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Maverick Viñales (Aprilia/1.): «Noch im Lernprozess»

Von Nora Lantschner
Maverick Viñales im nassen FP2

Maverick Viñales im nassen FP2

«Ich fühle mich viel stärker», verriet Maverick Viñales nach der Tagesbestzeit in Misano. Gleichzeitig war er bemüht, keine großen Erwartungen für sein zweites MotoGP-Wochenende mit Aprilia aufkommen zu lassen.

«In Misano werden wir viel näher dran sein», hatte Maverick Viñales – vor fünf Tagen in Aragón als 18. noch ohne Punkte – am Donnerstag vor dem «Gran Premio Octo di San Marino e delle Riviera di Rimini» angekündigt. Denn auf dem 4,226 km langen «Misano World Circuit Marco Simoncelli» hatte der Aprilia-Neuzugang die RS-GP21 bereits am 31. August und 1. September zwei Tage lang getestet.

Bevor der Regen in Misano Adriatico einsetzte, zeigte Viñales am Freitag im FP1 in 1:32,666 min dann sogar die Tagesbestzeit. Zum Vergleich: Sein eigener All-Time-Lap-Record, gefahren im Vorjahr auf Yamaha auf dem Weg zur Pole-Position, steht bei 1:31,077 min.

Der 26-jährige Spanier war trotzdem bemüht, nicht in Euphorie zu verfallen: «Insgesamt war das Gefühl gut, aber wie in Aragón dürfen wir nicht an irgendwelche Platzierungen denken. Wir wissen, dass wir uns auf das Gefühl und auf diesen Lernprozess, den wir durchlaufen, konzentrieren müssen. Wir müssen noch viele Dinge verstehen, aber es ist klarerweise gut, vorne zu sein. Dadurch fühlst du dich viel wohler, du bist viel ruhiger, das ist klar. Denn du spürst, dass du den Speed hast. Aber alles, was kommt, müssen wir in diesem Moment mit viel Ruhe angehen. Wir müssen einen soliden Schritt erarbeiten. Das versuchen wir.»

«Das Wichtigste ist, dass ich heute das Motorrad im Nassen ausprobierte, da fuhr ich im Test nämlich nur eine Runde, weil zu viel Wasser auf der Strecke lag. Es fühlt sich so an, als sei das Potenzial sehr gut. Ich bekam im Nassen ein gutes Feedback vom Bike, was so wichtig ist», unterstrich der Aprilia-Neuling, der im verregneten FP2 am Nachmittag als 17. gut zwei Sekunden auf die Spitze einbüßte.

Fühlte sich Viñales auch im Trockenen wohler, vor allem im Kurveneingang, wo er in Aragón noch Mühe hatte? «Ja, ich fühle mich viel stärker», bestätigte er. «Ich glaube, in Aragón kamen aber ein bisschen viele Dinge zusammen: das erste Rennen, die ersten Kilometer an einem Rennwochenende, auf einer sehr schwierigen Strecke… Hier in Misano hatten wir schon ein paar Runden – und ich war auf Anhieb schneller als beim Test. Das bedeutet, dass wir Runden abgespult und Schritte nach vorne gemacht haben, das ist für mich der positive Punkt.»

Misano ist aber auch eine Strecke, auf der Viñales im Vorjahr gewann. Hilft das oder der private Aprilia-Test mehr? «Es ist die Tatsache, dass ich das Motorrad auf dieser Strecke schon kenne», bekräftigte er. «Ich weiß, was das Bike tun wird, ich kann ein paar Dinge vorwegnehmen und auf der Strecke korrigieren. Es dreht sich alles um Gefühl, Vertrauen und Verständnis für das Bike und die Strecke. In Aragón fühlte ich mich in den ersten Runden noch wie ein Rookie, der noch nie ein MotoGP-Bike gefahren ist. Es unterscheidet sich einfach zu sehr, ich muss ganz andere Linien wählen. In Misano scheint es mir viel einfacher zu fallen, weil ich hier schon ein paar Runden absolviert habe und weiß, wie ich fahren muss, aber trotzdem haben wir noch viel Raum, um uns zu verbessern. Das ist sehr positiv. Heute war ein guter Tag, ich fühle mich nicht am Limit, sondern an einem guten Punkt, ich lerne immer noch. Das ist alles sehr positiv. Es ist aber immer noch ein Lernprozess.»

Deshalb habe sich die Zielsetzung auch nicht verändert: «In den fünf Rennen bis zum Saisonende geht es darum, zu lernen, Kilometer zu sammeln und auch von meiner Seite zu verstehen, was ich tun muss, um mit diesem Motorrad schnell zu sein, vor allem bei nicht guten Bedingungen.»

MotoGP, Misano, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (17. September)

1. Viñales, Aprilia, 1:32,666 min
2. Mir, Suzuki, + 0,080 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,135
4. Miller, Ducati, + 0,193
5. Rins, Suzuki, + 0,219
6. Pol Espargaró, Honda, + 0,353
7. Quartararo, Yamaha, + 0,358
8. Bradl, Honda, + 0,381
9. Marc Márquez, Honda, + 0,434
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,436
11. Zarco, Ducati, + 0,477
13. Nakagami, Honda, + 0,743
14. Martin, Ducat, + 0,785
15. Pirro, Ducati, + 0,816
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,904
17. Lecuona, KTM, + 1,044
18. Alex Márquez, Honda, + 1,100
19. Rossi, Yamaha, + 1,125
20. Petrucci, KTM, + 1,284
21. Binder, KTM, + 1,356
22. Oliveira, KTM, + 1,360
23. Marini, Ducati, + 1,371
24. Dovizioso, Yamaha, + 2,545

MotoGP-Ergebnis, Misano, FP2 (17. September)

1. Zarco, Ducati, 1:42,097 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,553 sec
3. Miller, Ducati, + 0,622
4. Mir, Suzuki, + 0,813
5. Marc Márquez, Honda, + 0,824
6. Oliveira, KTM, + 1,137
7. Petrucci, KTM, + 1,232
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,532
9. Lecuona, KTM, + 1,625
10. Alex Márquez, Honda, + 1,642
11. Rins, Suzuki, + 1,663
12. Pirro, Ducati, + 1,714
13. Morbidelli, Yamaha, + 1,747
14. Bastianini, Ducati, + 1,804
15. Martin, Ducat, + 1,809
16. Rossi, Yamaha, + 2,033
17. Viñales, Aprilia, + 2,106
18. Quartararo, Yamaha, + 2,108
19. Pol Espargaró, Honda, 2,169
20. Binder, KTM, + 2,307
21. Dovizioso, Yamaha, + 2,433
22. Bradl, Honda, + 2,616
23. Marini, Ducati, + 2,873
24. Nakagami, Honda, + 2,895

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