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Brad Binder (KTM): «Ich will deutlich besser werden»

Von Günther Wiesinger
Brad Binder verblüffte 2020 als Rookie mit dem Sieg in Brünn. In der kommenden Saison will mit der Red Bull-KTM konstanter werden. «2020 haben ich einen Haufen Fehler gemacht», sagt er.

Nach dem Sieg bei seinem dritten MotoGP-Rennen in Brünn 2020 und nach dem Gewinn des Rookie of The Year-Award für Red Bull KTM Factory Racing wartet auf den Südafrikaner Brad Binder 2021 in der MotoGP-WM das Jahr der Bewährung. Der Moto3-Weltmeister von 2016 und Moto2-Vizeweltmeister von 2019 hat seinen letztjährigen Crew-Chief Sergio Verbena (er arbeitet jetzt bei Tech3 für Petrucci) gegen seinen Moto2-Crew-Chief Andres Madrid getauscht und geht mit hohen Erwartungen in die kommende Saison.

Der 25-jährige Brad Binder heimste neben dem Sieg in Brünn noch einen vierten Platz in Spielberg und einen fünften Platz in Valencia ein. Jetzt bekommt BB#33 mit dem zweifachen MotoGP-Sieger Miguel Oliveira einen neuen Teamkollegen, mit der er bei Red Bull KTM-Ajo-Team in den zwei kleinen Klassen bereits ein Erfolgsduo gebildet hat. Im Interview spricht der 16-fache GP-Sieger und KTM-Werksfahrer Brad Binder über die Erkenntnisse von 2020 und die Ziele für die kommende Saison.

Brad, 2020 bist du bester MotoGP-Rookie geworden. Was soll die Saison 2021 bringen?

Im Vorjahr war der Rookie-Titel sicher ein Ziel. Und ich glaube, 2020 haben wir nicht alle unsere Erwartungen erreicht. Deshalb will ich nur sagen. 2021 will ich deutlich besser abschneiden.

In welchen Bereichen warst du als Rennfahrer mit 2020 zufrieden? Und wo hättest du bessere Ergebnisse erreichen können?

Ich habe 2020 viel erreicht, einige gute Ergebnisse und natürlich den ersten Sieg in Brünn, es war auch der erste für KTM in der MotoGP. Das war das wichtigste Ereignis des Jahres für uns.
Aber es gab so viele Tage, an denen ich das Potenzial für viel bessere Resultate hatte. Ich habe einen großen Haufen von Fehlern gemacht und habe eine Menge goldener Möglichkeiten weggeworfen.

Insgesamt war deshalb die Saison ein bisschen frustrierend. Diese Fehler will ich 2021 vermeiden. wenn uns das gelingt, können wir gute Leistungen bringen. Denn am Speed und an der Pace mangelt es nicht.

Hat dir die erste MotoGP-Saison so viele Aufregung in Zusammenhang mit Speed, Motorleistung und Nervenkitzel geliefert wie erhofft? Wie groß war der «WOW»-Faktor?

Ja, auf diesen erwähnten Gebieten wurden definitiv alle Erwartungen übertroffen. Wenn du zum ersten Mal auf eine MotoGP-Maschine springst, ist das ein unglaubliches Gefühl. Du arbeitest die. ganzes Leben als Motorradrennfahrer darauf hin…

Und du kannst deine Gefühle gar nicht wortgetreu beschreiben, wenn es so weit ist und du die ersten Runden drehst. das Motorrad ist unglaublich. Die Art und Weise, wie es beschleunigt, die Wheelies. Die Power, die du zur Verfügung hast ist verrückt, das Bremsvermögen auch. Es kommen so viele irre Aspekte auf dich zu, du brauchst einige Zeit, im das alles zu verarbeiten.

Ich bin jetzt seit fast drei Monaten keine MotoGP-Maschine gefahren. Aber ich bin sicher, diese ganzen Eindrücke werden wieder frisch auf mich einstürzen. Und ich freue mich darauf.

Wird es dir schwerfallen, im zweiten Jahr noch einmal eine deutliche Steigerung zu erreichen?

Sicher ist jetzt der Bereich, in dem ich mich verbessern kann, etwas schmaler geworden. Aber ich habe im Vorjahr gesehen, dass ich am Saisonende wieder besser geworden bin, obwohl wir in der Saisonmitte ein kleines Tief hatten. Am Ende wurde die Situation besser und besser.

Ich hatte das Gefühl, ich verbessere mich nicht nur bei den Ergebnissen, sondern auch in der Art und Weise, wie ich die GP-Wochenende von Session zu Session in Angriff genommen habe.
Bisher haben mir Pausen immer gut getan. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass ich nach dieser Winterpause gestärkt auf die Rennstrecken zurückkehren werde.

Du wirst 2021 wieder einige Strecken mit der KTM RC16 kernen müssen, weil 2020 nur in Europe gefahren wurde. Bist du auf diesen Lernprozess besser vorbereitet als vor einem Jahr?

Ich freue mich auf die neuen Strecken im Jahr 2021. Das wird sicher eine Herausforderung, anderseits wird es sehr aufregend, all diese Pisten mit dem MotoGP-Bike neu erkunden zu dürfen.
Wichtig ist, dass ich mein Motorrad jetzt viel besser kenne. Und ich weiß viel besser, wie ich dieses Fahrzeug beherrschen und handhaben muss. Ich denke, das Kennenlernen neuer Pisten mit dem MotoGP-Bike wird in diesem Jahr nicht mehr eine so große Herausforderung sein wie 2020.

Alle MotoGP-Sieger 2020

Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3)

MotoGP-Pole-Positions 2020

Jerez-1: Fabio Quartararo (Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Yamaha)
Brünn: Johann Zarco (Ducati)
Spielberg-1: Maverick Viñales
Spielberg-2: Pol Espargaró (KTM)
Misano-1: Maverick Viñales (Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Yamaha)
Catalunya: Franco Morbidelli (Yamaha)
Le Mans: Fabio Quartararo (Yamaha)
Aragón-1: Fabio Quartararo (Yamaha)
Aragón-2: Takaaki Nakagami (Honda)
Valencia-1: Pol Espargaró KTM)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (KTM)
MotoGP-Pole-Positions 2020
Yamaha 9
KTM 3
Ducati 1
Honda 1
Suzuki 0
Aprilia 0

MotoGP-Podestplätze 2020

Yamaha 12
Morbidelli 5 (3x Platz 1, 1x Platz 2, 1x Platz 3)
Quartararo 3 (3x Platz 1)
Viñales 3 (1x Platz 1, 2x Platz 2)
Rossi 1 (1x Platz 3)

Suzuki 11
Mir 7 (1x Platz 1, 3x Platz 2, 3x Platz 3)
Rins 4 (1x Platz 1, 2x Platz 2, 1x Platz 3)

Ducati 9
Miller 4 (3x Platz 2, 1x Platz 3)
Dovizioso 2 (1x Platz 1, 1x Platz 3)
Petrucci 1 (1x Platz 1)
Zarco 1 (1x Platz 3)
Bagnaia 1 (1x Platz 2)

KTM 8
Pol Espargaró 5 (5x Platz 3)
Oliveira 2 (2x Platz 1)
Brad Binder 1 (1x Platz 1)

Honda 2
Alex Márquez 2 (2x Platz 2)

Aprilia 0

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Team-WM nach 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8. LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

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