14. Runde hing der Champion auf Platz 16 fest, dann wurde es ihm zu gefährlich.

«Ein unglücklicher Tag», fasste Joan Mir zusammen. «Die ersten zwei Runden fühlte ich mich sehr gut, keine Ahnung, wie ich so leicht überholen konnte. Das muss am Adrenalin gelegen haben. Dann streikte die Elektronik – entweder wegen des Vorfalls mit Zarco oder Bagnaia. Ich muss mich bei Pecco entschuldigen, ich war zu aggressiv. Manchmal kritisiere ich diese Art Manöver – es war nicht schmutzig, aber nicht das beste, das tut mir leid. Letztlich gab ich auf, weil die Traktionskontrolle nur noch an einigen Stellen funktionierte, das war sehr gefährlich. Ich hatte einige haarige Momente, mit abbauendem Hinterreifen wurde es immer schlimmer. Schade, dass ich die Saison so beenden musste.»

Alex Rins kam auch nur als 15. ins Ziel, weshalb Suzuki in der Konstrukteurs-WM im letzten Rennen von Ducati und Yamaha überrumpelt wurde und von Platz 1 auf 3 zurückfiel.

Ergebnisse MotoGP Portimao/P:

1. Miguel Oliveira, KTM, 25 Runden in 41:48,163 min
2. Jack Miller, Ducati, +3,193 sec
3. Franco Morbidelli, Yamaha, +3,298
4. Pol Espargaró, KTM, +12,626
5. Takaaki Nakagami, Honda, +13,318
6. Andrea Dovizioso, Ducati, +15,578
7. Stefan Bradl, Honda, +15,738
8. Aleix Espargaró, Aprilia, +16,034
9. Alex Márquez, Honda, +18,325
10. Johann Zarco, Ducati, +18,596
11. Maverick Viñales, Yamaha, +18,685
12. Valentino Rossi, Yamaha, +18,946
13. Cal Crutchlow, Honda, +19,159
14. Fabio Quartararo, Yamaha, +24,376
15. Alex Rins, Suzuki, +27,776
16. Danilo Petrucci, Ducati, +34,266
17. Mika Kallio, KTM, +48,410
18. Tito Rabat, Ducati, +48,411
– Lorenzo Savadori, Aprilia
– Joan Mir, Suzuki
– Brad Binder, KTM
– Pecco Bagnaia, Ducati

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen: 1. Mir, 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM: 1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Endstand Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar, 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

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