Marc Márquez (15.): Absturz in die Mittelmäßigkeit

Drei Honda im Kampf um bessere Positionen: Marc vor Alex Márquez, dahinter Pol Espargaró
Platz 15. Allmählich muss man sich an diese Positionen bei Marc Márquez gewöhnen. Als der sechsfache MotoGP-Weltmeister Mitte April in Portugal in die Weltmeisterschaft zurückkehrte, vermuteten die Gegner und Konkurrenzteams, der Repsol-Honda-Star werde auf Anhieb um Podestplätze fighten und aller Voraussicht nach in den Titelkampf eingreifen.
Doch die grimmige Realität sieht anders aus. Nach vier Grand Prix steht Platz 7 in Portimão als bestes Rennergebnis zu Buche, und in der WM-Tabelle fehlen dem Spanier als WM-Achtzehnten nicht weniger als 89 Punkte auf Leader Fabio Quartararo. «Fabio fährt so schnell wie Marc an seinen besten Tagen, aber er stürzt weniger», lautet das klare Resümee des zweifachen deutschen Ex-Weltmeisters Dieter Braun.
Irgendwann müssen jetzt bei der Honda Racing Corporation die Köpfe rollen und neue Konstrukteure und Ingenieure ans Ruder kommen wie bei Yamaha nach den Pleitejahren vor der Saison 2020.
Denn seit fünf Jahren bringen die Japaner kein Chassis zustande, dass bewährten Spitzenpiloten wie Dani Pedrosa (bis Ende 2018), Jorge Lorenzo (2019) und Pol Espargaró nicht erlaubt und nicht erlaubt, ihr früheres Können auszuspielen. Immerhin war Pol Espargaró 2020 auf der KTM WM-Fünfter, nur 4 Punkte hinter dem WM-Dritten Rins.
«Natürlich bin ich heute ins Training gegangen und habe mir vorgenommen, nicht an den rechten Oberarm zu denken», schilderte Marc. «Aber es hat nicht lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich meine Position auf dem Bike an gewissen Stellen des Circuits anpassen muss. Zum Beispiel in den Kurven 3 und 4, dann in den Kurven 13 und 14. Denn das sind Bergab-Passagen. Am Ende der Zielgeraden habe ich hingegen keine Probleme, obwohl dort sehr hart gebremst wird. Dort kann ich bremsen wie üblich und mit meinem normalen Fahrstil agieren. Aber wenn sich das Bike bewegt und wenn es zum Beispiel am Kurvenausgang wackelt. Kann ich das Motorrad nicht so gut kontrollieren wie früher. Anders ist es wahr, dass ich mich viel besser fühle, wenn ich den Freitag von Mugello mit dem Freitag von Montmeló vergleiche. Das Ergebnis ist zwar ähnlich, aber das generelle Gefühl mit dem Körper hat sich gebessert.»
Was sagt Marc zur Reifen-Zuteilung für den Catalunya-GP? «Ich glaube, wir haben passende Mischungen bekommen. Es stimmt, zwar, wenn es bewölkt ist, kann es zu Fragezeichen kommen. Wir haben zum Beispiel den harten Vorderreifen, mit dem ich hier 2019 das Rennen bestritten habe. Dann haben wir den Medium-Compound, den ich für eine gute Option für alle Fahrer halte. Das ist ein asymmetrischer Reifen, der gut funktioniert. Dann haben wir eine Soft-Option für das Vorderrad. Das ist keine extrem weiche Mischung, aber das ist ein Reifen für die ‚time attack‘ jene Fahrer, die den Vorderreifen sehr stak beanspruchen.»
MotoGP, Montmeló, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (4. Juni)
1. Zarco, Ducati, 1:39,235 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 0,021 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,166
4. Binder, KTM, + 0,427
5. Bagnaia, Ducati, + 0,525
6. Viñales, Yamaha, + 0,586
7. Miller, Ducati, + 0,679
8. Bastianini, Ducati, + 0,742
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,748
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,748
11. Nakagami, Honda, + 0,797
12. Petrucci, KTM, + 0,825
13. Marini, Ducati, + 0,859
14. Oliveira, KTM, + 0,861
15. Marc Márquez, Honda, + 0,885
16. Mir, Suzuki, + 0,915
17. Lecuona, KTM, + 1,016
18. Alex Márquez, Honda, + 1,455
19. Rossi, Yamaha, + 1,601
20. Savadori, Aprilia, + 1,746
21. Martin, Ducati, + 1,950
MotoGP, Montmeló, FP2 (4. Juni)
1. Zarco, Ducati, 1:39,235 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 0,021 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,166
4. Binder, KTM, + 0,427
5. Bagnaia, Ducati, + 0,525
6. Viñales, Yamaha, + 0,586
7. Miller, Ducati, + 0,679
8. Bastianini, Ducati, + 0,742
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,748
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,748
11. Nakagami, Honda, + 0,797
12. Petrucci, KTM, + 0,825
13. Marini, Ducati, + 0,859
14. Oliveira, KTM, + 0,861
15. Marc Márquez, Honda, + 0,885
16. Mir, Suzuki, + 0,915
17. Lecuona, KTM, + 1,016
18. Alex Márquez, Honda, + 1,455
19. Rossi, Yamaha, + 1,601
20. Savadori, Aprilia, + 1,746
21. Martin, Ducati, + 2,008