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Marc Márquez: «Man muss die Siege trotzdem feiern»

Von Günther Wiesinger
«Ich habe auf dem Podest in Texas viel an die Familie Viñales gedacht», schilderte Marc Márquez. «Aber wir müssen auch die Sieger feiern.» Übrigens: In Runde 17 wäre der Honda-Star fast gestürzt.

Die Hitze, die unzähligen Bodenwellen und 20 Runden lang diese jeweils 20 Kurven – der Grand Prix auf dem anspruchsvollen Circuit of the Americas (COTA), der mit seiner Länge von 5,5 km zu den anspruchsvollsten im MotoGP-Kalender zählt, hat dem Repsol-Honda-Star alles abverlangt.

«Ja, das war ein mühsames Rennen, besonders wegen der Bodenwellen», räumte Marc Márquez nach seinem 58- MotoGP-Triumph ein, dem siebten in acht Rennen in Austin.

Übrigens: Es war der erste Honda-Sieg in Texas seit 2018 (durch Marc) und der 19 von allen 25 «premier class»-Events in den USA seit Beginn der MotoGP-Viertakt-Ära 2002. Yamaha hat in Texas bei den neun Rennen nie gewonnen. Aber Fabio Quartararo ist jetzt nach Valentino Rossi (2017 und 2019) und Maverick Viñales (2018 ) sowie Jorge Lorenzo (2016) der fünfte Yamaha-Fahrer in Serie, der auf Platz 2 gelandet ist.

Die Amerika-Bilanz von Marc Márquez ist fast makellos. Er hat in den Vereinigten Staaten über alle drei Klassen hinweg zwölf WM-Rennen absolviert – und elf davon gewonnen. Der einzige Nuller passierte durch den Sturz in Texas 2019.

Márquez hielt sich nach drei Runden schon 0,446 sec vor Fabio Quartararo, nach zehn Runden betrug der Vorsprung 2,825 sec, nach 14 Runden lag der Franzose 3,876 sec zurück. Den Zielstrich überquerte der «Captain America» nach 20 Runden 4,679 sec vor dem WM-Leader aus Frankreich.

«Ich habe gewusst, wenn du das Gas etwas zudreht, wackelt das Bike auf den ‚bumps‘ sogar noch mehr. Das hat in den letzten Runden sicher blöd ausgesehen, denn ich habe das Tempo gedrosselt, aber das Motorrad ist dadurch noch unruhiger geworden. Es war schwierig, die Konzentration zu bewahren. Drei Runden vor Schluss wäre ich in Turn 6 fast gestürzt, denn ich habe den Kerb innen berührt, das Vorderrad kam ins Rutschen. Auch in Turn 12 musste man sehr konzentriert fahren. Jedes Mal wenn ich die Bremse berührt habe, habe ich mich an den Crash von 2019 erinnert… Aber ich bin fokussiert geblieben, denn ich habe fest an meinen Sieg geglaubt.»

Márquez erinnerte mit einer Flagge in der Auslaufrunde an den amerikanischen Weltmeister Nicky Hayden, der 2017 in Misano bei einem Rennradunfall ums Leben gekommen ist. Und auf dem Podest verzehrte er genussvoll einen Donut, weil er das mit dem US Motocross Outdoor Champion Jett Lawrence (er fährt für Honda) so vereinbart hatte. «Ja, es war schön, in Austin zu gewinne. Besonders weil Nicky einer der Fahrer ist, den ich immer sehr geschätzt habe. Außerdem habe ich auf dem Podest sehr stark an die Familie Viñales denken müssen. Ich kenne sie, seit ich acht Jahre alt bin, als wir auf den Kartpisten gefahren sind. Das war ein schwieriges Jahr für den Motorradrennsport…»

«Aber wir müssen weitermachen, wir müssen an alle verstorbenen Menschen denken, aber wir müssen trotzdem auch die Siege feiern», bemerkte der sechsfache MotoGP-Weltmeister. «Deshalb habe ich auch die Wette mit dem Donut bei Jett Lawrence eingelöst. Das Team hat rechtzeitig Donuts gekauft, ehrlich gesagt: Die Dorna hat die Donuts besorgt, auch Jett hat welche mitgebracht, sie sind sein Markenzeichen. Das war unterhaltsam.»

MotoGP-Ergebnis, Austin (3. Oktober):

1. Marc Márquez, Honda, 20 Runden in 41:41,435 min
2. Quartararo, Yamaha, + 4,679 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 8,547
4. Rins, Suzuki, + 11,098
5. Martin, Ducati, + 11,752
6. Bastianini, Ducati, + 13,269
7. Miller, Ducati, + 14,722
8. Mir*, Suzuki, + 13,406
9. Binder, KTM, + 15,832
10. Pol Espargaró, Honda, + 20,265
11. Oliveira, KTM, + 23,055
12. Alex Márquez, Honda, + 24,743
13. Dovizioso, Yamaha, + 25,307
14. Marini, Ducati, + 26,853
15. Rossi, Yamaha, + 28,055
16. Lecuona, KTM, + 30,989
17. Nakagami, Honda, + 35,251
18. Petrucci, KTM, + 42,239
19. Morbidelli, Yamaha, + 49,854
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 15 Runden zurück

* = Strafe wegen unverantwortlicher Fahrweise, einen Platz zurückversetzt.

Stand Fahrer-WM nach 15 von 18 Rennen:

1. Quartararo 254 Punkte. 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Miller 149. 5. Zarco 141. 6. Binder 131. 7. Marc Márquez 117. 8. Aleix Espargaró 104. 9. Viñales 98. 10. Oliveira 92. 11. Martin 82. 12. Rins 81. 13. Bastianini 71. 14. Nakagami 70. 15. Pol Espargaró 70. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 30. 21. Rossi 29. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Dovizioso 3. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 291 Punkte 2. Yamaha 282. 3. Suzuki 197. 4. KTM 185. 5. Honda 173. 6. Aprilia 105.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo 351 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 349. 3. Suzuki Ecstar 256. 4. Pramac Racing 227. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Repsol Honda 194. 7. LCR Honda 124. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 101. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 72.

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