Im Namen von Fausto Gresini: 50.000 Euro gesammelt

Dr. Nicola Cilloni (li.) nahm den Scheck von Nadia Padovani in Empfang
Am 23. Februar verlor Fausto Gresini im Alter von nur 60 Jahren den Kampf gegen die schweren Folgen einer Covid-19-Infektion. Im Gedenken an den zweifachen 125er-Weltmeister eröffnete Gresini Racing in Absprache mit seiner Familie ein Spendenkonto. Die gesammelten Gelder sollten dem Maggiore-Krankenhaus von Bologna zugutekommen, wo Fausto fast zwei Monate lang behandelt wurde.
«Fausto hatte während seines Krankenhausaufenthalts die Absicht geäußert, der Abteilung eine Spende zukommen zu lassen, um die Ärzte und Pfleger zu unterstützen… Für meine Kinder und mich war es wichtig, seinem Wunsch nachzukommen», betonte Faustos Witwe Nadia Padovani, dich sich im Namen der Familie bei allen Ärzten und Mitarbeitern der Intensivstation und den vielen Spendern bedankte.
Am heutigen Mittwoch übergab Padovani, die mit ihren Söhnen Luca und Lorenzo das Management von Gresini Racing übernommen hat, dem Sanitätsbetrieb von Bologna symbolisch einen Scheck über 50.000 Euro. Damit wurden bereits drei moderne Simulationspuppen sowie verschiedene Kurse angekauft, um einen kompletten Simulations-Raum auszustatten, der nach Fausto Gresini benannt wurde. Künftig bietet die Einrichtung dem medizinischen Personal des Krankenhauses eine wertvolle Möglichkeit, um sich bestmöglich auf die Behandlung von Patienten in kritischem Zustand vorzubereiten.
Mittels Videoschaltung aus dem Maggiore-Krankenhaus wurde den Gönnern die Funktionsweise dieser Simulatoren im Rahmen eines kleinen Events am Team-Sitz vorgestellt. Bei der Gelegenheit fand unter anderen Dr. Nicola Cilloni emotionale Worte.
«Nicht immer ist das Menschenmögliche genug, um das Leben eines Patienten zu retten. Als ich anfing, im Krankenhaus zu arbeiten, als junger Arzt, glaubte ich noch, dass es mein Job sei, Leben zu retten. Im Laufe der Jahre habe ich aber gelernt, dass das Hauptziel die Pflege sein musste: zuhören, weinen, scherzen und den Patienten auch in den letzten Momenten beistehen», so der Verantwortliche der Covid-Intensivstation, behandelnde Arzt und Freund des verstorbenen Fausto Gresini.
«Fausto – der für mich viel mehr als ein Patient war, nämlich auch ein Freund, mit dem mich seit Jahren die Leidenschaft für die MotoGP verband – hat uns beigebracht, dass es über den Schmerz und das Leiden hinaus eine Mannschaft gab: seine Familie, seine Angestellten, seine Fahrer… Bis zu seinem letzten Atemzug fragte er nach ihnen und erzählte von ihnen.»
«Zu wissen, dass ausgerechnet sie uns ein greifbares Zeichen für das überreichen wollten, was er Gutes hinterlassen hat, hilft uns, wenn wir versuchen, über den Misserfolg der Medizin im Falle von Fausto und all den Patienten, die wir während dieser Pandemie nicht retten konnten, hinwegzukommen», schloss Cilloni.