Pol Espargaró hofft auf Le Mans-Magie im Trockenen

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró (29)

Pol Espargaró (29)

Obwohl Pol Espargaró gute Erinnerungen an den regnerischen Frankreich-GP des Vorjahres hat, hofft er nun auf ein trockenes MotoGP-Rennen in Le Mans. Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig ist zurück in der Box.

In Le Mans ist wechselhaftes Wetter für den anstehenden Frankreich-GP vorhergesagt. Pol Espargaró beendete das Regenrennen auf dem Circuit Bugatti im Oktober des Vorjahres als Dritter auf dem Podest, damals noch auf KTM. Trotzdem wäre dem Honda-Neuzugang lieber, wenn es an diesem Sonntag trocken bliebe.

«Auch wenn man mir jetzt sagen würde, dass ich in einem nassen Rennen ein gutes Ergebnis holen würde, würde ich es ungern annehmen», stellte der WM-14. klar. «Im Moment gehen wir im Trockenen in eine Richtung, ich versuche mich ans Motorrad anzupassen, ich versuche es zu verstehen und für meinen Fahrstil abzustimmen. Ich versuche bei normalen, trockenen Bedingungen schnell zu sein. Wenn es regnet, fangen wir zwar nicht ganz bei null an, aber trotzdem ist es so, als würde man eine neue Seite aufschlagen», erklärte er.

«Alles, was wir [im Nassen] tun werden, wird uns im Trockenen nicht helfen. Mir wären trockenen Bedingungen mit Sicherheit lieber. Denn dann wissen wir, dass jeder hier im Paddock 100 Prozent gibt, und wenn wir bei trockenen Verhältnissen schnell sind, bedeutet das, dass wir auch auf unterschiedlichen Strecken schnell sein werden. Wenn wir hier im Nassen schnell sind, dann wäre es vielleicht nur hier in Le Mans so, während wir dann in Mugello und Barcelona wieder leiden würden», ergänzte Pol.

Der 29-jährige Spanier befürchtet angesichts der Wettervorhersagen allerdings ein kniffliges Wochenende. «Am Ende ist das Wetter aber für alle gleich. Wir werden es so nehmen, wie es ist», versicherte er.

Dass seine siebeneinhalb Jahre MotoGP-Erfahrung gegenüber der jüngeren Konkurrenz im Regen ein Vorteil sein könnten, entkräftete er teilweise: «Ich habe in den vergangenen Jahren, als ich das Motorrad sehr gut kannte, immer darauf gehofft, dass es bis zum Qualifying nass war und dann komplett trocken. Denn wenn das passiert, haben alle und vor allem die Rookies weniger Zeit, sich auf die Verhältnisse einzustellen und die maximale Performance aus dem Motorrad herauszuholen. Dann hat der Fahrer mehr zu sagen. Im Moment bin ich aber nicht in einer Situation, in der ich viel Erfahrung habe. Ich hätte liebend gerne trockenes Wetter, um das Motorrad abzustimmen und zu sehen, ob ich mit der Honda hier in Le Mans, wo ich immer eine gute Performance abrufen konnte, schnell sein kann.»

«Le Mans ist eine Strecke, auf der ich immer schnell war, schon in der 125er- und der Moto2-Klasse. In der MotoGP fuhr ich hier mein erstes sehr gutes Rennen für Yamaha und das erste sehr gute Rennen für KTM. Im Vorjahr stand ich im Regen auf dem Podest, ich war aber auch im Trockenen schnell. Dieser Ort war für mich immer magisch», bekräftigte Pol Espargaró.

In Le Mans ist Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig übrigens erstmals seit dem Katar-Doppel wieder vor Ort. «Mit Alberto verstehen wir uns sicher ein bisschen besser, wegen der Sprache und weil wir uns schon lange kennen. Er ist sehr klar zu mir, ich bin sehr klar zu ihm. Bei den Teammitgliedern aus Japan versuche ich einfach, alle kennenzulernen, um im Hinblick auf die Entwicklung des Motorrads besser zu sein», erklärte der neue Repsol-Honda-Werksfahrer. «Das Verhältnis zu Alberto ist sehr gut. Er ist ein wichtiger Bestandsteil des Projekts, mit ihm ist alles einfacher. Für uns war es sicher schmerzhaft, dass er zuletzt nicht dabei war. Es ist sehr gut, dass er jetzt hier in Le Mans ist.»

In Jerez äußerte Espargaró die Kritik, dass jeder Honda-Pilot ein anderes Paket habe und in eine andere Richtung arbeiten würde, was letztendlich ein Schaden für die Gruppe sei. Konnte beim Jerez-Test ein gemeinsamer Weg eingeschlagen werden?

«Ich arbeite auf die Weise weiter, wie wir in Jerez aufgehört haben. Im Test haben wir viele Dinge ausprobiert und mit 1000 Dingen herumgespielt: Ergonomie, Aerodynamik, Elektronik – unterschiedliche Dinge, um mich ein bisschen schneller zu machen, was auch immer die anderen verwenden. Es war hilfreich, ich konnte einige Dinge mitnehmen, von denen ich glaube, dass sie hier in Le Mans sehr nützlich sein könnten», lautete Pols ausschweifende Antwort. Dann wurde er zwischen den Zeilen aber deutlicher: «Am Ende müssen wir auf uns schauen und versuchen, an jedem Tag und mit jedem Rennen besser zu sein und das einzusetzen, was wir in unserer Box haben. Das ist das Einzige, was wir tun können und tun werden.»

Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:

1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.

Stand Marken-WM nach 4 Rennen:
1. Yamaha 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.

Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.

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