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Pecco Bagnaia: Denkt er an die verpassten Chancen?

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia (24)

Pecco Bagnaia (24)

Pecco Bagnaia trat als Zweiter der MotoGP-WM die Heimreise an: In Le Mans zog sich der Ducati-Werksfahrer mit dem vierten Platz am Sonntag gut aus der Affäre, nachdem er zuvor den Q2-Einzug verpasst hatte.

Francesco «Pecco» Bagnaia war in dieser Saison noch nie schlechter als Sechster, obwohl im Qualifying nicht immer alles nach Plan lief: Beim Portugal-GP etwa wurde seine vermeintliche Pole-Zeit wegen der gelben Flaggen gestrichen, weshalb er auf den elften Startplatz zurückfiel. Trotzdem stand er im Rennen als Zweiter noch auf dem Podest. Am vergangenen Wochenende in Le Mans verpasste der Ducati-Werksfahrer den Q2-Einzug, in seinem ersten Flag-to-Flag-Rennen kämpfte er sich aber von Startplatz 16 noch auf Rang 4 nach vorne.

Auf seine Aufholjagden angesprochen erinnerte der 24-jährige Italiener: «In der Moto3 war ich ein großartiger Jäger.» Die dürftige Qualifying-Performance der Mahindra ließ ihm keine andere Wahl. «Ich war es gewohnt, auf Startplatz 17 zu stehen, habe es aber trotzdem geschafft, nach vorne zu kommen», erzählte Pecco.

«In der Moto2 war ich nie in der Situation, dass ich hätte aufholen müssen», grübelte der Moto2-Weltmeister von 2018. «Vielleicht einmal in Australien, als ich von Startplatz 16 kam und nach einer Runde auf P5 war. Danach bin ich aber wieder zurückgefallen.»

«Mit der Ducati gelingt es mir gut», bestätigte der VR46-Musterschüler. «In Le Mans und Portimão haben wir großartige Aufholjagden gezeigt. Das ist schön, ich bin glücklich darüber, mich auch in dem Aspekt verbessert zu haben. Mit Portimão bin ich aber glücklicher, weil es bei normalen Bedingungen schwieriger ist. Aber auch Le Mans: Als es anfing zu regnen, war ich 18. – und dann kam ich auf den vierten Platz nach vorne. Ich habe alle in der Runde überholt, als der Regen kam. Auch das war schön.»

Für seine Konstanz wird Bagnaia in der WM-Tabelle belohnt: Er liegt nach fünf Grand Prix nur einen Punkt hinter Fabio Quartararo auf Platz 2. Auf den ersten MotoGP-Sieg wartet der Italiener aber noch. Denn er stellt bei seiner Jagd durch das Feld zwar ein ums andere Mal seine Qualitäten unter Beweis, mit einer besseren Ausgangslage hätte er aber wohl mehr als einmal um den Sieg kämpfen können. Hat er diese verpassten Chancen im Kopf?

«Ich denke daran und wir arbeiten daran, damit es nicht mehr passiert. Diese Rennen waren als Beispiel sicherlich sehr nützlich, um die Fehler nicht zu wiederholen», unterstrich Pecco. «In Le Mans war es aber ein bisschen dem Pech geschuldet. Ich bin im FP2 gegen Ende mit einem weichen Reifen losgefahren, aber der hat nicht gut funktioniert. Am Samstagmorgen hat es dann geregnet und ich habe es nicht ins Q2 geschafft. Das Qualifying war bei den gemischten Verhältnissen nicht einfach, ich war dann zwangsläufig hinten.»

«Das Wichtige ist aber, dass man in diesen Fällen reagieren kann und es trotzdem in die Top-5 schafft. Das ist am Sonntag passiert. Wenn man bedenkt, dass ich auch zwei Long-Lap-Penalties zu absolvieren hatte, dann war das nicht selbstverständlich. Klar, Jack hat mit zwei Long-Laps gewonnen, aber wir müssen mit dem Ergebnis glücklich sein», bekräftigte der WM-Zweite.

Ergebnisse MotoGP Le Mans/F, 16. Mai

1. Jack Miller, Ducati, 27 Runden in 47:25,473 min
2. Johann Zarco, Ducati, +3,970 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,468
4. Pecco Bagnaia, Ducati, +16,172
5. Danilo Petrucci, KTM, +21,430
6. Alex Márquez, Honda, +23,509
7. Takaaki Nakagami, Honda, +30,164
8. Pol Espargaró, Honda, +35,221
9. Iker Lecuona, KTM, +40,432
10. Maverick Viñales, Yamaha, +40,577
11. Valentino Rossi, Yamaha, +42,198
12. Luca Marini, Ducati, +52,408
13. Brad Binder, KTM, +59,377
14. Enea Bastianini, Ducati, +1:02,224 min
15. Tito Rabat, Ducati, +1:09,651
16. Franco Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 15 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 15 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 23 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen:

1. Quartararo 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Viñales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaró 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Marquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Márquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35.

Stand Team-WM:

1. Ducati Lenovo 143. 2. Monster Energy Yamaha 136 Punkte. 3. Pramac Racing 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR-Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.

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