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Punkteverlust Iker Lecuona: Merkwürdige Hintergründe
Im Motorrad-GP-Sport herrscht seit Jahren Verwunderung wegen der inkonsequenten Strafverfolgung. Jüngstes Beispiel: Der 3-sec-Penalty für Iker Lecuona in Jerez.
MotoGP
Im Artikel erwähnt


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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Ein merkwürdiges Vorkommnis trug sich nach dem MotoGP-Rennen in Jerez zu und kam erst am Freitagvormittag um 10.31 Uhr durch eine Pressemitteilung der FIM beim Le Mans-GP an die Öffentlichkeit. Iker Lecuona wurde für seine Berührung mit Alex Márquez in der ersten Rennrunde des GP von Spanien in Kurve 6 nachträglich eine 3-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt. Dadurch rückte er vom 15. auf den 17. Platz zurück – und verlor seinen kostbaren WM-Punkt an Luca Marini.
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Diese Neuigkeit wurde erst am Tag vor dem ersten Training in Frankreich verlautbart, das ist ungewöhnlich und befremdlich und löste deshalb Erstaunen aus. "Ich habe inoffiziell einige Zeit nach dem Rennen davon gehört. Ein IRTA-Funktionär ist zu uns in die Box gekommen und hat uns informiert", erzählte KTM-Tech3-Werkspilot Iker Lecuona, der am Sonntag in Le Mans auf Platz 9 landete. KTM-Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal, gleichzeitig seit bald 20 Jahren Präsident der Teamvereinigung IRTA, wunderte sich zwar über diese Vorgehensweise des "FIM MotoGP Steward Panels", dessen prominentestes Mitglied Freddie Spencer ist. Aber sein Team verzichtete auf einen Einspruch. Das klingt etwas verwunderlich, auch wenn es nur um einen einzelnen Punkt ging.
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Denn der Zwischenfall zwischen Lecuona und LCR-Honda-Pilot Alex Márquez in Jerez spielte sich weit hinten ab, das Duo fuhr von den Startplätzen 20 und 21 los; die TV-Kameras fingen die Szene nicht ein.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Es kam auch während des Rennens nie die sonst übliche Nachricht auf die Monitore, der Zwischenfall werde von den Funktionären untersucht.
Auch unmittelbar nach dem MotoGP-Rennen wurde das Tech3-Team nicht informiert, wie es sonst üblich ist, weil ja ein Gegenprotest innerhalb einer Stunde stattfinden muss. Erst während des MotoE-Rennens wurde Tech3 von einem IRTA-Funktionär informiert, dass Alex Márquez bei den Stewards gegen die unverantwortliche Fahrweise von Iker Lecuona protestiert habe und dass ein 3-sec-Penalty verhängt werde.
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Das Team war sprachlos. Denn damit bestätigte sich wieder einmal, wie inkonsequent und nach Gutdünken die Strafen im Motorradrennsport verhängt werden. Die Teams und Fahrer beklagen sich seit Jahren über die teilweise seltsame und nicht immer nachvollziehbare Rechtssprechung. Denn beim Katar-GP 2021 beging Jack Miller bei fast 200 km/h ein klares Revanchefoul an Joan Mir, als er den Weltmeister mit einem Ellbogencheck klar sichtbar zu Seite rempelte.
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Das Tech-KTM-Team wurde ausgerechnet in Jerez 2020 Opfer von Brad Binder, der Miguel Oliveira ausgangs der ersten Kurve von hinten torpedierte und den Portugiesen (er stand auf Startplatz 5) aus dem Rennen beförderte. Binder ging straffrei aus. Denn dieser für Oliveira recht folgenschwere Zusammenstoß in der Hektik der ersten Runde wurde als normaler "racing incident" (Rennunfall) bewertet. Auch als beim Katar-GP 2021 der Italiener Danilo Petrucci in der Auslaufrunde von Alex Márquez touchiert und zu Fall gebracht wurde, marschierte der benachteiligte und unschuldige Tech3-Fahrer nicht zur Race Direction, um sich weinerlich über die unverantwortlicher Fahrweise von Alex Márquez zu beschweren.
