Romano Albesiano (Aprilia): «Dovi hilft uns sehr»

Von Nora Lantschner
Aprilias Technical Director Romano Albesiano spricht zur Halbzeit der MotoGP-Saison 2021 über die Fortschritte an der RS-GP und die Testarbeit mit Andrea Dovizioso.

Mit der RS-GP21 gelang Aprilia ein offensichtlicher Schritt nach vorne: Gleich beim Auftakt-Doppel in Doha überquerte Aleix Espargaró im zweiten Rennen die Ziellinie nur 5,382 sec hinter dem Sieger Fabio Quartararo (Yamaha) – näher war das italienische Werk aus Noale in der MotoGP-Ära nie dran. Den Deutschland-GP auf dem Sachsenring nahm der Spanier dann von Startplatz 3 in Angriff. Damit stand erstmals seit Jeremy McWilliams beim Australien-GP 2000 wieder eine Aprilia in der ersten Startreihe.

Der bald 32-jährige Espargaró liegt nach neun Rennen mit 61 Punkten auf dem achten WM-Rang. Das sind schon jetzt 19 Zähler mehr als in der 14 Grand Prix umfassenden Saison 2020. Der ersehnte Top-5-Platz gelang aber noch nicht, zwei sechste Ränge in Portimão und Jerez stehen in diesem Jahr als Bestleistung zu Buche. Sein Aprilia-Teamkollege Lorenzo Savadori (WM-23.), er zählt zu den Klassen-Rookies, sammelte allerdings erst vier Punkte.

Romano Albesiano zog im Gespräch mit motogp.com eine erfreuliche Zwischenbilanz: «Es war eine sehr positive erste Saisonhälfte. Das Motorrad zeigte auf Anhieb positive Eigenschaften im Hinblick auf Motor, Leistungsentfaltung, Stabilität, Bremsphase und Beschleunigung. Das Einlenkverhalten ist auch nicht schlecht, vielleicht müssen wir uns in dem Bereich noch verbessern, aber es ist okay.»

«Aleix ist in seiner besten Verfassung. Das ergibt einen positiven Kreislauf: Das Motorrad vermittelt ihm ein gutes Gefühl, er fühlt sich dadurch wohler – und alles funktioniert recht gut», lobte der Technical Director Aprilias Speerspitze.

Zu den Fortschritten insgesamt erklärte Albesiano: «In den vergangenen Jahren hat sich das Potenzial unserer Rennabteilung stark verbessert, jetzt sehen wir die Ergebnisse auf der Strecke. Wir haben begonnen, eine Art von Entwicklung durchzuführen, die wir zuvor nicht machen konnten. In einigen Bereichen haben wir uns stark entwickelt – Aerodynamik, Fahrdynamik, Elektronik.»

«Wir verbessern uns auch in Sachen Motor, aber in den vergangenen zwei Jahren haben wir zweimal radikale Veränderungen am Motor vorgenommen, dadurch leidet man ein bisschen. Was ich damit meine: Man muss jedes Mal wieder von null starten», gab der Italiener zu. «Unsere jetzige Motorenkonfiguration verfügt aber über großes Potenzial. In Zukunft wird also etwas kommen, das viel besser ist», zeigte er sich optimistisch.

Weil die Leistungsdichte in der heutigen MotoGP-Klasse aber so hoch ist, sei es nicht einfach einen Bereich zu finden, in dem man etwas herausholen könne. «Natürlich, über mehr Power du verfügst, umso besser ist die Performance. Es gibt aber auch Strecken wie den Sachsenring, wo das nicht so entscheidend ist. Es sind kleine Details, wo wir uns verbessern müssen. Es sind winzige Dinge», bekräftigte Albesiano.

Für diesen Feinschliff vertraut Aprilia auch auf den Input des dreifachen MotoGP-Vizeweltmeisters und langjährigen Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso. Mit dem 35-Jährigen ist in dieser Woche der inzwischen vierte Test auf der RS-GP geplant.

«Es ist eine sehr positive Erfahrung, er ist ein so cleverer Fahrer», schwärmte Albesiano. «Er versteht sehr gut, welche Arbeit hinter einer Maschine steckt, will gleichzeitig aber nicht selbst der Ingenieur sein. Er gibt seine klaren Eindrücke weiter.»

«Seine Erfahrung hilft uns sehr», ist Aprilias technischer Direktor überzeugt. «Wir haben drei Tests absolviert, wobei einer wegen des Regens fast gänzlich ausfiel. Im ersten und vor allem im jüngsten Test gab er uns aber sehr wichtige Informationen. Es ist eine echte Freude mit ihm zu arbeiten, er hilft uns sehr.»

Stand Fahrer-WM nach 9 Rennen:

1. Quartararo, 156 Punkte. 2. Zarco 122. 3. Bagnaia 109. 4. Mir 101. 5. Miller 100. 6. Viñales 95. 7. Oliveira 85. 8. Aleix Espargaró 61. 9. Binder 60. 10. Marc Márquez 50. 11. Nakagami 41. 12. Pol Espargaró 41. 13. Morbidelli 40. 14. Rins 33. 15. Alex Márquez 27. 16. Bastianini 27. 17. Petrucci 26. 18. Martin 23. 19. Rossi 17. 20. Marini 14. 21. Lecuona 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha, 184 Punkte. 2. Ducati 167. 3. KTM 114. 4. Suzuki 105. 5. Honda 86. 6. Aprilia 62.

Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 251 Punkte. 2. Ducati Lenovo 209. 3. Pramac Racing 149. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Suzuki Ecstar 134. 6. Repsol Honda 98. 7. LCR Honda 68. 8. Aprilia Racing Team Gresini 65. 9. Petronas Yamaha SRT 57. 10. Esponsorama Racing Ducati 41. 11. Tech3 KTM Factory Racing 39.

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