Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Joan Mir (Suzuki): «Gefühl, wie mit einem Serienbike»

Von Ivo Schützbach
Da lag Joan Mir noch vor dem späteren Sieger Brad Binder

Da lag Joan Mir noch vor dem späteren Sieger Brad Binder

«Das war ein verrücktes Rennen», meinte Joan Mir (Suzuki) nach seinem vierten Platz im Österreich-GP auf dem Red Bull Ring. Das Podium hat der MotoGP-Weltmeister nur knapp verpasst.

«Im Trockenen hatte ich nicht dieselbe Traktion, wie im vorangegangenen Rennen», sagte Joan Mir, der den Steiermark-GP vor einer Woche als Dritter beendet hatte. «Warum das so war, müssen wir analysieren und dieses Problem für das nächste Rennen lösen. Meine Pace zu Rennbeginn war nicht so, wie sie hätte sein müssen.»

Als vier Runden vor Rennende der angekündigte Regen einsetzte, war das nicht mehr von Bedeutung. Mir, der zu diesem Zeitpunkt zusammen mit Marc Marquez (Repsol Honda), Pecco Bagnaia (Ducati Lenovo), Fabio Quartararo (Monster Yamaha), Jorge Martin (Pramac Ducati) und Brad Binder (Red Bull KTM) die Spitzengruppe bildete, steuerte Ende der 25. Runde ebenso wie die anderen Fahrer die Box an, um auf die mit Regenreifen bestückte Ersatzmaschine zu wechseln.

Nur Binder blieb mit Slicks auf der Strecke und gewann mit einer erstaunlichen Leistung knapp 10 sec vor Bagnaia und Martin. Weltmeister Mir verpasste das Podium um eine gute Sekunde.

«Es waren nur noch drei Runden, ich überlegte mir, draußen zu bleiben», schilderte der Spanier. «In diesem Fall hätte ich um den Sieg kämpfen können, wie man an Binder sieht. Andererseits fuhren alle meine direkten Gegner an die Box, also entschied ich mich gleich. Ich wählte den einfachen Weg und fuhr den anderen hinterher. Ich fragte mich, was wir da tun, weil es nur noch drei Runden waren. Letztlich ist das aber okay. Würde ich in der Weltmeisterschaft an einer anderen Position liegen, wäre ich auf der Strecke geblieben – Binder hat das richtig gemacht. Ein Stück weit muss ich aber die Punkte im Hinterkopf behalten.»

Nach elf von 18 Rennen hat Mir 134 Punkte und damit gleich viele wie der zweitplatzierte Bagnaia. Nur WM-Leader Quartararo ist mit 181 Zählern deutlich voraus.

«Ich wusste nicht einmal, welcher Reifen auf dem zweiten Motorrad montiert war», schmunzelte Mir. «Ich wusste auch nicht, ob er angefahren oder neu war. Das macht einen großen Unterschied. Für mich war es wegen des weichen Vorderreifens besonders in den trockeneren Streckenteilen sehr schwierig, in die Kurven einzubiegen. Mit diesen weichen Regenreifen fühlt sich das Motorrad wie eine Serienmaschine an, so lange es noch nicht richtig nass ist. Das fühlt sich sehr seltsam an, wir müssen aber in der Lage sein, uns an alle Bedingungen anzupassen. Mit dem Medium-Reifen hätte ich bessere Chancen gehabt, Martin oder Bagnaia noch zu erwischen.»

Dann ergänzte der bald 24-Jährige: «Wenn ich noch eine Chance haben will, den WM-Titel erneut zu gewinnen, dann muss ich mindestens zwei der restlichen Rennen gewinnen. Mich würde es überraschen, wenn dem nicht so wäre. Jetzt kommen bessere Strecken für uns, da werden sich Möglichkeiten auftun. Wichtig ist, dass man auch in Rennen wie diesen sitzen bleibt und das Motorrad kontinuierlich verbessert. Der Druck wird mit jedem Rennen mehr, es ist schwierig, damit klarzukommen. Auf Quartararo lasten die gesamten Erwartungen von Yamaha, mal sehen, wie er damit fertig wird.»

Ergebnisse MotoGP Red Bull Ring, 15. August 2021:

1. Brad Binder (ZA), KTM, 28 Runden in 40:46,928 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +9,991 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +11,570
4. Joan Mir (E), Suzuki, +12,623
5. Luca Marini (I), Ducati, +14,831
6. Iker Lecuona (E), KTM, +14,952
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +16,650
8. Valentino Rossi (I), Yamaha, +17,150
9. Alex Márquez (E), Honda, +17,692
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +18,270
11. Jack Miller (AUS), Ducati, +25,144
12. Danilo Petrucci (I), KTM, +25,193
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,603
14. Alex Rins (E), Suzuki, +30,642
15. Marc Márquez (E), Honda, +35,459
16. Pol Espargaró (E), Honda, +40,384
17. Cal Crutchlow (GB), Yamaha, +52,950
– Miguel Oliveira (P), KTM, 6 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Ducati, 10 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 22 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 11 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 181 Punkte. 2. Bagnaia 134. 3. Mir 134. 4. Zarco 132. 5. Miller 105. 6. Binder 98. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 67. 10. Martin 64. 11. Marc Márquez 59. 12. Nakagami 55. 13. Rins 44. 14. Alex Márquez 41. 15. Pol Espargaró 41. 16. Morbidelli 40. 17. Bastianini 31. 18. Petrucci 30. 19. Rossi 28. 20. Marini 27. 21. Lecuona 24. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 212 Punkte. 2. Yamaha 209. 3. KTM 152. 4. Suzuki 138. 5. Honda 104. 6. Aprilia 68.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 276 Punkte. 2. Ducati Lenovo 239. 3. Pramac Racing 200. 4. Red Bull KTM Factory Racing 183. 5. Suzuki Ecstar 178. 6. Repsol Honda 107. 7. LCR Honda 96. 8. Aprilia Racing Team Gresini 71. 9. Petronas Yamaha SRT 68. 10. Esponsorama Racing Ducati 58. 11. Tech3 KTM Factory Racing 54.

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