MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Pecco Bagnaia: «Wegen meiner Aussagen zerlegt»

Von Nora Lantschner
Ein nachdenklicher Pecco Bagnaia

Ein nachdenklicher Pecco Bagnaia

Pecco Bagnaia erklärte am vergangenen Sonntag ganz offen, dass er gar nicht mehr starten wollte, nachdem er vom Tod von Jason Dupasquier erfahren hatte. Dafür erntete er auf den Social-Media-Kanälen viel Unverständnis.

Francesco «Pecco» Bagnaia stürzte am vergangenen Sonntag in Führung liegend schon in der zweiten Runde. Nach dem Nuller wuchs sein Rückstand auf WM-Leader und Mugello-Sieger Fabio Quartararo (Yamaha) mit einem Schlag auf 26 Punkte an.

Fehler sind nun nicht mehr erlaubt, weiß der Moto2-Weltmeister von 2018: «Fabio ist ein großartiger Gegner. Er ist stark, konstant und hat sich mit dem Yamaha-Werksteam gut zurechtgefunden. Er ist sehr konkurrenzfähig. Sicher können wir uns nicht leisten, noch mehr Punkte auf ihn zu verlieren. Der Rückstand beträgt schon mehr als ein Rennen. Wir müssen ab sofort so viele Punkte wie möglich aufholen. Ich habe schon einen Nuller in dieser WM-Saison, das darf mir nicht mehr passieren. Ich werde versuchen, vor ihm zu landen.»

Nach dem Italien-GP, der vom tragischen Tod von Moto3-Talent Jason Dupasquier überschattet wurde, sagte Pecco ganz offen, dass er am liebsten gar nicht gestartet wäre. «Ich bin weder gelassen noch konzentriert in das Rennen gegangen. Und das war nicht schön», hielt er in Mugello am Sonntagabend sichtlich mitgenommen fest.

Kann der Ducati-Werksfahrer nun mit etwas Abstand erklären, worauf der Sturz im Rennen zurückzuführen war? «Was auch immer ich sagen werde, wird von den Lesern schlecht aufgenommen werden. Ich wurde schon genug zerlegt nach meinen Aussagen vom vergangenen Sonntag», seufzte Pecco. «Ich will nur eines sagen: Leider können die Leute von zu Hause aus die unterschiedlichen Situationen nicht verstehen. Ich kann sagen, dass mein Fehler von der Tatsache verursacht wurde, dass ich nicht konzentriert war. Jeder kann seine Meinung sagen und denken, was er will. Ich weiß, wie die Dinge wirklich gelaufen sind. Ich saß auf dem Motorrad, niemand anderes. Ich weiß sehr genau, was passiert ist. Es war ein dummer Fehler, ein banaler Fehler – etwas, das mir in einer normalen Situation nie passiert wäre, in der Arrabbiata 2 auf die Kerbs zu fahren, um dann nach innen zu ziehen… Es war ein Konzentrationsfehler.»

«Wie gesagt: Jeder hat seine Denkweise. Ich habe verschiedene Dinge gelesen, auch unschöne. Nach einem solchen Wochenende das Unglück zu vergessen und schlecht von einem Fahrer zu reden, zeugt meiner Meinung nach von keinem guten Geschmack», schob der 24-jährige Italiener nach.

In Montmeló zeigte sich der VR46-Schülter aber zuversichtlich, sich wieder ganz auf den Grand Prix konzentrieren zu können. «Dank meiner Leute zu Hause und dem Training ist es mir gelungen, schon am Montag zu akzeptieren, was passiert ist. Das ist nicht einfach. Unser Job, unser Sport ist unsere Leidenschaft. Jason hatte den gleichen Traum wie wir. Man muss es akzeptieren, aber man vergisst so etwas nicht. Man steht nicht einfach drüber und geht weiter», unterstrich Pecco.

«An diesem Wochenende werden wir wieder alle für ihn fahren – das wird auch in allen künftigen Saisonen so sein», ergänzte der WM-Dritte. «Ich glaube, dass ich an diesem Wochenende einen großartigen Job machen werde. Wir sind stark. Auch am vergangenen Wochenende fühlte ich mich wirklich stark, daran will ich anknüpfen.»

Ergebnis MotoGP F1, Montmeló, 4. Juni

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:40,378
2. Morbidelli, Yamaha, + 0,024 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 0,373 sec
4. Viñales, Yamaha, + 0,375
5. Zarco, Ducati, + 0,389
6. Quartararo, Yamaha, + 0,475
7. Oliveira, KTM, + 0,549
8. Mir, Suzuki, + 0,582
9. Miller, Ducati, + 0,613
10. Bagnaia, Ducati, + 0,707
11. Nakagami, Honda, + 0,756
12. Martin, Ducati, + 0,807
13. Marc Márquez, + 0,830
14. Petrucci, KTM, + 0,876
15. Rossi, Yamaha, + 0,889
16. Lecuona, KTM, + 0,979
17. Bastianini, Ducati, + 0,985
18. Alex Márquez, Honda, + 1,059
19. Marini, Ducati, 1,086
20. Binder, KTM, + 1,134
21. Savadori, + 1,366

Stand Fahrer-WM nach 6 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo 105 Punkte. 2. Zarco 81. 3. Bagnaia 79. 4. Miller 74. 5. Mir 65. 6. Viñales 64. 7. Aleix Espargaró 44. 8. Binder 35. 9. Morbidelli 33. 10. Oliveira 29. 11. Pol Espargaró 29. 12. Nakagami 28. 13. Rins 23. 14. Petrucci 23. 15. Alex Márquez 20. 16. Bastianini 20. 17. Martin 17. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Bradl 11. 22. Marini 9. 23. Pirro 3. 24. 24. Savadori 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 132 Punkte. 2. Ducati 123. 3. Suzuki 69. 4. KTM 58. 5. Honda 47. 6. Aprilia 44.

Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 169 Punkte. 2. Ducati Lenovo 153. 3. Pramac Racing 102. 4. Suzuki Ecstar 88. 5. Red Bull KTM Factory Racing 64. 6. Repsol Honda 52. 7. Petronas Yamaha SRT 48. 8. LCR-Honda 48. 9. Aprilia Racing Team Gresini 47. 10. Tech3 KTM Factory Racing 36. 11. Esponsorama Racing Ducati 29.

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