Miguel Oliveira (KTM/1.): «Sind überall vorne dabei»
Miguel Oliveira hat in acht Tagen 45 von 50 Punkten einkassiert. Er ist schon WM-Siebter – und seine Zuversicht wächst. «Fabio hatte im Rennen nicht viele Trümpfe im Ärmel», sagte er.
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Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM, war die Erleichterung nach dem ersten Saison-Triumph von Miguel Oliveira in Montmeló anzuhören und anzusehen. "Ich bin echt glücklich", freute er sich am Abend im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. "Denn der Saisonauftakt in Katar war doch sehr schwierig für uns. Aber mit dem fleißigen Team und den coolen Fahrern konnten wir die Situation umdrehen."
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Besonders der Portugiese Miguel Oliveira hat Red Bull KTM geholfen, wieder an die Spitze der MotoGP vorzustoßen. Nach dem beiden Rennstürzen in Portimão und Le Mans sammelte er innerhalb von acht Tagen 45 von 50 möglichen Punkten ein – und stürmte in der Fahrer-WM vom 20. auf den siebten Platz nach vorne. Damit brachte er KTM in der Marken-WM sogar auf Rang 3 – vor Suzuki und Honda! Die Gegner und Zuschauer waren überrascht, als sich Oliveira gleich nach dem Start aus dem Staub machte und eine Lücke von bis zu 1,2 Sekunden zu den Verfolgern herausfuhr. "Von meiner Perspektive aus war schwer zu verstehen und zu beobachten, was sich hinter mir abgespielt hat", schilderte der zweifache Vizeweltmeister (Moto3/2015 und Moto2/2018). "Am Beginn fanden einige Positionswechsel statt. Ich konnte dann einen kleinen Vorsprung herausfahren. Ich fühle mich bei meinem Speed recht komfortabel, gleichzeitig konnte ich mit den Reifen schonungsvoll umgehen, meine Linien fahren und Fehler vermeiden. Das war zuerst einmal der Schlüssel, um überhaupt uns Ziel zu kommen. Die 24 Runden waren für alle Piloten schwierig. Für mich war es insofern recht kompliziert, weil ich mich für den harten Vorderreifen entschieden hatte. In den letzten acht bis zehn Runden war es mühsam, mich im Sattel zu halten und nicht zu stürzen."
Oliveira übernahm in Runde 2 von Jack Miller die Führung und wurde in den Runden 12 und 13 von Quartararo auf Platz 2 verdrängt, eher er erfolgreich konterte und in Runde 14 wieder Platz 1 übernahm – dank des erstaunlichen KTM-Speeds auf der 1048 Meter langen Zielgeraden.
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Oliveira lieferte extrem konstante Rundenzeiten ab; er fuhr dauernd 1:40,2 und 1:40,3 min. Hat er nach dem Quali mit einer so souveränen Performance gerechnet?
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Oliveira: "Am Beginn war meine Rennpace in dem Bereich, den wir erwartet haben. Aber wir haben auch erwartet, dass Fabio schnell sein würde als wir. Ich habe damit gerechnet, dass er eine überlegenen Rennspeed haben würde. Aber es hat sich gezeigt, dass er im Rennen keine übertrieben Reserven hatte, er hatte nicht mehr viele Trümpfe im Ärmel. Als er mich bei Rennmitte überholt hat, habe ich die Chance erblickt, an ihm dranzubleiben. Ich dachte, vielleicht kann ich seinen Fluss ein bisschen stören, und das ist mir gelungen. Ich ging wieder auf Platz 1, er hielt sich hinter mir, und dann hatte er den unglücklichen Zwischenfall mit dem Leder. Am Schluss war ich froh, als ich Johann in den letzten Runden unter Kontrolle halten konnte."
Traut sich Oliveira jetzt zu, bei allen restlichen Rennen um Podestplätze zu fighten? "Ich würde diese Frage gern mit einem ‚JA‘ beantworten. Aber man darf sich in der MotoGP seiner Sache nie zu sicher sein. Jede Piste hat ihre Besonderheiten, und man muss an jedem Wochenende an so vielen Details arbeiten, damit man ins Ziel kommen kann, damit man in den freien Trainings und im Qualifying eine gute Performance zeigen kann. Ich kann momentan behaupten, dass die KTM auf jeder Strecke konkurrenzfähig ist. Sogar auf Strecken, auf denen wir in der Vergangenheit Probleme hatten, können wir ausgezeichnete Resultate herausfahren. Hoffentlich gelingt uns das auch auf den bevorstehenden Rennstrecken." "Bis zum Saisonende haben wir ein paar Ungewissheiten, weil wir auf Strecken kommen, auf denen wir 2020 nicht gefahren sind, zum Beispiel Sachsenring, Asen, Silverstone und einige Übersee-GP. Hoffentlich kommen wir dort auch am Freitag früh genug in Schwung."
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