Lecuona ohne Brüche – Petrucci denkt an Dakar-Rallye

Von Günther Wiesinger
Das KTM-Tech3-Duo schaffte im nassen FP2 in Misano gute Zeiten, doch Iker Lecuona stürzte schwer. Danilo Petrucci klagte über Probleme im Trockenen und plant die Offroad-Zukunft.

Iker Lecuona jagte dem KTM Tech3 Factory Team im nassen FP 2 auf dem 4,226 km langen Misano World Circuit Marco Simoncelli ein gehörigen Schrecken ein, als der Regenspezialist (Platz 6 in Spielberg!) mit eine spektakulären Highsider von seiner KTM RC16 geschleudert wurde. Er wurde nachher ins Medical Centre gebracht, wo keine Knochenbrüche festgestellt wurden. Der 21-jährige Spanier sagte aber wegen der starken Prellungen und Schmerzen alle Media Debriefs ab.

Iker berichtete aber nachher: «Im trocknen FP1 haben wir viel Mpge gehabt. Wir haben etwas probiert, aber es hat sich nicht gut bewährt. Das Motorrad ließ sich nur schwer einlenken, das ist aber auf dieser Piste wichtig. Der Regen im FP2 hat dann alle Verbesserungsmöglichkeiten zunichte gemacht. Dann sind wir im FP2 im Regen gefahren, was ich normal gern mag. Aber es fehlte an Hinterradgrip. Wr haben den Vorderreifen getauscht, aber in der dritten Runde hatte ich im Turn 1 etwas mehr Schräglage als üblich – und deshalb passierte der massive Highsider. Zum Glück ist nichts gebrochen. Aber ich spüre Schmerzen im rechten Fuß. Ich werde mich bemühen, bis morgen wieder in Ordnung zu sein.»

Tech3-Teamkollege Danilo Petrucci zog sich mit Platz 7 im verregneten FP2 in Misano recht anständig aus der Affäre, doch im 30 Minuten lang trockenen FP1 kam er über Platz 20 nicht hinaus. «Der heutige Tag war sehr, sehr knifflig» , schilderte Danilo. «In der Früh fanden wir zuerst im Trockenen eine Piste mit einem sehr guten Grip vor, aber leiden gibt es auch zahlreiche Bodenwellen und holprige Stellen. Die Kombination von guter Traktion und vielen Bodenwellen ist schlimm, denn dadurch fühlen sich die Unebenheiten größer an, als sie in Wirklichkeit sind.»

«Im Trockenen hatte ich Mühe mit den Vorderreifen. Sogar der Medium war zu weich», schilderte Petrux. «Deshalb war das Abbremsen des Motorrad extrem schwierig. Wir hatten dann ein paar Ideen, wie man die Situation verbessern könnte. Aber am Nachmittag hatten wir keine Chance, diese Änderungen zu testen. Wir mussten es auf den Samstag verschieben.»

«Im Regen im FP2 hatten wir sehr viel Aquaplaning», berichtete der zweifache MotoGP-Sieger. «Manchmal hat das Vorderrad blockiert, wenn das Bike aufgerichtet war. Es war auch mühsam, auf den Geraden anzubremsen, weil man nie genau wusste, wo die Pfützen standen und wo das Limit war. Am Ende sind wir im Nassen gut nach vorne gekommen. Aber in der Früh war es ziemlich mühselig im Trockenen. Ich glaube, die ‚bumps‘ sind schlimmer als im Vorjahr. Ich habe mich nicht daran erinnert, dass diese Strecke so holprig ist. Im ersten Run im FP1 bin ich wirklich in Schwierigkeiten gesteckt. Es war schwer zu fahren.»

«Der Belag wurde vor einem Jahr erneuert. Der Belag hat viel Grip», stellte Petrucci fest. «Aber hier werden sehr viele Autorennen gefahren. Besonders in den überhöhten Kurven, wo wir viel Druck auf den Vorderreifen ausüben und viel Schräglage haben, ist es für uns kritisch. Wir müssen etliche Probleme lösen. Im Regen war das Feeling gut, aber sicher nicht perfekt.»

Petrucci wird 2022 keinen Platz in der MotoGP-WM haben. Aber Petrux und sein Manager Alberto Vergani trafen sich heute nach dem FP1 zu einem ausführlichen Gespräch mit KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer, um über Details und den Vertrag für die Zukunft als Rallye-Fahrer und Dakar 2022 zu verhandeln.

MotoGP-Ergebnis, Misano, FP2 (17. September)

1. Zarco, Ducati, 1:42,097 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,553 sec
3. Miller, Ducati, + 0,622
4. Mir, Suzuki, + 0,813
5. Marc Márquez, Honda, + 0,824
6. Oliveira, KTM, + 1,137
7. Petrucci, KTM, + 1,232
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,532
9. Lecuona, KTM, + 1,625
10. Alex Márquez, Honda, + 1,642
11. Rins, Suzuki, + 1,663
12. Pirro, Ducati, + 1,714
13. Morbidelli, Yamaha, + 1,747
14. Bastianini, Ducati, + 1,804
15. Martin, Ducat, + 1,809
16. Pirro, Ducati, + 0,816
16. Rossi, Yamaha, + 2,033
17. Viñales, Aprilia, + 2,106
18. Quartararo, Yamaha, + 2,108
19. Pol Espargaró, Honda, 2,169
20. Binder, KTM, + 2,307
21. Dovizioso, Yamaha, + 2,433
22. Bradl, Honda, + 2,616
23. Marini, Ducati, + 2,873
24. Nakagami, Honda, + 2,895

MotoGP, Misano, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (17. September)

1. Viñales, Aprilia, 1:32,666 min
2. Mir, Suzuki, + 0,080 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,135
4. Miller, Ducati, + 0,193
5. Rins, Suzuki, + 0,219
6. Pol Espargaró, Honda, + 0,353
7. Quartararo, Yamaha, + 0,358
8. Bradl, Honda, + 0,381
9. Marc Márquez, Honda, + 0,434
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,436
11. Zarco, Ducati, + 0,477
13. Nakagami, Honda, + 0,743
14. Martin, Ducat, + 0,785
15. Pirro, Ducati, + 0,816
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,904
17. Lecuona, KTM, + 1,044
18. Alex Márquez, Honda, + 1,100
19. Rossi, Yamaha, + 1,125
20. Petrucci, KTM, + 1,284
21. Binder, KTM, + 1,356
22. Oliveira, KTM, + 1,360
23. Marini, Ducati, + 1,371
24. Dovizioso, Yamaha, + 2,545

Moto3, Misano, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (17. September)

1. Foggia, Honda, 1:42,009 min
2. Acosta, KTM, + 0,337 sec
3. Fenati, Husqvarna, + 0,370
4. Antonelli, KTM, + 0,443
5. Migno, Honda, + 0,486
6. Bertelle, KTM, + 0,705
7. McPhee, Honda, + 0,768
8. Öncü, KTM, + 0,780
9. Darryn Binder, Honda, + 0,841
10. Salac, KTM, + 0,851
11. Masia, KTM, + 0,873
12. Suzuki, Honda, + 0,923
13. Guevara, GASGAS, + 1,039
14. Artigas, Honda, + 1,103
15. Tatay, KTM, + 1,131

Ferner:
18. Garcia, GASGAS, + 1,268
30. Kofler, KTM, + 2,204


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