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Joan Mir beklagt: «Es sind immer dieselben Fahrer»

Von Nora Lantschner
MotoGP-Champion Joan Mir

MotoGP-Champion Joan Mir

Abwarten, trödeln, einen Gegner als Zugpferd nutzen: Solche Szenen sind nicht nur ein leidiges Moto3-Problem, auch die MotoGP-Qualifyings sorgten schon für Gesprächsstoff. Joan Mir stellt sich auf Millers Seite.

Für das Bummeln hagelt es in der Moto3-Klasse regelmäßig Strafen. Weil das Problem trotzdem anhält, greifen die Regelhüter zu immer härteren Mitteln – zuletzt verhängten sie bei der Dutch TT gleich gegen sechs Trödler der kleinen WM-Klasse eine Boxendurchfahrtsstrafe.

Vorfälle wie der furchterregende Crash am Ende des FP3 in Assen, als Moto3-WM-Leader Pedro Acosta in der letzten Kurve zu Sturz kam und vom nachfolgenden Riccardo Rossi überrollt wurde, obwohl beide zuvor schon die karierte Flagge gesehen hatten, sorgen im Fahrerlager für Kopfschütteln und Besorgnis.

«Für mich ist klar, dass in der Moto3 etwas unternommen werden muss», forderte MotoGP-Weltmeister Joan Mir. «Wir müssen etwas tun und vielleicht das Qualifying anders gestalten, denn das Risiko ist einfach zu groß. Sie folgen sich alle gegenseitig, um ihre Rundenzeit zu fahren. Wenn aber ein Fahrer stürzt, trifft ihn der nächste. Wir müssen etwas tun und alle darüber nachdenken. So kann es nicht weitergehen.»

Allerdings ist das übertriebene Langsamfahren und Belauern längst nicht mehr nur in der Moto3-Klasse Thema. Jack Miller fand dafür schon deutliche Worte und prangerte die Doppelmoral einiger MotoGP-Kollegen an. «Dabei sollten diese Idioten es schaffen, alleine eine Rundenzeit zu fahren», wetterte der Ducati-Werksfahrer.

Suzuki-Ass Mir vertritt eine ähnliche Ansicht: «Wir müssen für die anderen Klassen ein Vorbild sein. Wir dürfen nicht auf andere warten. Das habe ich in Assen auch in der Safety Commission geäußert.»

«Wenn du jemanden hinter dir hast, gibt es viele, die sagen: ‚Okay, ich pushe, mache meinen Job und das war’s.‘ Es gibt natürlich aber auch viele Fahrer, die nicht der Zug eines anderen sein wollen», erklärte der 23-jährige Mallorquiner. Strafen für das Abwarten auf der Strecke allein werden das Problem aber nicht lösen: «Wenn wir sagen, dass man nicht mehr warten darf, werden wir immer dieselben Fahrer haben, die pushen, und auf der anderen Seite immer dieselben Fahrer, die anderen folgen. Das ist auch ein bisschen unfair.»

«Ich glaube, das Problem sind mehr jene Fahrer, die jemandem folgen, als die anderen. Ich weiß nicht, was wir tun können, aber es stimmt, dass sich immer dieselben Fahrer anhängen. Das ist das Problem in der MotoGP», fasste der Titelverteidiger zusammen.

Stand Fahrer-WM nach 9 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo, 156 Punkte. 2. Zarco 122. 3. Bagnaia 109. 4. Mir 101. 5. Miller 100. 6. Viñales 95. 7. Oliveira 85. 8. Aleix Espargaró 61. 9. Binder 60. 10. Marc Márquez 50. 11. Nakagami 41. 12. Pol Espargaró 41. 13. Morbidelli 40. 14. Rins 33. 15. Alex Márquez 27. 16. Bastianini 27. 17. Petrucci 26. 18. Martin 23. 19. Rossi 17. 20. Marini 14. 21. Lecuona 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha, 184 Punkte. 2. Ducati 167. 3. KTM 114. 4. Suzuki 105. 5. Honda 86. 6. Aprilia 62.

Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 251 Punkte. 2. Ducati Lenovo 209. 3. Pramac Racing 149. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Suzuki Ecstar 134. 6. Repsol Honda 98. 7. LCR Honda 68. 8. Aprilia Racing Team Gresini 65. 9. Petronas Yamaha SRT 57. 10. Esponsorama Racing Ducati 41. 11. Tech3 KTM Factory Racing 39.

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