«Wir werden das wieder hinkriegen. Wir haben in Portugal durch den fünften Platz von Brad Binder gegenüber Katar einen deutlichen Fortschritt gemacht», sagt KTM-Rennchef Pit Beirer.
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Nach dem sauberen fünften Platz von Brad Binder beim "Grande Prémio 888 de Portugal" freuten sich die Verantwortlichen von Red Bull KTM Factory Racing in Portimão in der MotoGP-Klasse über den nach dem Katar-Schlamassel sehnsüchtig erwarteten Aufwärtstrend. Aber die Startplätze der KTM-Asse lassen weiter zu wünschen übrig. Der aktuelle WM-Achte Binder stürmte schon beim "Tissot Grand Prix of Doha" am 4. April in Katar im zweiten Rennen vom 18. Startplatz auf Rang 8.
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Auf dem 4,692 km langen Autódromo International do Algarve (9 Rechtskurven, 6 Linkskurven) überrumpelte der Überholkünstler, der 2016 das Moto3-WM-Rennen in Jerez vom letzten Startplatz aus gewonnen, wieder etliche Gegner. Diesmal verbesserte er sich vom 15. Startplatz wieder um zehn Positionen, wobei er auch vom Ausfall einiger Vorderleute profitierte – wie Miller, Rins und Zarco. Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM, sehnt sich deshalb nach deutlich besseren Startplätzen für seine drei aussichtsreichen MotoGP-Sieger Binder, Oliveira und Petrucci.
"Wir haben jetzt eine mathematsche Aufgabe. Da Brad immer zehn Plätze wettmacht, müsste es von Startplatz 11 für den Sieg reichen", schmunzelt der 250-ccm-Motocross-Vizeweltmeister von 1999. "Spaß beiseite; es sind auch vorne auch einige Gegner gestürzt. Wir sind uns bewusst, wir müssen uns am Samstag bessere Startpositionen sichern, wenn wir am Sonntag konstant um Spitzenplätze kämpfen wollen. Solche Startplätze bergen immer ein Risiko, wenn du in der ersten Runde gleich an fünf oder sechs Fahrern vorbei willst oder vorbei musst… Da kannst du jederzeit bei einem Sturz mitgerissen werden. Unser Motorrad scheint zwar beim Start eine Granate zu sein, wie Miguel Oliveira schon beim zweiten Katar-GP gezeigt hat. Aber wir müssen am Grid definitiv weiter vorne stehen, um die Rennen auch selber mitgestalten und mitkontrollieren zu können. Man kann nicht von der ersten bis zur letzten Runde auf Angriff fahren."
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"In der MotoGP-Klasse spielt das Reifenmanagement eine große Rolle", ist der erfolgreiche KTM-Rennchef überzeugt. "Man darf die Reifen über die Distanz nicht permanent über dem Limit belasten. Wenn wir weiter vorne starten, können unsere Piloten mit lder Spitzengruppe osfahren und sich mal im Pulk mitziehen lassen. Nachher kann man in der zweiten Rennhälfte schauen, ob man noch richtig angreifen kann. Bei den letzten Rennen musste Brad immer von der ersten bis zur letzten Runde mit Vollgas durchziehen. Das schult ihn zwar und macht ihn zu einem Topfahrer. Aber das reicht nicht, um in der MotoGP permanent vorne zu sein."
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Miguel Oliveira beschwerte sich in Portugal mehrmals bitterlich, dass sein Siege-Reifen vom November 2020 bei Michelin nicht mehr verfügbar war. Dadurch rutschte er in eine Negativspirale, die im Rennen in einen Sturz mündete und mit Rang 16 endete, nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte.
Wird dieser fehlende Vorderreifen die KTM-Performance auch bei den nächsten Rennen beeinträchtigen? Beirer: "Das ist ein Reifen, der uns fehlt. Aber es gibt ihn nicht mehr, also brauchen wir uns darüber keine Gedanken mehr zu machen. Du stimmst dein Motorrad auf einen gewissen Reifen-Compound ab, das wird irgendwann dein Lieblingsreifen. Das haben wir 2020 mit dem Vorderreifen gemacht, der jetzt aus der Allocation entfernt wurde. Es ist echt ein bisschen mühsam, diesen neuen Vorderreifen, der um eine Mischung weicher ist, zum Funktionieren zu bringen. Wir dürfen nicht vergessen: Es gab in der MotoGP in diesem Winter vor dem ersten Rennen nur vier Testtage. In der Motocross-WM bestreiten unsere Fahrer vor dem ersten Grand Prix 40 Trainingstage mit ihren Maschinen. Da können sie alle Details austesten und probieren. Aber wir sind im November in Portugal abgereist und haben Anfang März in Katar aufgeschlagen. Nach vier Testtagen hat dort die WM begonnen. Du musst ja nicht nur ein Motorrad auf die neuen Reifen abstimmen. Du hast dazu noch 100 neue Komponenten dabei, die getestet werden müssen. Man sieht eindeutig, dass wir beim Saisonstart eiskalt erwischt wurden. Aber unsere Performance ist in Doha beim zweiten Rennen besser geworden. Wir haben uns in Portimão beim dritten WM-Lauf weiter gesteigert. Jetzt müssen wir noch zwei, drei kleine Schritte machen, dann wird er neue Vorderreifen genau so funktionieren wie der letztjährige. Dann sind wir wieder dabei." Sind die Fortschritte gegenüber Katar in Portugal größer ausgefallen als erwartet? "Durch den fünften Platz von Brad Binder war es eigentlich ein gewaltiger Schritt", meint Beirer. "Denn es wurde vermutet, dass Miguel in Portimão mit seiner Erfahrung und der Extra-Motivation beim Heim-GP sowieso ein gutes Ergebnis erzielen kann. Aber ausgerechnet Brad, der 2020 in Portimão gar nichts zusammengebracht hat, ist dann eine gute Standortbestimmung gelungen. Der Fahrer auf Platz 2 ist in Sichtweite von Brad über die Ziellinie gefahren. Das ist definitiv Podiumsnähe gewesen am Sonntag. Daher können wir sagen, wir sind einen Riesenschritt weiter, das sieht man an den Daten, das sieht man an den Reifentemperaturen. Da waren wir in Katar-1 komplett daneben. Beim zweiten Rennen waren wir schon näher in dem Fenster, in dem wir sein müssen, aber immer noch weit daneben. In Portimão waren wir schon fast dran. Es gibt viele Mittel, den Reifen vorne mehr oder weniger zu beanspruchen. Aber du darfst nicht nur auf die Reifentemperatur achten, denn du willst auch ein gescheites Turning haben. Das ist ein umfangreiches Paket. Aber wir entwickeln uns jetzt einfach dahin. Und wir werden das hinkriegen."
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