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Andrea Dovizioso: Für das Comeback in Misano bereit

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso vor der Petronas-Hospitality

Andrea Dovizioso vor der Petronas-Hospitality

Andrea Dovizioso muss sich noch eine Woche gedulden, dann steht er in Misano erstmals seit dem Finale in Portimão 2020 wieder am Start eines MotoGP-Rennens. Der Weg zum Comeback verlief holprig.

Wenn die MotoGP-Saison 2022 von 4. bis 6. März auf den Losail Circuit in Doha/Katar beginnt, wird Andrea Dovizioso nur noch ca. 20 Tage von seinem 36. Geburtstag entfernt sein. Trotzdem hat der Italiener nach acht Ducati-Jahren und der Übergangssaison mit neun Tagen als Aprilia-Testfahrer wieder einen Vertrag als Stammfahrer erhalten. Er trotz damit dem Trend zu immer jüngeren Piloten, der zum Beispiel den hoch talentierten 20-jährigen Moto2-WM-Zweiten Raúl Fernández zum KTM-Tech3-Team gebracht hat und mit Petronas-Sprinta-Honda-Moto3-Pilot Darryn Binder zum mutmaßlichen Teamkollegen von «Dovi» machen wird.

Das Petronas-Team diente in den ersten drei Jahren seines Bestehens als Ausbildungszentrum für das Yamaha Factory MotoGP Team und hat tatsächlich bereits die Talente Quartararo und Morbidelli an das Monster Team ausgeliefert. 

Doch 2021 wurde das geplante Konzept schon auf den Kopf gestellt, weil der 42-jähriger Rossi dort seine letzte GP-Saison verbringen durfte.

Im vergangenen Juli betonte jedoch Petronas-Yamaha-Teamprinzipal Razlan Razali noch einmal im Hinblick auf Fahrerkandidaten wie Johnny Rea (24) und Andrea Dovizioso: «Solche Fahrer kommen nicht in Frage. Wir suchen junge Fahrer, die wir für das Yamaha-Werksteam aufbauen können.»

Aber Talente wie Rául Fernández und Marco Bezzecchi sagten ab, Jake Dixon wurde als zu schwach befunden, Augusto Fernández (jetzt bei Marc VDS in der Moto2) bevorzugte das Red Bull Ajo Team, auch Superbike-WM-Leader Toprak Razgatlioglu gab Petronas einen Korb.

Dann ergab sich im August eine völlig neue Konstellation, die den dreifachen MotoGP-Vizeweltmeister und 15-fachen MotoGP-Sieger Dovizioso wieder zurück ins Spiel brachte.

Petronas hat den Sponsorvertrag für 2022 nicht verlängert, als Ersatz steigt der italienische Energiekonzern WITHu ein, der einen italienischen Topfahrer forderte.

«Dovi» war als einziger Fahrer verfügbar, Viñales kam ja nach seines Zwist mit Yamaha nicht in Frage. Bei Honda war für den Italiener kein Platz, bei KZTM auch nicht. Ducati kam nicht mehr in Frage, 2020 war zu viel Porzellan zerschlagen worden.

«Dovi» und sein Teammanager Simone Battistella hatten bei allen Verhandlungen wegen Testfahrer-Verträgen immer betont, sie würden auf solche Deals nur eingehen, wenn sich dadurch Möglichkeiten auf einen neuen Stammfahrervertrag ergeben. Das schien bei Arilia Racing der Fall zu sein – bis der fast zehn Jahre jüngere Viñales auf dem Radarschirm auftauchte.

Der populäre Dovi ahnte schon im Juli, dass durch den Weggang von Viñales und den Rücktritt von Rossi ein Motorrad für ihn frei werden könnte.

Der 15-fache MotoGP-Sieger, der sich 2021 auch mit regionalen Motocross-Rennen fit hält, wehrte sich das ganze Jahr dagegen, als Rentner und Testfahrer abgestempelt zu werden.

«Ich fühle mich immer noch konkurrenzfähig, ich fühle mich stark. Das Jahr 2020 war vom Feeling und den Situationen her miserabel, aber trotzdem bin ich WM-Vierter geworden und habe ein Rennen gewonnen», betonte der ehemalige «Desmo Dovi», der in Misano (17. bis 19. September) bereits auf der Petronas-Yamaha von Morbidelli wieder um Punkte fighten wird.

Stand Fahrer-WM nach 12 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 206 Punkte. 2. Mir 141. 3. Zarco 137. 4. Bagnaia 136. 5. Miller 118. 6. Binder 108. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 83. 10. Martin 64. 11. Rins 64. 12. Marc Márquez 59. 13. Nakagami 58. 14. Pol Espargaró 52. 15. Alex Márquez 50. 16. Morbidelli 40. 17. Petrucci 36. 18. Bastianini 35. 19. Lecuona 33. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 234. 2. Ducati 225 Punkte. 3. KTM 162. 4. Suzuki 158. 5. Honda 115. 6. Aprilia 84.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 301 Punkte. 2. Ducati Lenovo 254. 3. Pramac Racing 205. 4. Suzuki Ecstar 205. 5. Red Bull KTM Factory Racing 193. 6. Repsol Honda 118. 7. LCR Honda 107. 8. Aprilia Racing Team Gresini 87. 9. Tech3 KTM Factory Racing 69. 10 Petronas Yamaha SRT 68. 11. Esponsorama Racing Ducati 63.

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