Stefan Bradl (Honda/12.): «War in guter Gesellschaft»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl war mit dem zwölften Platz beim Spanien-GP nicht restlos zufrieden. «Ich war am Anfang ein bisschen zu verkrampft», schilderte der schnelle Bayer.

Stefan Bradl zog sich bei seinem dritten Renneinsatz in diesem Jahr stark aus der Affäre (er war im FP3 Dritter!) und präsentierte sich auch beim «Gran Premio Red Bull de España» als Muster an Zuverlässigkeit: Er hat bei seinen letzten neun MotoGP-WM-Läufen acht Mal gepunktet. Der Honda-Testfahrer hatte schon im Warm-up mit Platz 11 eine respektable Leistung gezeigt und war dann im Rennen vom zwölften Startplatz kurz auf Platz 14 zurückgefallen. Bei der ersten Zieldurchfahrt hielt er sich aber bereits keck an zwölfter Stelle hinter Pol Espargaró, aber vor Marc Márquez. «Das Ergebnis ist in Ordnung, aber es hätte auch besser sein können», lautet die Bilanz des 31-jährigen Bayern. «Immerhin habe ich wieder Punkte gesammelt, das ist auch nicht so verkehrt.»

«Der Fight am Anfang war interessant und gut», schilderte der Moto2-Weltmeister von 2011. «Das hat auch Spaß gemacht, weil ich gesehen habe, ich bin in guter Gesellschaft. Das war mehr als in Ordnung. Aber ich war dann ei bisschen zu verkrampft und habe das Motorrad ein bisschen überfahren. Ich war ein bisschen zu stark ‘on fire‘, ein bisschen zu aggressiv. Ich habe dann gemerkt, dass ich ein bisschen ‚überpaced’ habe, speziell in den Unterarmen hat das Motorrad beim Fahren auf diesem Niveau viel Kraft verlangt. Ich habe dann etwa Federn lassen müssen, weil der rechte Unterarm zugemacht hat. Es ist dann eine Lücke zu den beiden Repsol-Fahrern entstanden. Nachher habe ich mich einige Zeit gegen Oliveira gewehrt. Aber ich habe am Anfang die Reifen ein bisschen zu stark beansprucht und auch den rechten Unterarm zu stark belastet. Das passiert, wenn man sich am Anfang zu stark verkrampft. Jerez ist sowieso eine Strecke, die dir kaum eine Sekunde Verschnaufpause gönnt. Das war kein Riesendrama, aber ein paar Prozent fehlen dann schon.»

«Als die Reifen dann in der zweiten Rennhälfte nachgelassen haben, ist das Problem schlimmer geworden. In solchen Situationen musst du noch mehr Gefühl haben beim Gasgeben», berichtet Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Da musst du dann vorsichtiger agieren. In dieser Phase hat mir wegen des Unterarms das Quäntchen Gefühl gefehlt.»

In der siebten Runde wurde Bradl vorübergehend von Moto2-Weltmeister Bastianini auf Platz 13 verdrängt. «Er war ein bisschen sehr forsch unterwegs», bemerkte Bradl. «Eine oder zwei Runden später ist ihm das Vorderrad eingeklappt.»

Beim Kampf gegen Pol und Marc ließ sich Stefan auf keine Mätzchen ein. «Ich wollte eigentlich an ihnen dranbleiben. Aber ich habe dann begonnen, ein paar Fehler zu machen. Als mich Marc überholt hat, habe ich es noch zu sehr mit Gewalt probiert. Dadurch sind beim Bremsen ein paar Fehler passiert, so war der Anschluss eigentlich schnell weg. In dieser Phase hätte ich etwas ruhiger bleiben sollen. Aber alles in allem geht das Ergebnis in Ordnung.»

Denn die unmittelbaren Vorderleute auf den Plätzen 9, 10 und 11 waren beileibe keine Nasenbohrer.

Und Titelanwärter Fabio Quartararo (er litt an «arm pump») kam sogar hinter dem Deutschen ins Ziel. «

Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 2. Mai

1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:

1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.

Stand Marken-WM nach 4 Rennen:

1. Yamaha 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.

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