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Danilo Petrucci: Dakar-Rallye Deal mit KTM bald fix

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci

Danilo Petrucci

In der Superbike-WM schwinden die lukrativen Möglichkeiten für Danilo Petrucci. «Deshalb werde ich wieder zur Schule gehen. Ich muss das Navigieren und den Umgang mit dem Roadbook für die Dakar lernen», sagt Petrucci.

Danilo Petrucci verliert nach einem Jahr seinen Platz im KTM Tech3 Factory Team von Hervé Poncharal, weil dort in der kommenden Saison die Rookies Remy Gardner und Raúl Fernández antreten werden. Petrucci hat bei Ducati acht Jahre in der MotoGP verbracht, vier bei Pramac, zwei im Werksteam, er hat in Mugello 2019 und in Le Mans 2020 gewonnen, er war 2019 WM-Sechster in der «premier class».

Aber der 30-jährige Römer wird jetzt ein Opfer des Jugendwahns, denn alle Werke suchen den neuen Márquez oder Quartararo. «Petrux», auf der KTM RC16 in diesem Jahr Fünfter beim Le-Mans-GP, stand deshalb wieder in Kontakt mit Ducati – wegen eines Vertrags für die Superbike-WM. Das Aruba.it-Team ist für 2022 bereits besetzt mit Bautista und Rinaldi, aber bei Barni Ducati wird ein Platz frei, denn Rabat muss gehen. Auch bei den Ducati-SBK-Teams Go Eleven und Motocorsa rechneten sich Petrucci und sein Manager Alberto Vergani Chancen auf einen SBK-Vertrag aus, wenn auch zu finanziell nicht sehr lukrativen Bedingungen.

«Wir wissen noch nicht, was ich 2022 machen werde», erklärte Petrucci in Aragón. «Das wird noch ein paar Tage dauern. Ich hatte etwas E-Mail-Verkehr mit einem Team in einer anderen Rennserie. Aber bevor ich etwas verraten kann, müssen wir Einzelheiten klären. Aber ich muss in die Schule zurückkehren, denn ich muss mir neue Fähigkeiten aneignen. Ich muss lernen, mit dem Roadbook zu fahren und mit Hilfe des GPS die Route zu finden.»

SPEEDWEEK.com hat bereits am Montag nach dem Steiermark-GP am 7. August exklusiv verraten, dass Petrucci von KTM-Firmenchef Stefan Pierer das überraschende Angebot erhalten hat, für das Red Bull KTM Factory Rally Team die Dakar-Rallye zu fahren und KTM-Botschaften in Italien zu werden. Eien Teamgefährten wären die Dakar-Helden und Sieger Toby Price, Matthias Walkner und Kevin Benavides. Sam Sunderland, Dakar-Sieger 2017, soll von KTM zu GASGAS wechseln.

Petrucci müsste dann im November bereits in Abu Dhabi trainieren, am besten sollte er auch die Abu Dhabi Dirt Challenge bestreiten. «Petrux» soll in Tech3-Branding antreten, Heinz Kinigadner will den Teammanager und Lehrmeister spielen.

Aber Petrucci hat sich schon im Detail mit der Dakar befasst, «Ich muss auch die ganzen Vorschriften und Reglemente studieren», ist er sich bewusst. «Ich werde also nach Barcelona gehen und dort bei KTM-Teammanager Jordi Viladoms die Schulbank drücken. Ich weiß nicht, ob das schon vor dem Saisonende passieren wird oder nach dem Finale in Valencia. Von diesem Moment an werde ich bis zum Dakar-Start einen prall gefüllten Terminkalender haben.»

«Momentan stehen wir in Warteposition wie ein Auto vor einer Ampel, die auf Orange geschaltet ist», sagt Manager Alberto Vergani im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Danilo will in der KTM-Familie bleiben. Wir warten jetzt auf ein konkretes Angebot für die Dakar. Wir sind beide positiv gestimmt. Auch in schweren Zeiten ergeben sich immer wieder Gelegenheiten…»

Bei Barni Ducati macht sich Petrucci wenig Hoffnungen. Das Team ist offenbar auf der Suche nach einem jungen, preiswerten Fahrer.

Könnte Petrucci bei KTM vielleicht sogar 2022 als MotoGP-Ersatzfahrer einen Zweitjob übernehmen? «Überraschungen kann es immer geben», meint Vergani. «Das hat man zuletzt bei Dovizioso und Viñales gesehen.»

MotoGP Aragón, FP1 am 10. September:

1. Marc Márquez, Honda, 1:48,048
2. Mir, Suzuki, + 0,981 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 1,145
4. Alex Márquez, Honda, + 1,158
5. Miller, Ducati, +1,214
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,265
7. Zarco, Ducati, + 1,324
8. Quartararo, Yamaha, + 1,403
9. Nakagami, Honda, + 1,411 sec
10. Pol Espargaró, Honda, + 1,541
11. Bastianini, Ducati, + 1,604
12. Crutchlow, Yamaha, + 1,622
13. Petrucci, KTM, + 1,693
14. Rins, Suzuki, + 1,736
15. Marini, Ducati, + 1,888
16. Lecuona, KTM, + 1,894
17. Martin, Ducati, + 1,899
18. Oliveira, KTM, + 1,916
19. Viñales, Aprilia, + 2,139
20. Rossi, Yamaha, + 2,251
21. Binder, KTM, + 2,305
22. Dixon, Yamaha, + 3,140

Moto3-Ergebnis, Aragón, FP1 (10. September):

1. Rodrigo, Honda, 1:59,131 min
2. Salac, KTM, + 0,064 sec
3. Antonelli, KTM, + 0,099
4. Acosta, KTM, + 0,237
5. Migno, Honda, + 0,350
6. Darryn Binder, Honda, + 0,376
7. Suzuki, Honda, + 0,384
8. Foggia, Honda, + 0,393
9. Fenati, Husqvarna, + 0,644
10. Adrian Fernandez, + 0,819
11. Masia, KTM, + 0,858
12. Öncü, KTM, + 0,916
13. Artigas, Honda, + 1,024
14. Fellon, Honda, + 1,151
15. Sasaki, KTM, + 1,195

Ferner:
22. Garcia, GASGAS, + 1,755
27. Kofler, KTM, + 2,809


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