Brad Binder (KTM): «Gefährlich und furchteinflößend»
Red Bull-KTM-Werkspilot Brad Binder erkundete am Freitag den Assen-Circuit erstmals mit einer MotoGP-Maschine. Die Piste und die High-Speed-Kurven forderten dem WM-Achten viel Respekt ab.
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Brad Binder hatte sich nach dem vierten Platz beim Sachsenring vorgenommen, sich künftig an den Freitagen im FP1 und FP2 mehr anzustrengen und nicht mehr auf den letzten Plätzen herum zu lümmeln wie zuletzt beim GP von Deutschland, wo er am Freitag auf Platz 22 gestrauchelt war. Deshalb blieb ihm doirt am Ende nur der 13. Startplatz und eine gehörige Aufholjagd im Rennen am Sonntag.
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Doch auch bei der Dutch-TT in Assen war für den Südafrikaner heute auf Platz 18 Endstation. Schon im FP1 war der Red Bull-KTM-Werkspilot und Brünn-Sieger des Vorjahrs über Rang 16 nicht hinausgekommen. Man darf nicht vergessen: Brad Binder fährt zwar seine zweite MotoGP-Saison, aber in Assen und auf dem Sachsenring fanden 2020 keine Rennen statt, also musste er den kurvenreichen 4,555 Meter langen "Circuit van Drenthe" (6 Linkskurven, 12 Rechtskurven) mit der MotoGP-KTM RC16 neu kennenlernen.
Doch der Moto3-Weltmeister von 2016 war trotzdem gut gelaunt. "Das ist nicht so schlecht gelaufen", fasste er zusammen. "Doch in der Früh im FP1 war es ziemlich schwierig rauszufinden, was ich hier tun muss. Besonders das Reinfahren in den zweiten Sektor mit dem schnellen Rechts-Links-Knick nach der Gegengeraden hat mir Mühe gemacht. Auch der vierte Sektor ist mit dem MotoGP-Bike eine echte Herausforderung. Ich musste herausfinden, wo ich am besten das Gas zudrehen und bremsen muss und wie ich das Bike bei dem hohen Speed schnell genug zum Einlenken bringe. Diese extrem schnellen Richtungswechsel haben mir einiges abverlangt. Aber ich habe in der Früh 21 Runden gedreht und fühlte mich von Runde zu Runde besser."
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Binder weiter: "Am Nachmittag habe ich in den ersten vier, fünf Runden viele Fehler gemacht. Es fiel mir schwer, richtig in Fahrt zu kommen. Es hat dann geregnet, und ich bin bei nasser Fahrbahn noch einmal für ca. fünf Runden rausgefahren. Ich bin froh darüber, denn der Grip hier mit den Regenreifen ist sagenhaft. Es war herrlich, mit diesem Bike hier im Regen zu fahren."
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"Es wäre großartig gewesen, wenn ich heute ein bisschen schneller gefahren wäre. Aber es ist nie mein Ziel, am Freitag wahnsinnig schnell zu sein", ergänzte Binder. "Und nach meinem ersten Tag hier auf der MotoGP-KTM kann ich mich nicht beschweren. Körperlich ist das Fahren mit der MotoGP-Maschine hier sicher viel anstrengender als mit der Moto2-KTM, mit der ich 2019 hier gewesen bin. Du musst hier wirklich die Unterarme stark belasten, um diese High-Speed-Richtungswechsel alle gut bewältigen zu können. Daran musste ich mich am Beginn hier erst gewöhnen, das war etwas schwierig. Du musst präzise herausfinden, wo du das Gas aufdrehst und zudrehst, wenn diese Richtungswechsel stattfinden. Die Piste hier ist super schmal, es gibt nicht viel Spielraum für Fehler. Abgesehen davon ist die Strecke hier für eine MotoGP-Maschinen super cool. Sobald ich noch mehr darüber herausgefunden hatte, wird es sicher sehr viel Spaß machen. Aber manchmal ist es auch ein wenig furchteinflößend. Weil viele Kurven extrem schnell sind."
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