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Denn auch so auch so Missgeschick passieren. Jeder Rennfahrer weiß, dass es besonders in der Anfangsphase eines MotoGP-Rennens heiß zugeht. Jeder Teilnehmer will seine Startposition verteidigen oder verbessern, die neuen Systeme von der "launch control" bis zum "holeshot device" sorgen oft in den ersten Kurven für zusätzliche Verwirrung, denn sie werden manchmal nicht rechtzeitig deaktiviert. Manchmal kommt es zu ungeplanten Kettenreaktionen, weil ein Fahrer ein unerwartetes Manöver macht und in eine Lücke sticht, der Nachfolger heftiger bremsen muss als geplant und der nächste Pilot versehentlich ein Hinterrad oder eine Verkleidung berührt. Das führt manchmal zu einem Domino-Effekt. Iker Lecuona nahm den Punkteverlust von Jerez in Absprache mit Teamchef Hervé Poncharal sportlich und ohne lange Widerrede in Kauf. "Ich kann nur betonen, dass ich Alex Márquez in Jerez im Getümmel der ersten Runde sicher nicht absichtlich berührt habe", stellte der 21-jährige Spanier fest.
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Hervé Poncharal will sich zur Bestrafung seines Fahrers Iker Lecuona in Jerez nicht äußern. Aber er mißbilligt sie, das ist spürbar. Denn er hat die Vorkommnisse mit Binder und Oliveira von 2020 und von Alex Márquez und Petrucci in Doha 2021 natürlich im Kopf. Nur folgenden Satz ließ sich der Franzose von SPEEDWEEK.com zum Thema entlocken: "Wir haben die Strafe akzeptiert und keinen Einspruch gemacht." Fakt ist: Die Stewards sahen beim Zwischenfall von Alex Márquez mit Iker Lecuona in Jerez ursprünglich keinen Handlungsbedarf. Sie wurden erst tätig, als Alex Márquez bei ihnen vorstellig wurde und protestierte. Gut möglich, dass ein Fahrer mit einem beliebigeren Familiennamen gar nicht angehört worden wäre.
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Ganz eindeutig war die Situation offenbar nicht. Sonst wäre das Urteil nicht erst mit zwölf Tagen Verspätung offiziell verkündet worden. Die revidierte Ergebnisliste wurde von der Dorna erst zwei Tage nach dem Le-Mans-GP verschickt! Ergebnisse MotoGP Le Mans/F, 16. Mai 1. Jack Miller, Ducati, 27 Runden in 47:25,473 min 2. Johann Zarco, Ducati, +3,970 sec 3. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,468 4. Pecco Bagnaia, Ducati, +16,172 5. Danilo Petrucci, KTM, +21,430 6. Alex Márquez, Honda, +23,509 7. Takaaki Nakagami, Honda, +30,164 8. Pol Espargaró, Honda, +35,221 9. Iker Lecuona, KTM, +40,432 10. Maverick Viñales, Yamaha, +40,577 11. Valentino Rossi, Yamaha, +42,198 12. Luca Marini, Ducati, +52,408 13. Brad Binder, KTM, +59,377 14. Enea Bastianini, Ducati, +1:02,224 min 15. Tito Rabat, Ducati, +1:09,651 16. Franco Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück – Marc Márquez, Honda, 10 Runden zurück – Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück – Miguel Oliveira, KTM, 15 Runden zurück – Alex Rins, Suzuki, 15 Runden zurück – Lorenzo Savadori, Aprilia, 16 Runden zurück – Joan Mir, Suzuki, 23 Runden zurück Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen:
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1. Quartararo 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Viñales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaró 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Márquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Marquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1. Stand Konstrukteurs-WM: 1. Ducati 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35. Stand Team-WM:
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1. Ducati Lenovo 143. 2. Monster Energy Yamaha 136 Punkte. 3. Pramac Racing 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR-Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.
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