MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Dovi auf M1: Instinktives Fahren funktioniert nicht

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso beim Misano-Test

Andrea Dovizioso beim Misano-Test

MotoGP-Rückkehrer Andrea Dovizioso sieht sein erstes Ziel nach dem Misano-Test erreicht. Der Petronas-Yamaha-Neuzugang mahnt aber auch: Die Anpassung der Fahrweise braucht Zeit.

«Diese zwei Tage waren sehr wichtig, weil ich viele Kilometer auf dem Motorrad abspulte, und das war gut», betonte Andrea Dovizioso nach den zweitägigen Testfahrten in Misano. «Wir probierten ein anderes Set-up aus und ein paar unterschiedliche Dinge. Für mich war es wichtig, das Motorrad und meine Reaktion auf diese Änderungen zu verstehen.»

Vor allem als der Yamaha-Rückkehrer am Mittwochnachmittag einen Run hinter seinem Markenkollegen und WM-Leader Fabio Quartararo absolvierte, stellte er allerdings fest: «Ich erinnere mich sehr gut daran, was 2012 passierte, und es sind genau dieselben Dinge: Ich muss alle Linien auf jeder Strecke neu gestalten, weil das Motorrad eine komplett andere Herangehensweise an die Strecke erfordert. Das ist gut zu wissen. Denn wenn du realisierst, dass du etwas anders machen musst, ist es gut, weil du damit weißt, in welchem Bereich du arbeiten musst. Ich glaube, es wird Zeit brauchen, um das zu verändern. Wenn ich instinktiv fahre, wird es nicht passieren, aber das ist eben die Arbeit, die wir zusammen mit dem Team leisten müssen. Zum Glück haben wir dafür noch vier Rennen und einen Test», unterstrich der 35-jährige Italiener.

Zur Erinnerung: Sein erstes Saisonrennen und gleichzeitig das erste MotoGP-Rennen auf Yamaha seit dem Saisonfinale 2012 beendete Andrea Dovizioso am Sonntag auf dem 21. und letzten Platz mit 42,587 Sekunden Rückstand auf den Sieger Pecco Bagnaia, seinem Nachfolger im Ducati-Werksteam.

Die schnellste Rennrunde des MotoGP-Rückkehrers war eine 1:33,493 min, im Q1 am Samstag war er in 1:33,098 min auf dem letzten Startplatz gelandet. Den zweitägigen Misano-Test schloss «Dovi» am Mittwoch als 18. der Tageswertung mit einem Rückstand von 1,246 sec auf Aleix Espargaró (Aprilia) ab. Seine persönliche Bestzeit fuhr der Petronas-Yamaha-Pilot mit einer 1:32,665 min schon am Dienstagnachmittag, als er die Session auf Rang 19 und 1,141 sec hinter Bagnaia beendete.

Eine Steigerung ist also ersichtlich. Liegt es mehr an der Anpassung der Fahrweise oder nahmen Dovi uns seine Petronas-SRT-Crew auch schon Änderungen an der A-spec M1 vor? «Es sind verschiedene Dinge, wir verbesserten uns mit dem Motorrad ein bisschen. Aufgrund von dem, was ich bisher sah, verändert Yamaha normalerweise aber nicht so viele Dinge, weil sie dieses Motorrad sehr gut kennen und schon wissen, was funktioniert und was nicht», schickte der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister, der auf der Kundenteam-Yamaha 2012 WM-Vierter war, voraus.

«Ich denke, es war mehr die Arbeit, die wir mit dem Team leisten, damit ich mich an das Motorrad anpasse», fuhr der routinierte Italiener fort. «Daher konnte ich mich in der Gruppe halten, was am Wochenende nicht wirklich der Fall war. Ich liege jetzt immer noch im hinteren Bereich des Feldes, aber ich bin nicht Letzter. Die Pace ist akzeptabel. Bevor ich nach Misano kam, war mein Ziel, auf denselben Speed wie die Gruppe zu kommen, und danach anzufangen, an ein paar Details zu arbeiten, um schneller und schneller zu werden. Von dem her können wir zufrieden sein», sah er seine erste Zielsetzung erfüllt.

In zehn Tagen steht der Texas-GP an. Mit welchen Erwartungen reist Dovi nun nach Austin? «Alles ist neu und ich muss abgesehen von der Strecke in vielen Bereichen arbeiten. Ich weiß es wirklich nicht», gab er sich zurückhaltend. «Ich weiß auch nicht, welche Bedingungen wir vorfinden werden. Es ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, es gab dort auch viele Bodenwellen. Ich glaube, einige Änderungen wurden vorgenommen, man muss sehen, welche Auswirkungen das auf alle haben wird. Der Grip-Level wird sich auswirken, die Temperaturen werden hoch sein, auch das macht sich bemerkbar… Für mich ist mit diesem Motorrad alles neu, daher ist es schwierig, etwas vorauszusagen. Vom Layout her kann ich mir vorstellen, dass es eine gute Piste für das Motorrad sein kann. Mir fehlt aber die Erfahrung, um das genau wissen zu können.»

MotoGP-Test, Misano, kombinierte Zeiten des 22.9.

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,584 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Mir, Suzuki, + 0,123
4. Nakagami, Honda, + 0,151
5. Miller, Ducati, + 0,214
6. Pol Espargaró, Honda, + 0,342
7. Quartararo, Yamaha, + 0,375
8. Viñales, Aprilia, + 0,418
9. Oliveira, KTM, + 0,552
10. Marc Márquez, Honda, + 0,567
11. Marini, Ducati, + 0,572
12. Binder, KTM, + 0,591
13. Alex Márquez, Honda, + 0,675
14. Pirro, Ducati, + 0,747
15. Rins, Suzuki, + 0,768
16. Martin, Ducati, + 0,828
17. Morbidelli, Yamaha, + 1,051
18. Dovizioso, Yamaha, + 1,246
19. Rossi, Yamaha, + 1,258
20. Pedrosa, KTM, + 1,375
21. Bastianini, Ducati, + 1,391
22. Raul Fernandez, KTM, + 2,404
23. Savadori, Aprilia, + 2,459
24. Guintoli, Suzuki, + 2,557
25. Gardner, KTM, + 3,057

MotoGP-Test, Misano, kombinierte Zeiten des 21.9.

1. Bagnaia, Ducati, 1:31,524 min
2. Pol Espargaró, Honda, + 0,107 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,319
4. Nakagami, Honda, + 0,389
5. Mir, Suzuki, + 0,403
6. Quartararo, Yamaha, + 0,456
7. Marini, Ducati, + 0,474
8. Miller, Ducati, + 0,520
9. Martin, Ducati, + 0,611
10. Binder, KTM, + 0,645
11. Rossi, Yamaha, + 0,646
12. Oliveira, KTM, + 0,768
13. Zarco, Ducati, + 0,824
14. Rins, Suzuki, + 0,855
15. Marc Márquez, Honda, + 0,924
16. Viñales, Aprilia, + 1,066
17. Alex Márquez, Honda, + 1,068
18. Morbidelli, Yamaha, + 1,129
19. Dovizioso, Yamaha, + 1,141
20. Lecuona, KTM, + 1,227
21. Bastianini, Ducati, + 1,313
22. Petrucci, KTM, + 2,002
23. Pedrosa, KTM, + 2,058
24. Bradl, Honda, + 2,756
25. Savadori, Aprilia, + 2,973

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