Marc Márquez: «Jetzt genieße ich es nicht, ich leide»
Repsol-Honda-Star Marc Márquez (28) spricht offen über die schwierigste Phase seiner MotoGP-Karriere und verrät, was ihn antreibt: «Meine Motivation ist größer als vorher.»
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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2019 musste Marc Márquez den Sieg in Silverstone um gerade einmal 0,013 sec Alex Rins überlassen. Trotzdem stürmte der Repsol-Honda-Star in besagter Saison mit zwölf Siegen und sechs zweiten Plätzen in 19 Rennen unwiderstehlich zu seinem insgesamt achten WM-Titel, dem sechsten in der Königklasse.
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Nach einem Jahr Corona-bedingter Pause kehrt der MotoGP-Zirkus in dieser Woche nach Großbritannien zurück, Marc Márquez ist WM-Elfter. Hinter dem Spanier liegt ein schweres Jahr, seit sein Lauf am 19. Juli 2020 mit dem folgenschweren Jerez-Crash gestoppt wurde. Drei Oberarm-Operationen und elf Monate später feierte er zwar auf dem linksdrehenden Sachsenring seinen 57. MotoGP-Sieg. Der 28-Jährige macht aber keinen Hehl daraus, wie frustrierend es für ihn ist, dass sein rechter Arm und die rechte Schulter ihn noch immer einschränken. "Es ist sehr hart zu akzeptieren, dass alle anderen schneller sind als du, aber du musst realisieren, wo du stehst – und wohin zu gehst", hielt Marc Márquez im Interview mit The Guardian vor dem Britischen Grand Prix fest.
Gleichzeitig betonte der achtfache Weltmeister: "Meine Motivation ist größer als vorher, weil ich zum ersten Mal einen sehr schwierigen Moment in meiner Karriere erlebe. In den schwierigen Momenten musst du dein Potenzial zeigen. In guten Momenten sind alle glücklich, heiter und schnell, aber in den harten Momenten musst du kämpfen. Der einfachste Weg wäre abzubrechen und zurückzukommen, wenn ich mich bereit fühle, in ein oder zwei Jahren. Das ist aber nicht mein Stil. Mein Stil ist, zu versuchen zu leiden, mich zu verbessern und zurückzukommen. Und es auf dem Motorrad zu genießen. Denn jetzt genieße ich es nicht, jetzt leide ich."
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"Ich weiß nicht, ob die Leute wirklich verstehen, was für ein Fahrer er ist", meinte Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig dazu in dieser Saison einmal. "Er fährt mit – ich werde nicht sagen einem Arm, aber sagen wir mit eineinhalb. Ich glaube, nur ein Kerl kann das und das ist er."
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Marc selbst bezeichnet das Jahr 2020 als Tiefpunkt seiner Karriere. "Ich hatte Angst, künftig keinen normalen rechten Arm mehr zu haben", schilderte er rückblickend. "Es gab einen Punkt im Oktober oder November, als ich nicht einmal eine Wasserflasche halten konnte, sogar das Essen ist mir schwer gefallen. Ich konnte den rechten Am nicht normal bewegen. Das hat mir Angst eingeflößt."
Auf die Frage, was ihm in dieser schwierigen Zeit am meisten zu schaffen machte, antwortete der 83-fache GP-Sieger nach einer kurzen Pause geradeaus: "Was ich immer vermisse, ist das Gefühl des Siegens. Es ist jedes Mal wie eine Droge, du kostest mehr und willst mehr, du kostest mehr und willst noch mehr." Stand Fahrer-WM nach 11 von 18 Rennen:
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