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MotoGP 2021: Warum es vorläufig keine Lockerung gibt

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi und volles Haus auf dem Sachsenring: Damit ist 2021 nicht zu rechnen

Valentino Rossi und volles Haus auf dem Sachsenring: Damit ist 2021 nicht zu rechnen

Beschränkte Zahl an Teammitgliedern, regelmäßige PCR-Tests, keine Teamgäste, keine schreibenenden Journalisten, keine Zuschauer: Die Covid-19-Seuche beeintächtigt die GP-Saison auch 2021 gehörig.

Die Dorna Sports S.L. hat 1992 vom Motorradweltverband FIM die kommerziellen MotoGP-Rechte gekauft und den Vertrag inzwischen bis Ende 2041 verlängert. Für Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta und seinen Sohn Carlos, der als umsichtiger Dorna-Sportdirektor fungiert, bildete die Saison 2021 wegen der fortgesetzten Corona-Pandemie wieder eine enorme Herausforderung. «Aber ich hoffe, dass die Situation durch Covid nicht schlimmer sein wird als 2020», sagt Carmelo Ezpeleta. «Außerdem haben wir jetzt ein Jahr Erfahrung mit den Problemen. Ich bin optimistisch, gleichzeitig aber auch realistisch und weiß, dass sich die Situation dauernd verändert.»

Schuld daran haben auch die Corona-Mutanten B.1.1.7 aus Großbritannien, B1.351 (aus Südafrika) und P.1 (aus Brasilien), die die Gesundheitsbehörden und Politiker nicht nur in Europa in Atem halten.

Die Dorna will das ausgeklügelte «closed doors protocol» von 2020 auch in der kommenden GP-Saison beibehalten.

Bei der heute beginnenden Alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo (Italien) begnügen sich die Veranstalter mit Antigen-Tests am Ortseingang. Alle akkreditierten Teilnehmer, Funktionäre und Berichterstatter müssen alle drei Tage einen negativen Antigen-Test abliefern. Die Dorna beharrt bis auf weiteres auf PCR-Tests, weil sie zwar unangenehmer, aber zuverlässiger sind.

Ob für den Saisonstart auf dem Losail International Circuit in Doha (Katar) verschärfte Präventionsmaßnahmen erforderlich sein werden, ist noch offen. Katar verzeichnete zuletzt einen deutlichen Anstieg der Neuinfektionen. Am 22. Dezember 2020 wurden 149 neue Fälle gemeldet, am 6. Februar 2021 bereits 398.

Bisher steht noch nicht zu 100 Prozent fest, ob die MotoGP-Teilnehmer nach dem MotoGP-Test (5. bis 7. und 10. bis 12. März) bis zum Saisonstart in ihre Heimat heimreisen dürfen.
«Ich müsste dann fast fünf Wochen in Doha bleiben», rechnet Stefan Bradl vor.

Die Moto2- und Moto3-GP-Piloten haben ihren Katar-Test (19. bis 21. März) näher am GP-Datum (28.3 und 4.4.). Sie werden mit Sicherheit vor Ort bleiben.

Es werden 2021 auch bis auf Weiteres keine Teamgäste erlaubt sein, dazu nur zehn Fotografen, eine geringe Anzahl von TV-Kommentatoren, keine riesigen Hospitalitys, sondern einfache Catering-Services wie sonst nur in Übersee.

Im Vorjahr waren mit Ausnahme von Katar (dort fuhren nur die Moto3- und Moto2-Piloten) keine schreibenden Journalisten für Print und Online zugelassen. Es durften zwar ab Misano ein paar Freiwillige in einem Kämmerchen Platz nehmen, aber ohne Zugang zum Paddock und zum Catering-Bereich. Der Zugang zur «bubble» der 1300 Personen wurde strikt untersagt, auch die Kontakt zu den Fahrern und anderen Teammitgliedern.

«Ich habe mir das beim ersten Misano-GP angeschaut und bin Sonntagfrüh heimgefahren, weil ich im Home Office bessere Arbeitsbedingungen habe», erklärte mein italienischer Kollege Paolo Scalera von gpone.com.

Es kamen deshalb so wenige Reporter zu den Rennen, dass sich der Aufwand für ein abgeschirmtes zweites Media Centre für die Dorna kaum lohnte.

Jetzt überlegt die Dorna, ob für 2021 die Bestimmungen für die Journalisten irgendwann gelockert werden können.

In der Formel 1 wurden im Vorjahr rund 20 schreibende Berichterstatter pro Rennen zugelassen, die unterschiedlichen Journalisten wurden bei den unterschiedlichen Rennen nach dem Rotationsprinzip ausgewählt, es waren die Sprache und die Reichweite des Mediums ausschlaggebend.

Nur eine Handvoll von Fachjournalisten kam 2020 zu allen Formel-1-WM-Läufen, wo sie zwar den Motorlärm hörten, aber keine zusätzlichen Infos bekamen, weil sie im Pressezentrum bleiben mussten und nicht ins Paddock durften. Nur On-Air-TV-Berichterstatter waren im Fahrerlager zugelassen – mit Plexiglasvisier und Mund-Nasenschutz.

Momentan führen die Dorna und ihre Kommunikationsabteilung Gespräche über ein ähnliches System für die MotoGP-WM 2021.

Journalisten, die wie in der Vergangenheit im Fahrerlager von Box zu Box und Hospitality zu Hospitality spazieren um aktuelle Infos zu ergattern, wird es im MotoGP-Paddock 2021 voraussichtlich noch nicht geben. Denn die «bubble» darf nicht gefährdet werden, es darf kein Corona-Hotspot riskiert werden, sonst steht die Durchführung der ganzen GP-Saison in Frage.

Wenn es zu Lockerungen kommt, müssen die Dorna und die Teamvereinigung IRTA und das Hersteller-Bündnis mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen.

Der aktualisierte MotoGP-Kalender 2021 (Stand 22.01.)

28. März: Doha/Q*
04. April: Doha/Q*
18. April: Portimão/P
02. Mai: Jerez/E
16. Mai. Le Mans/F
30. Mai: Mugello/I
06. Juni: Barcelona/E
20. Juni: Sachsenring/D
27. Juni Assen/NL
11. Juli: KymiRing/FIN**
15. August: Red Bull Ring/A
29. August: Silverstone/GB
12. September: Aragón/E
19. September: Misano/I
03. Oktober: Motegi/J
10. Oktober: Buriram/TH
24. Oktober: Phillip Island/AUS
31. Oktober: Sepang/MAL
14. November: Valencia/E

Ohne Datum:
Termas de Río Hondo/AR
Circuit of the Americas/USA

Reservestrecke:
Mandalika International Street Circuit/IDN**

* Nachtrennen
** Homologation der Strecke steht noch aus

Die geplanten Wintertests für die MotoGP (Stand 14.01.)

Shakedown-Test in Katar: 5. März (nur für Testfahrer und Rookies)
Offizieller Test in Katar: 6. und 7. März
Offizieller Test in Katar: 10. bis 12. März

Wintertests der Moto2- und Moto3-Klasse
Jerez-Test: 19. bis 21. März

Private Tests Moto2
Jerez: 24./25. Februar
Portimão: 2./3. März
Valencia: 2./3. März

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