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Maverick Viñales: Yamaha will sein Feuer sehen

Von Nora Lantschner
Maverick Viñales (26)

Maverick Viñales (26)

WM-Rang 3 war für Maverick Viñales in der MotoGP-Klasse bisher das höchste der Gefühle. 2021 geht er in seine fünfte Yamaha-Saison. Die Einschätzung von Renndirektor Lin Jarvis und Teammanager Massimo Meregalli.

Die Leistungsschwankungen von Maverick Viñales geben immer wieder Rätsel auf. So gelang es ihm auch 2020 nicht, den Speed aus den Wintertests über eine gesamte WM-Saison zu bestätigen. Nur ein Sieg und WM-Rang 6 waren für den Moto3-Weltmeister von 2013 eine herbe Enttäuschung, nachdem er mit zwei zweiten Plätzen in Jerez noch solide gestartet war.

Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli sagte bei der Teampräsentation in dieser Woche, dass er manchmal mehr an den 26-jährigen Spanier glaube, als der es selbst tue. Was er damit genau meinte, erläuterte der Italiener anschließend so: «Manchmal sehe ich das Feuer in den Augen von Maverick. Aber er verliert dieses Feuer auch leicht. Wenn ich sage, dass ich das Gefühl habe, dass ich mehr an ihn glaube als er, dann kommt das daher, dass ich sehe, wie er an diese und jene Rennen herangeht.»

Meregalli kündigte fünf Wochen vor dem Saisonauftakt 2021 an: «Wir werden ihn unterstützen und versuchen ihm zu helfen, damit er eine Balance findet. Sicher ist auch das Motorrad ein wesentlicher Aspekt für ihn. Denn wenn er sieht, dass er das Bike nicht so fahren kann, wie er es will, dann verliert er schnell das Vertrauen. Wir sind aber ziemlich sicher, dass das, was wir in Katar bringen, für alle Fahrer definitiv ein Schritt nach vorne sein wird.»

Konkret bedeutet das: «Maverick braucht ein Bike, das sich leichter an alle Bedingungen anpassen lässt. Das war im vergangenen Jahr ein Bereich, in dem wir wirklich Mühe hatten. Uns fehlte oft der Grip und in einigen Fällen war es sehr schwierig, das Bike an die Strecke anzupassen. Wir arbeiten sehr hart daran, ein besser ausbalanciertes Motorrad zu haben.»

Aber was kann der Fahrer selbst besser machen? «Manchmal war Maverick zum Beginn des Rennens nicht aggressiv, vor allem in den ersten zwei Runden hat er viele Plätze vergeben. Mit unserem Motorrad musst du das Beste aus dem Qualifying herausholen, um vorne zu starten. Denn wenn er das Rennen anführt, kann der Fahrer die Linien wählen, die ihm die bestmögliche Performance einbringen. Wenn wir hinten sind, sind wir dagegen gezwungen das Motorrad auf eine Weise zu fahren, die für die Performance nicht förderlich ist. Der erste Part des Rennens ist der Bereich, an dem Maverick mehr arbeiten muss. Wir glauben, dass ihm das Paket, das er in diesem Jahr hat, helfen wird von Anfang an schnell zu sein», so Meregalli.

Viñales geht bereits in seine fünfte Saison mit dem Yamaha-Werksteam. Die Endergebnisse in der WM-Tabelle seit 2017: 3, 4, 3 und 6.

Dass man bisher zu wenig unternommen habe, um dem achtfachen MotoGP-Sieger dabei zu helfen, endgültig zum Champion zu avancieren, wollte Renndirektor Lin Jarvis so nicht gelten lassen. «Das trifft so nicht zu. In der Vergangenheit arbeitete Maverick zum Beispiel mit Ramon Forcada. Er bekam dann nach einer Weile mit Esteban Garcia einen neuen Crew-Chief. Wir haben auch ein paar andere Wechsel in der Box vorgenommen. Denn ein Team verändert sich ständig und wird immer angepasst.»

«Maverick kann sehr stark sein, das wissen wir, aber er ist nicht immer konstant. Am Ende des Tages sind viele Jungs dazu in der Lage Rennen zu gewinnen. Und jeder versucht den Titel zu holen. Das ist aber wirklich nicht einfach, dafür muss man sich ständig anpassen und verändern», betonte Jarvis. «Im Vorjahr hatten wir beim ersten Rennen in Jerez gleich das erste Problem: Unser Öhlins-Techniker, der ein sehr wichtiger Bestandteil des Teams war, Patrick Primmer, musste sich aus dem Sport zurückziehen – wegen Corona. Denn er konnte nicht aus Australien ausreisen. Wir haben dann einen neuen Öhlins-Techniker an Bord geholt. Später in der Saison zog sich einer der wichtigen Renningenieure von Maverick zurück, Nakayama. Wir mussten das System in der Box also wieder anpassen. Es ist eine ständige Evolution, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Wenn man A, B und C macht, ist das Ergebnis nicht unbedingt D. So läuft es nicht. Wir müssen uns jedes Jahr anpassen und versuchen, Probleme zu lösen. Der Fahrer verändert sich auch.»

«Für dieses Jahr haben wir viele Details genauer angeschaut. Wir haben die letztjährige Saison besser analysiert und verstanden, wo unsere Schwächen liegen, wo wir mehr tun müssen», versicherte der Yamaha-Rennchef. «Wir werden für Maverick das Support-System auf technischer Ebene verändern, damit wir ihn besser unterstützen können und einen besseren Plan für das Rennwochenende erarbeiten können. Das ist nichts Neues, aber alle Details sind wichtig, wenn man gewinnen will. Ich glaube, dass Maverick heute dasselbe Potenzial hat wie zu dem Zeitpunkt, an dem er zu uns gekommen ist. Aber wir haben es auf beiden Seiten noch nicht umsetzen können.»

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