Suzuki GSX-RR: Das simpelste Bike im MotoGP-Feld?

Von Simon Patterson
Die GSX-RR 2020 steht für MotoGP-Champion Joan Mir bereit

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Suzuki-Teammanager Davide Brivio erklärt die Herangehensweise des japanischen Herstellers und verrät: «Manchmal scherzen unsere Mechaniker, dass wir eine Serienmaschine haben.»

Der Titelgewinn von Joan Mir und der dritte WM-Rang von Alex Rins rückten unweigerlich die GSX-RR in den Fokus. Die Konkurrenz lobte das ausgeglichene Paket, Yamaha-Star Fabio Quartararo nannte die Suzuki einmal sogar das perfekte Bike. Ex-Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso sah im «simpelsten Motorrad» der MotoGP-WM eine große Stärke: «Wenn man gut an bestimmten Basis-Dingen arbeitet, muss man sich gar nichts Spezielles mehr einfallen lassen.»

Wie sieht man das bei Suzuki? «Ich bin kein Ingenieur, aber aus meiner Sicht ist die Suzuki wahrscheinlich eines der simpelsten Bikes, ohne irgendwelche raffinierte Teile. Suzuki und Honda sind die simpelsten Bikes», meint Davide Brivio. «Wir habe nicht so viele Dinge, wir haben im Vorjahr nur das ‚Start Device‘ hinzugefügt, an der Front. Wir haben keinen ‚ride height adjuster‘, wir haben gar nicht so viele Dinge.»

«Manchmal scherzen unsere Mechaniker, dass wir eine Serienmaschine haben, ein Straßenmotorrad», verriet der Suzuki-Ecstar-Teammanager schmunzelnd. «Aber sie sagen das, weil man sehr einfach daran arbeiten kann, es lässt sich einfach zusammenbauen. Es geht schnell, wenn man etwas verändern will, einen Motor tauscht… Ich weiß nicht, ob das ein Schlüssel ist, aber es ist sicher ein Vorteil.»

«Bei Suzuki habe ich großartiges Know-how in Sachen Motor vorgefunden. Das sieht man auch an den Serien-Bikes, sie haben immer qualitativ hochwertige Produkte», ergänzte der Italiener. «Das spiegelt sich auch im Rennsport wider. In Chassis-Dingen sind sie auch gut – und unseres ist ein bisschen anders im Vergleich zu den anderen.»

«Das Chassis, das wir verwenden, beruht auf dem Konzept, das wir seit 2014 entwickeln, als wir zum ersten Mal mit Randy [de Puniet] getestet haben. Dieses Konzept hat bis heute Bestand, auch wenn es eine Entwicklung gab», ging der Suzuki-Teammanager weiter ins Detail. «Wir haben das Chassis im letzten Winter ein bisschen da und ein bisschen dort verändert. In Japan verfügen sie über ein gutes Know-how, wenn es um diese Dinge geht.»

Zurück zum Motor: «Suzuki zog sich 2011 zurück, als der Motor noch ein V4 war. Sie bekamen eine Anweisung, sagen wir eine Bitte, vom Top-Management: Der Rennmotor sollte ein Reihenmotor sein, weil wir mit dem Rennen fahren sollten, was wir verkaufen. Suzuki wollte das, was sie verkaufen, so stark wie möglich mit dem verbinden, womit sie Rennen fahren. Wir fahren Rennen, um Technologien zu entwickeln und die Marke zu bewerben.»

«Die Ingenieure mussten alles verändern und Suzuki hatte nicht viel Erfahrung mit dem Vierzylinder-Reihenmotor. Zwar in der Superbike, mit den Serienbikes, aber eben nicht in der MotoGP, da war es immer ein V4. Sie haben sich in kurzer Zeit darauf geeinigt, es umzusetzen.»

Zur Herangehensweise an der Rennstrecke erklärte Brivio: «Wir haben in diesen Jahren mit dem Team versucht, es einfach zu halten, keine Fehler zu machen, die neuen Teile gut auszuwählen und aufmerksam zu überprüfen, was funktioniert und was nicht, ehe eine Entscheidung fällt.»

«Vielleicht bringen wir nicht immer viele neue Teile, aber im letzten Winter haben wir an ein paar Dingen gearbeitet. Das Wichtigste: Wir haben am Motor und am Chassis gearbeitet. Und dazu nur noch ein paar andere kleine Dinge.»

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