Top-Speed-Rekord der MotoGP: Sind 362 km/h zu viel?

Von Nora Lantschner
Johann Zarco (Pramac Ducati): Knackte die Marke von 360 km/h

Johann Zarco (Pramac Ducati): Knackte die Marke von 360 km/h

Die 356,7 km/h, mit denen Andrea Dovizioso vor dem Saisonstart 2021 noch den Top-Speed-Rekord für die MotoGP-Klasse hielt, wurden in der laufenden Saison ganze neun Mal überboten.

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Lange hielt Dani Pedrosa den Top-Speed-Rekord in der Königsklasse der Motorrad-WM. Beim Honda-Piloten waren 2009 in Mugello 349,3 km/h gemessen worden. Erst fünf Jahre später löste ihn Andrea Iannone (Ducati) auf derselben Strecke mit 349,6 km/h an der Spitze dieser Bestenliste ab.

Schließlich war es aber 2015 Repsol-Honda-Star Marc Márquez, der in Doha erstmals die 350-km/h-Marke knackte. Sein Geschwindigkeitsrekord hatte aber nur bis zum Mugello-GP desselben Jahres Bestand: Von da an schraubte wieder Iannone die Bestmarke nach und nach bis auf 354,9 km/h.

Danach führte Andrea Dovizioso die Serie für Ducati beim Italien-GP 2018 (356,5 km/h) und 2019 (356,7 km/h) fort, ehe in der laufenden Saison ein neuer Meilenstein erreicht wurde: Pramac-Ducati-Ass Johann Zarco demolierte den Rekord in Doha regelrecht, als er mit 362,4 km/h die Geschwindigkeitsmessung passierte. Inzwischen egalisierte Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder in Mugello diesen Top-Speed-Wert.

Diese Rekordgeschwindigkeiten sorgten zuletzt auch dafür, dass im Zuge der Sicherheitsfrage über ein technisches Abrüsten gesprochen wird. So steht etwa die Reduzierung des Tankinhalts zur Diskussion. Ohnehin soll der Treibstoff künftig nachhaltiger werden.

Marc Márquez meinte auf die rasante Entwicklung der Top-Speed-Werte angesprochen: «Ich weiß nicht, wie wir es machen können. Wir müssen die besten und schnellsten Motorräder der Welt haben, das ist klar, weil wir in der besten Weltmeisterschaft fahren. Man kann den Herstellern nicht sagen: ‚Wir brauchen weniger Performance.‘ Wir müssen am Ende aber trotzdem eine Art von Limitierung finden und versuchen zu verstehen, warum sich die Geschwindigkeit, vor allem der Top-Speed, in den vergangenen Jahren so sehr erhöht hat.»

«Mit der Aerodynamik holen wir ein bisschen heraus, mit den Holeshot-Device noch etwas mehr. All diese Dinge sorgen für einen wirklich hohen Top-Speed», nannte der achtfache Weltmeister zwei Faktoren.

«Für die Zukunft wird schon mit allen Herstellern gearbeitet, um einen Weg zu finden. Denn wenn der Speed weiter steigt, werden die Auslaufzonen aller Strecken zu klein werden», mahnte der 28-jährige Spanier.

Die zehn höchsten Top-Speed-Werte in der MotoGP-Geschichte:

1. Johann Zarco (Ducati) – 362,4 km/h – FP4, Doha 2021
1. Brad Binder (KTM) – 362,4 km/h – FP3, Mugello 2021
3. Johann Zarco (Ducati) – 360,0 km/h – Q2, Mugello 2021
4. Jorge Martin (Ducati) – 358,8 km/h – Q1, Doha 2021
4. Enea Bastianini (Ducati) – 358.8 km/h – Q1, Mugello 2021
4. Jack Miller (Ducati) – 358,8 km/h – Q2, Mugello 2021
7. Johann Zarco (Ducati) – 358,8 km/h – Warm-up, Mugello 2021
8. Jack Miller (Ducati) – 357,6 km/h – Q2, Doha 2021
8. Michele Pirro (Ducati) – 357,6 km/h – FP2, Mugello 2021
10. Andrea Dovizioso (Ducati) – 356,7 km/h – FP3, Mugello 2019

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