Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Pecco Bagnaia: «Auf einem Level mit Jack Miller»

Von Nora Lantschner
Francesco Bagnaia in der Ducati-Lenovo-Box

Francesco Bagnaia in der Ducati-Lenovo-Box

Geht es um die Favoriten auf die MotoGP-Krone 2021, steht Pecco Bagnaia nicht erst seit dem Katar-Test im Schatten seines Ducati-Teamkollegen Jack Miller. Wie der Italiener die Ausgangslage einschätzt.

Francesco «Pecco» Bagnaia beendete den zweiten Katar-Test als Fünfter mit einem Rückstand von 0,261 Sekunden auf seinen Teamkollegen Jack Miller, der am Mittwoch in 1:53,183 min für einen inoffiziellen All-Time-Lap-Record gesorgt hatte. Der Australier wird nach den überzeugenden Leistungen am Ende der Saison 2020 und seinem Aufstieg ins Werkteams aus Borgo Panigale immer wieder als Mitfavorit im Titelkampf genannt.

Der Name von Bagnaia fällt dagegen kaum, was den Italiener aber nicht weiter stört: «Ich bin im Vorjahr am Ende ja kein Rennen mehr zu Ende gefahren. Es ist also in Ordnung so. Vielleicht reden wir nach dem ersten Rennen noch einmal darüber», gab er nach dem Testende schmunzelnd zu Protokoll.

Hat der Moto2-Weltmeister von 2018 das Gefühl, dass im Team Jack Miller als die Nummer 1 gilt, wenn es um die Erwartungshaltung geht? «Ich fühle mich teamintern auf einem Level mit Jack», entgegnete der WM-16. von 2020. «Aber klar, mit den Ergebnissen, die er im Vorjahr geholt hat, wird er vielleicht mit mehr Druck beginnen. Ducati gab mir aber nie das Gefühl, dass ich im Team auf dem zweiten Rang stehen würde.»

Zur Erinnerung: Kein Ducati-Werksfahrer hat schon einen Sieg auf der Desmosedici vorzuweisen. Miller sammelte 2019 und 2020 aber neun Podestplätze, Bagnaia im Vorjahr erst einen.

Nicht zuletzt der Titelgewinn von Joan Mir bewies im Vorjahr aber, dass in der MotoGP-WM alles möglich scheint. Kann es auch 2021 eine solche Überraschung geben? «Das ist schwierig zu beantworten. Schließlich hat es eine Überraschung ja an sich, dass man es nur schwer voraussagen kann», entgegnete der 24-jährige Rossi-Schüler. «Mal sehen, ich hoffe wirklich, dass ich die ganze Saison über konkurrenzfähig sein kann. Das ist für einen Werksfahrer sehr wichtig. Ich hoffe, dass ich immer schnell bin, wie er im Vorjahr. Ich kann jetzt also nichts zu den Überraschungen sagen, aber wir sind sicher viele, die sehr schnell sind.»

Das gilt noch mehr nach vier Testtagen (am Freitag ging wegen eines Sandsturm nichts) auf ein und derselben Strecke. Yamaha-Pilot Franco Morbidelli sah aber trotzdem Ducati im Vorteil: Der Losail Circuit sei maßgeschneidert für die Desmosedici GP.

Schon 2018 und 2019 bescherte Andrea Dovizioso Ducati in Doha den Auftaktsieg, im Vorjahr fand das Rennen der MotoGP-Klasse Corona-bedingt nicht statt. Zu den Favoriten für den Saisonauftakt in zwei Wochen zählte Pecco aber auch andere: «Ich würde Jack und mich nennen, die Yamaha und die Suzuki. Und Aleix Espargaró, weil er sehr stark war. Pol Espargaró ist auch ziemlich nah dran», zählte er auf.

«Es ist schwer zu sagen, wer in diesem Moment der Schnellste ist. Wir haben auch von Zarco gute Zeiten gesehen. Und wir haben dann doch einen Vorteil beim Top-Speed, der immer sehr hilft. Aber jetzt schon zu sagen, wer der Favorit ist, fällt mir schwer. Die Yamaha, vor allem Quartararo, haben eine großartige Pace. Wir sind aber alle sehr eng beieinander, in zwei Zehntel sind mehrere dabei», rechnete der Ducati-Werksfahrer vor. «Ich sage also nicht, dass wir die Favoriten sind, aber wir sind im Spiel.»

MotoGP-Test Katar, 10. bis 12. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,061 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,140
5. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,261
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,457
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,644
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,677
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,810
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
13. Stefan Bradl, Honda, + 1,244
14. Jorge Martin, Ducati, + 1,300
15. Enea Bastianini, Ducati, + 1,322
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
17. Brad Binder, KTM, + 1,508
18. Alex Márquez, Honda, + 1,509
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,712
20. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
21. Luca Marini, Ducati, + 1,839
22. Yamaha Test2, + 1,897
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,012
24. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
26. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,571
27. Yamaha Test3, + 2,648
28. Michele Pirro, Ducati, + 3,549
29. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

MotoGP-Test Katar, 6. und 7. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970

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