Valentino Rossi: Frühere Abstände heute unvorstellbar
Zur Halbzeit der MotoGP-Saison 2021 sind alle sechs Hersteller zumindest mit einem Fahrer in den Top-10 der WM-Tabelle vertreten. Bezeichnend für die Leistungsdichte in der Königsklasse der Motorrad-WM sind aber vor allem die engen Zeitabstände: Beim diesjährigen Sachsenring-GP etwa verpasste Titelverteidiger Joan Mir (Suzuki) als Elfter nach FP3 den direkten Q2-Einzug – mit einem Rückstand von gerade einmal 0,359 sec auf die Bestzeit von Fabio Quartararo (Yamaha).
Das MotoGP-Rennen beim Motorrad Grand Prix Deutschland 2021, bei dem Marc Márquez seinen Comeback-Sieg feierte, reihte sich dann als bereits viertes Rennen in dieser Saison in die Top-10 der engsten Zieldurchfahrten der Top-15 in der Geschichte der «premier class» ein.
Auf Platz 1 dieser Bestenliste steht der «Grand Prix of Doha», der zweite Part des Katar-Doppels zum Saisonauftakt 2021: Gerade einmal 8,928 Sekunden trennten den Sieger Fabio Quartararo nach 22 Runden oder rund 118 km auf dem Losail International Circuit vom letzten Punkterang.
Ebenfalls erwähnenswert: Als Valentino Rossi Ende Mai bei seinem Heim-GP in Mugello mit einer persönlichen Bestzeit von 1:46,358 min und 0,9 sec Rückstand als 18. nach dem dritten freien Training klar ins Q1 musste, verwies der 42-Jährige darauf, dass seine eigene Pole-Zeit des Italien-GP 2018 kaum mehr als ein Zehntel schneller gewesen war – nämlich eine 1:46,208 min.
«Abgesehen davon, dass wir schneller sind, ist der größte Unterschied, dass alle so aufeinander kleben», stellte der «Dottore» fest. «Ich glaube, dass der Promoter der MotoGP in den vergangenen Jahren viel gearbeitet hat, um dieses Ergebnis zu erzielen. Denn die Rennen in einer Gruppe, die Zweikämpfe, das ist die Stärke der MotoGP für die Leute, die zuschauen und auf das Rennen am Sonntag warten. Das haben sie gut gemacht.»
«Es wird auch so bleiben. Ich glaube nicht, dass es je wieder die Abstände geben wird, die wir in früheren Jahren hatten», ergänzte der neunfache Weltmeister, der seine 26. GP-Saison bestreitet.
Die engsten Top-15 in der Geschichte der «premier class» | |||||
Jahr | Strecke | Sieger | Top-15 innerhalb von | ||
1. | 2021 | Doha-2 | Quartararo | 8,928 sec | |
2. | 2019 | Doha | Dovizioso | 15,093 sec | |
3. | 2020 | Aragón-1 | Rins | 15,941 sec | |
4. | 2018 | Assen | Marc Márquez | 16,043 sec | |
5. | 2021 | Doha-1 | Viñales | 16,422 sec | |
6. | 2020 | Misano-1 | Morbidelli | 20,152 sec | |
7. | 2021 | Jerez | Miller | 20,277 sec | |
8. | 2018 | Brünn | Dovizioso | 23,159 sec | |
9. | 2018 | Doha | Dovizioso | 23,287 sec | |
10. | 2021 | Sachsenring | Marc Márquez | 23,615 sec |