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Warum sich Takaaki Nakagami (Honda) nicht impfen ließ

Von Tim Althof
Takaaki Nakagami bei Test in Katar

Takaaki Nakagami bei Test in Katar

LCR Honda IDEMITSU-Fahrer Takaaki Nakagami war enttäuscht, dass er am Freitag beim MotoGP-Test in Katar keine sinnvollen Daten mehr sammeln konnte, das Impfangebot des Landes nahm der Japaner derweil nicht an.

Ein Sandsturm machte es den MotoGP-Fahrern am letzten Testtag der Vorsaison in Katar nicht leicht. Nur fünf Fahrer wagten sich am Freitag auf die Strecke von Doha, sie bemerkten aber gleich, dass unter diesen Bedingungen keine vernünftigen Daten zustande kommen. Einer dieser Fahrer war Takaaki Nakagami, der für das LCR-Team wichtige Punkte abarbeiten wollte. Nach 12 Runden gab der Japaner auf, die Rundenzeiten waren weit von der Spitze entfernt.

«Es war ein langer Tag für alle, wir haben ab 1 Uhr darauf gewartet, endlich fahren zu können, aber die Bedingungen waren ein Desaster», gestand der 29-Jährige am Freitagabend. «Viel Sand und starker Wind haben uns dazu gezwungen, den ganzen Tag in der Box zu verbringen. Am Abend haben wir sie einmal verlassen, um zu checken, wie die Strecke sich verhält, aber es war sinnlos, draußen zu bleiben, wir waren fünf oder sechs Sekunden zu langsam. Wir haben die Zeit genutzt, um einige Startversuche zu machen, damit wir das neue Starting-Device probieren konnten. Viele Dinge sind noch neu für mich.»

In der kombinierten Zeitenliste liegt der Honda-Pilot auf Rang 12, eine Sekunde hinter Jack Miller (Ducati), der am Mittwoch die Bestzeit fuhr. «Wir sind mit der Performance dieser Tage nicht sehr glücklich, denn wir sind noch nicht sehr konkurrenzfähig, wir finden keine gute Pace und haben einige Probleme mit dem Heck. Am Freitag wollten Freitag einen Plan schmieden, ob wir mit dem neuen oder dem Standard-Chassis zum Rennen nach Katar gehen, dazu wollten wir beide Varianten direkt miteinander vergleichen, doch das war leider nicht möglich», erklärte Nakagami, fügte aber hinzu: «Ich glaube, dass wir das neue Chassis verwenden werden, denn ich denke, dass es etwas mehr Potenzial hat, vor allem bei der Geschwindigkeit und für das Vertrauen auf dem Bike.»

«Im Gegensatz zum letzten Jahr spüre ich etwas weniger Grip, denn die Auswahl der Reifen unterscheidet sich etwas zur letzten Saison. Die Reifen sind eine Stufe härter geworden, aber dennoch erkennt man, dass einige Fahrer bereits schneller sind als im letzten Jahr. Wir sind noch nicht auf dem Level von Jack, Fabio und Maverick angekommen, uns fehlt eine ganze Ecke zu diesen Jungs», betonte der siebte der letzten MotoGP-Saison.

«Beim Long-Run sieht es allerdings anders aus, da fallen bei einigen nach zehn oder 15 Runden die Zeiten massiv ab. Der Test ist schwierig zu verstehen, deshalb müssen wir bis zum Rennwochenende warten.»

Honda-Neuling Pol Espargaró beendete den Katar-Test auf Rang 10. Der Spanier war damit der schnellste Honda-Pilot, das entging auch Nakagami nicht. «Wir haben uns die Daten von Pol genau angesehen und man kann erkennen, dass er noch nicht komplett auf der Honda angekommen ist, aber dennoch war es sehr interessant für uns. In einigen Bereichen ist er deutlich schneller als ich, das ist gut zu sehen, denn es bedeutet, dass wir noch Luft nach oben haben», gab der Japaner zu. «Es ist nun meine Hausaufgabe, bis zum Rennwochenende die Daten zu analysieren und mir Gedanken zu machen. Ich muss mich noch an das 21er-Motorrad anpassen.»

«Ich habe versucht, meinen Fahrstil aus der letzten Saison auf dem neuen Bike beizubehalten, denn an der Maschine ist einiges verschieden und wenn ich gleich meinen Stil verändert hätte, wäre es kompliziert geworden. Nach den Testtagen bin ich mir aber sicher, dass ich etwas verändern muss, denn wir haben verschiedenste Dinge ausprobiert und es war nicht so einfach, alles zu verstehen. Es gibt einige Probleme, die wir nicht beheben konnten, es liegt also nicht am Bike, sondern am Fahrstil. In den nächsten zehn Tagen muss ich darüber nachdenken.»

Am Freitag erhielten die Fahrer und Teams vom Wüstenstaat Katar die Möglichkeit, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Die positive Zusammenarbeit der Regierung mit der Dorna brachte die Möglichkeit mit sich. Takaaki Nakagami entschied sich jedoch dagegen, vorerst. «Ich erhielt am Donnerstag die Information über die mögliche Impfung am Freitag», erzählte der MotoGP-Star. «Ich habe mich aber dieses Mal dagegen entschieden, denn ich habe noch kein großes Vertrauen und ich benötige noch mehr Informationen über den Impfstoff. Einige Teammitglieder haben sich dafür, andere dagegen entschieden. Aber die meisten Menschen haben die Impfung angenommen. Für mich war es sehr kurzfristig, denn ich habe davon abends gehört und am nächsten Morgen hätte ich den Bus nehmen müssen, um nach Doha ins Krankenhaus zu kommen, für mich ist das keine leichte Entscheidung.»

MotoGP-Test Katar, 10. bis 12. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,061 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,140
5. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,261
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,457
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,644
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,677
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,810
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
13. Stefan Bradl, Honda, + 1,244
14. Jorge Martin, Ducati, + 1,300
15. Enea Bastianini, Ducati, + 1,322
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
17. Brad Binder, KTM, + 1,508
18. Alex Márquez, Honda, + 1,509
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,712
20. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
21. Luca Marini, Ducati, + 1,839
22. Yamaha Test2, + 1,897
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,012
24. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
26. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,571
27. Yamaha Test3, + 2,648
28. Michele Pirro, Ducati, + 3,549
29. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

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