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Jack Miller prangert Doppelmoral an: «Diese Idioten»

Von Nora Lantschner
Jack Miller sieht die Situation kritisch

Jack Miller sieht die Situation kritisch

Jack Miller fand in Assen klare Worte für das Bummeln seiner Kollegen in den jüngsten MotoGP-Qualifyings: «Wie kann man die Moto3-Kids dafür verurteilen und es dann selbst machen.»

In der kleinsten WM-Klasse hagelt es für das übertriebene Langsamfahren auf der Suche nach dem Windschatten regelmäßig Strafen. Das verantwortungslose Verhalten der Moto3-Piloten wird nicht zuletzt von den MotoGP-Piloten immer wieder angeprangert. Szenen wie der Vorfall am Ende des FP3 in Assen, als Pedro Acosta in der letzten Kurve zu Sturz kam und von Riccardo Rossi überfahren wurde, obwohl beide bereits die karierte Flagge gesehen hatten, sorgen im Fahrerlager für Kopfschütteln.

Gleichzeitig wird aber auch in der Königsklasse fleißig gebummelt. Nach dem Sachsenring-Qualifying gab es auch im Q1 von Assen Szenen, in denen sich die MotoGP-Fahrer eindeutig belauerten und auf der Strecke fast stehen blieben. Bis auf Enea Bastianini, der beim Deutschland-GP wegen Langsamfahrens auf der Ideallinie um drei Startplätze nach hinten verbannt wurde, schritt das FIM MotoGP Stewards Panel aber noch nicht ein.

«Ich habe mich in der Safety Commission ziemlich klar dazu geäußert», erklärte Jack Miller, als er auf das leidige Thema angesprochen wurde. «Es gab einige Fahrer, die immer wieder in solche Situation verwickelt sind, die versuchten, sich selbst zu verteidigen und meinten, es wäre nicht gefährlich, weil sie sich ja umschauen würde und solche Dinge. Ich habe ihnen gesagt: das ist Doppelmoral. Wie kann man die Kids [in der Moto3] verurteilen, wenn sie es tun, aber es dann selbst machen und behaupten: ‚Es ist okay, ich schaue ja.‘ Du weißt aber nicht, wann das andere Bike ankommt. Das weißt du nicht.»

«Aus meiner Sicht sollten wir dieses Penalty-System nicht brauchen. Das hier ist die MotoGP, diese Idioten sollten es schaffen, alleine eine Rundenzeit zu fahren. Sie sollten nicht stehenbleiben, sie sollten nicht auf der Linie warten. Ich hätte im FP3 fast Martin abgeräumt, weil er mitten in Turn 6 stehen geblieben war – das ist die schnellste Stelle der Strecke. Aber sie machen damit einfach weiter und haben dann auch noch die Dreistigkeit, sich zu verteidigen», wurde die Kritik des Ducati-Werksfahrers an einigen seiner Kollegen noch deutlicher.

«Wenn es aber die Kids tun, sind sie dann die ersten, die sich aufregen: Das sei schlecht fürs Fernsehen, schlecht fürs Image und das ganze Blabla… Ich verstehe es nicht, ich verstehe es wirklich nicht, weil diese Doppelmoral ‚Bullshit‘ ist», bekräftigte der 26-jährige Australier. «Sie sagen, erst wenn man einen Fehler macht, dann sollte man bestraft werden. Das wäre aber so, als hätten wir die Regel für die gelben Flaggen und würden sagen, nur wenn du unter gelber Flagge stürzt, kommst du in Schwierigkeiten. Das ist eine Doppelmoral, du kannst nicht das Beste aus beiden Welten haben.»

Namen nannte «JackAss» keine. Er ist aber überzeugt: «Die Jungs wissen schon, wer gemeint ist, zu 100 Prozent.»

Ergebnisse MotoGP-Qualifying 2, Assen/NL:

1. Maverick Viñales (E), Yamaha, 1:31,814 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,071 sec
3. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +0,302
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,500
5. Johann Zarco (F), Ducati, +0,580
6. Miguel Oliveira (P), KTM, +0,636
7. Alex Rins (E), Suzuki, +0,783
8. Jack Miller (AUS), Ducati, +0,795
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,852
10. Joan Mir (E), Suzuki, +0,934
11. Pol Espargaró (E), Honda, +1,016
12. Valentino Rossi (I), Yamaha, +1,105

Die weitere Startaufstellung:
13. Iker Lecuona (E), KTM, 1:32,724 min
14. Jorge Martin (E), Ducati, 1:32,850
15. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 1:33,258
16. Alex Márquez (E), Honda, 1:33,288
17. Luca Marini (I), Ducati, 1:33,321
18. Danilo Petrucci (I), KTM, 1:33,378
19. Enea Bastianini (I), Ducati, 1:33,404
20. Marc Márquez (E), Honda, 1:33,477
21. Brad Binder (ZA), KTM, 1:33,597
22. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:33,739

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